Osteraufstand 1916 in Dublin - Easter Rising

Irische Rebellen starben für die Freiheit

Der Osteraufstand von Dublin im Jahre 1916 bahnte sich schon im Jahre 1913 an. Gerade in den überwiegend von Protestanten bewohnten nördlichen Regionen Irlands kam es seitens derprotestantischen Unionisten (Union mit England) immer wieder zu Übergriffen auf die katholische Bevölkerung. Daraufhin bildeten sich im katholischen Lager mehrere Organisationen, die die Unabhängigkeit Irlands von den Briten als Ziel hatten.

Statue von James Larkin in Dublin
James Larkin Statue - O'Connell Street in Dublin

Hauptsächlich waren dies die Irish Citizen Army und die Irish Volunteers. Die Irish Republican Brotherhood IRB, eine der katholischen Organisationen in Irland, die die Rebellentruppen unter sich zu vereinigen versuchte, war sich im unklaren, wie man die Unabhängigkeit von Britannien erreichen sollte. James "Jim" Larkin, in Britannien geboren und Sohn irischer Eltern, war ein wichtiger Gewerkschaftsführer in Irland und Mitbegründer der Irish Citizen Army.

Aktion im Untergrund

Die IRB war der Meinung, man müsse zunächst der Mehrheit der irischen Bevölkerung hinter sich bringen. Doch ohne Wissen der Führungsspitze der IRB wurde im Untergrund schon an militärischen Aktionen gegen die in Irland befindlichen Briten gearbeitet. Als der Anführer der IRB, MacNeill, von dem geplanten Aufstand erfuhr, untersagte er mit verschlüsselten Anzeigen in den irischen Printmedien den Aufstand. Doch nicht alle folgten seinen Anweisungen.

Gebäude Hauptpostamt in Dublin - Irland
Hauptpostamt in Dublin - 1916 von irischen Rebellen besetzt

Eine kleine Rebellentruppe unter der Führung von Patrick Pearse und James Connolly zettelte schließlich den Osteraufstand an. Man hatte absichtlich die Osterfeiertage ausgewählt, da sich zu dieser Zeit weniger britische Soldaten in Dublin aufhielten als sonst. Bis dahin war die irische Bevölkerung nicht dazu geneigt, sich gegen die Briten aufzulehnen, sie lehnten sogar die Rebellentruppen ab.

Der Osteraufstand beginnt - Easter Rising

Der bewaffnete Osteraufstand begann schließlich am 24. April 1916 in Dublin. Es war ein Aufstand gegen die britische Besatzungsmacht in Irland. Die irische Rebellen besetzten das Hauptpostamt in Dublin sowie die strategisch wichtigen Gebäude und Plätze der Stadt. Anschließend riefen die Rebellen unter der Führung von Pearse und Connolly die irische Unabhängigkeit aus.

Briten führen brutalen Gegenschlag aus

Die Antwort der Briten ließ nicht lange auf sich warten. Am nächsten Tag begann der Angriff der britischen Armee gegen die Aufständischen. Zunächst wurde über ganz Irland von den Briten das Kriegsrecht verhängt, um die folgenden Taten zu rechtfertigen. In ganz Irland begann es zu rumoren; die Kämpfe konzentrierten sich aber auf das Stadtgebiet von Dublin. Die Kämpfe brachten ca. 500 britischen Soldaten den Tod. Wie viele Opfer die Iren zu beklagen hatten, steht nicht genau fest. Auf jeden Fall war die Zahl wesentlich höher.

Auch zahlreiche Zivilisten wurden von der britischen Armee getötet. Gerade wegen dem brutalen Vorgehen der britischen Armee gegen die Zivilbevölkerung von Dublin ließ allmählich die Stimmung in der Irlands Bevölkerung kippen zugunsten der Freiheitskämpfer. Ende April schließlich brach dann schließlich der Aufstand in sich zusammen. Die britische Übermacht war einfach zu groß.

Tod durch Erschießen

Die irische Rädelsführer des Aufstandes, vierzehn an der Zahl, wurden in der Folge verhaftet. Ein Kriegsgericht verurteilte die Iren zum Tode durch erschießen. Die Anführer des Aufstandes starben, sie wurden im Hof von Kilmainham Goal, dem Gefängnis in Dublin, erschossen. Doch gerade diese öffentlichen Hinrichtungen der irischen Rebellen machte sie zu Volkshelden und Märtyrern für den Freiheitskampf Irlands.

Statue des irischen Rebellenführers James Connolly
Dublin Memorial - Rebellenführer James Connolly

Der beim Aufstand schwer verletzte James Connolly wurde auf einem Stuhl festgebunden zur Hinrichtungsstätte in den Innenhof von Kilmaonham Goal gebracht und dort von den Briten erschossen. Dies brachte die Stimmung der irischen Bevölkerung endgültig zum kippen. Die Ablehnung gegen die Briten wuchs nun schnell und ständig. Die Unabhängigkeitsbewegung in ganz Irland bekam dagegen verstärkten Zulauf.

Einer kam durch...

Eamonn de Valera, einer der Rebellenführer, wurde jedoch durch das verbale Eingreifen der USA von der Erschießung ausgenommen; er wurde später langjähriger irischer Premierminister und zum Staatspräsidenten von Irland werden.

Zum Gedenken an die Opfer

Innerhalb des Hauptpostamtes von Dublin befindet sich heute eine Bronzestatue, die die Menschen an die schrecklichen Tage des Osteraufstandes erinnern soll und an die Gedenken der Opfer. Vom 24. April bis 30. April war das Postamt das Hauptquartier der irischen Rebellen.

Irische Unabhängigkeit - der Verlust Nordirlands

Wenn auch die Aufständischen ihr Ziel der irischen Unabhängigkeit von der Briten nicht sofort erreichten, war der Osteraufstand der Anfang der Befreiung von der britischen Besatzungsmacht. Im Jahre 1921 sollte es soweit sein. Irland musste jedoch einen hohen Preis dafür bezahlen, nämlich den Verlust der sechs nordirischen Grafschaften rund um Belfast.



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