Irland - Kelten werden zu Christen

Friedliche Christianisierung der grünen Insel

Experten der Archäologie vermuten, dass die irische Insel schon 6.000 vor Christus besiedelt war. Als "Firbolgs" oder "Tuatha de Danaan" bezeichnet werden diese Steinzeitvölker bezeichnet. Um 500 vor Christi Geburt ließen sich vermutlich Völker keltischer Abstammung mehr und mehr auf der irischen Insel nieder.

St. Patrick am Hill of Tara - Co. Meath
Skulptur - Heiliger Patrick am Hill of Tara - Grafschaft Meath

Die Kelten, "Gälen" aus Nordfrankreich, besiedelten in der Folgezeit sämtliche Regionen des heutigen Irlands. Viele kleine Herrschaftsgebiete, Königreiche, bildeten sich auf der grünen Insel am Rande von Westeuropa. Letztendlich kristallisierten sich auf der Insel fünf Provinzen heraus. Das waren Nord-Leinster, Connacht und Ulster im Norden der Insel und im Süden Süd-Leinster und Munster. Die Stadt Tara im County Meath wurde als Hauptstadt der Inselkönigreiche anerkannt.

Rom bleibt draußen - St. Patrick bringt den Glauben

Das keltische Volk der irischen Insel konnte alle Angriffe des aufstrebenden "Römischen Reiches" abwehren. Den Römern gelang es nie, die irische Insel zu erobern. Im Jahre 432 nach Christus kam der heutige irische Nationalheilige, der Heilige Patrick, nach Irland. Ihm ist es zu verdanken, dass das irische Volk als eines der ersten Völker in Europa nahezu vollständig christianisiert, zu Christen wurden. Es entwickelte sich im Lande ein religiös-geprägter, kultureller Aufschwung, nicht wenige "heidnische" Gegebenheiten wurden in den neuen Glauben integriert. Kirchliche Würdenträger waren zu der Zeit in Irland gleichzeitig geistige Oberhäupter, weltliche Herrscher und Großgrundbesitzer. Die Kirche kam zu großem Reichtum und besaß riesige Ländereien.

Schiff der Wikinger mit Kriegern - Illustration
Illustration - Wikingerboot in Anfahrt auf die irische Insel

17. März - St.-Patricks-Day

Bis heute ist der katholische Glaube tief in der Seele Irlands verwurzelt. Am 17. März jeden Jahres wird in Irland ein großes Fest zu Ehren des heiligen St. Patrick gefeiert. Jede noch so kleine Gemeinde in Irland startet ein Festzug durch die Gemeinde. In der Hauptstadt Dublin, aber z.B. auch in New York City, werden zu normalen zeiten bunte und laute Paraden zelebriert. Man feiert den St.-Patricks-Day!

Wikinger in Sicht!

Ab dem 8. Jahrhundert nach Christus segelten Wikinger, aus dem heutigen Skandinavien kommend, mit ihren kleinen und wendigen Schiffen bis nach Irland um dort "fette Beute" zu machen. Den Wikingern war es möglich, mit ihren wendigen Schiffen die Flüsse hinauf zu fahren; dadurch drangen die Nordmänner bis tief ins Landesinnere vor. Die wilden Wikinger-Banden plünderten Irland aus; die irischen Klöster, meist an Flüssen gelegen, waren als Beuteobjekt bei den Nordmännern besonders beliebt.

Ross Castle in Irland

Wikinger waren es vermutlich auch, die im 9. Jahrhundert die Siedlungen Dublin und Cork gründeten. Die Orte wurden als strategische Stütztpunkte und als Handelszentren genutzt. Zahlreiche der Wikinger ließen sich dort nieder, wurden zu Handwerkern oder Kaufleuten. Die nicht von Wikingern beherrschten Regionen Irlands wurden zu dieser Zeit noch von gälischen Clans mit einem Häuptling an der Spitze beherrscht.

Irish Clans - ein Moment der Stärke

Erst im Jahre 1016 nach Christus war die gebündelte irische Kampfeskraft so stark, um die Wikinger von der grünen Insel zu verjagen. In der Schlacht von Clontarf nahe der heutigen Hauptstadt Dublin, wurde den Wikingern von den vereinigten, irischen Clans eine empfindliche Niederlage zugefügt. Irland war damit die Besatzer los, die Macht der Wikinger war gebrochen. In der Folgezeit zerstritten und bekämpften sich die irischen Clans wieder untereinander, wie zuvor auch. Die kurze Zeit der Einigkeit und des Zusammenhalts war Geschichte, ein wichtiger Teil der irischen Geschichte.

Normannen kommen und bleiben

Im Jahre 1169 landete Richard de Clare mit seiner Normannenflotte an der irischen Ostküste. Ein irischer Regionalkönig mit Namen Mac Murchada hatte die Normannen gebeten, ihn bei seiner Machtausweitung auf der Insel zu unterstützen. Die Normannen ließen sich nicht lange bitten und kamen. Die Grafschaft Wexford und die Grafschaft Dublin wurden mit Leichtigkeit erobert. Weitere Städte und Regionen auf der irischen Insel ereilte das gleiche Schicksal. Nach den erfolgreichen Eroberungszügen verließen die Normannen aber keineswegs Irland wieder, sie blieben und bauten stark befestigte Burgen. Die Normannen pflegten gute Verbindungen zum britischen Empire. Dies hatte der Regionalkönig Mac Murchada bei seinem Hilferuf nicht bedacht.



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