Irland, die Insel im Westen von Europa, gehört bei Naturliebhabern, Erholungssuchenden und Kulturreisenden zu den beliebtesten, europäischen Reisezielen. Es gibt zahlreiche gute Gründe, den Urlaub auf der grünen Insel zu verbringen. Das ganzjährig milde Klima, die vielfältigen Landschaften, unzählige altertümliche Relikte wie Burg- und Klosterruinen, Hochkreuze und Keltengräber, Steinkreise, Kirchen, die Kultur und die herzlichen Menschen sind nur einige der Gründe. Das Englisch wird mit einem gewissen harten Klang gesprochen, was die Iren genau beschreibt: harte Schale, weiche Seele. Die Fläche von Irland beträgt 70.273 km², von Nordirland 13.843 km². Derzeit leben in Irland etwa 4,77 Millionen Menschen, in Nordirland 1,85 Millionen Menschen. Die Hauptstadt der Republik Irland ist Dublin, von Nordirland ist es Belfast.
Die erste Besiedlung der grünen Insel Irland erfolgte schon mindestens 7.000 Jahre vor Christi Geburt. Die Kelten, vom europäischen Festland kommend, besiedelten die irische Insel dann etwa 500 Jahre vor der Zeitenwende. Die Christianisierung der Insel erfolgte vermutlich ab dem 5. Jahrhundert nach Christus durch den Missionar Patrick, heute als Heiliger Patrick der Nationalheilige von Irland. Einst bot die Küste der irischen Insel den nordländischen Wikingern immer wieder ein lohnendes Ziel für ihre Raubzüge per Schiff. Über die Mündungsbereiche der irischen Flüsse gelangten die Wikinger mit ihren wendigen Schiffen auch tiefer ins Landesinnere ein und verbreiteten dort Angst und Schrecken.
Die katholische Kirche mit ihren menschlichen Vertretern auf Erden hatte auf der irischen Insel über viele Jahrhunderte hinweg großen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben der irischen Bevölkerung. Ein Ziel war die Eindämmung der „Fleischeslust“ der Iren. Die Kirche setzte Verbote und Regeln in Kraft, um die Anziehungskraft der Menschen untereinander zu unterbinden. So waren eng umschlungene Tänze nicht gestattet. Die allgemeine Bildung der Iren auf dem Lande war nicht sehr ausgeprägt, im Gegensatz zu heute. So übernahm die Kirche die Führung der Gesellschaft.
In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts eroberten Anglo-Normannen die grüne Insel. Dadurch begann die bittere britische Herrschaft über das irische Volk. Über die Jahrhunderte gab es in Irland immer wieder, aufgrund von extremer Armut und Hungersnöten, große Auswanderungswellen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die ganze Insel von einer fürchterlichen Hungersnot (Irish Potato Famine) heimgesucht. Mindestens eine Million Menschen verhungerten auf der grünen Insel. Wer konnte, wanderte nach Amerika, Kanada oder nach Australien aus.
Britische Armeen verwüsteten in mehreren Wellen das irische Land, fast die gesamte Insel. Unzählige katholische Klöster wurden zerstört, Mönche und Menschen wurden umgebracht. Der britische Feldherr Cromwell hat sich dabei besonders grausam gegenüber dem irischen Volk gezeigt.
Erst im Jahr 1921 konnte sich die irische Republik von der britischen Herrschaft lösen. Der Preis dafür war hoch. Die sechs nördlichen Grafschaften der irischen Insel galten und gelten fortan als britische Provinz Nordirland. Im Jahr 1998 wurde ein Friedensvertrag zwischen Irland und Nordirland beschlossen, obwohl noch heute die Gewalt immer mal wieder aufflammt.
Geschichten erzählen (Storyteller) gehört zu den großen Talenten der Iren. In früheren Zeiten war das Erzählen von Geschichten und Neuigkeiten die einzige Möglichkeit, sich Informationen zu beschaffen. Medien gab es bislang nicht, und schon gar nicht auf dem Lande. Zahlreiche Literaten von Weltruhm stammen von der grünen „Kelteninsel“ Irland wie James Joyce, Jonathan Swift, Oscar Wilde, Bram Stoker, Samuel Beckett und William Butler Yeats.
Die spannende, bewegte und meist dramatische Geschichte der Insel im Westen von Europa ist reich an Mythen, Sagen und Fabeln. Keltische Helden, Heilige, Feen und Kobolde bevölkern die mystische Gedankenwelt der Iren. Der Leprechaun, ein kleinwüchsiger, grün gekleideter Kobold, ist wohl die bekannteste Sagengestalt in Irland.
Musik ist ein bedeutungsvoller Bestandteil der irischen Kultur. Live-Musik schallt aus den meisten Pubs des Landes. Was früher den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Iren stärkte, ist heute vorwiegend touristischen Interessen gewichen. Die Iren sind im allgemeinen als sehr musikalisch zu bezeichnen. Musik wird mit viel Gefühl in der Stimme dargeboten, die irische Seele kehrt sich nach außen.
Die irische Pub-Kultur ist weltberühmt. In den irischen Pubs wird nach wie vor gerne getrunken und zusammen musiziert. In früheren, ärmeren Zeiten fand der Großteil des sozialen Lebens in Irland in den Pubs der grünen Insel statt. Es gab noch keine Fernseher oder Streamingdienste und zu Hause war es den Iren einfach zu langweilig. Am Sonntag ging es nach dem Gottesdienst mit „Mann und Maus“ in den örtlichen Pub zum Musizieren, zum Erzählen und zum Trinken.
Irlands besitzt wunderschöne, vielfältige und einzigartig grüne Naturlandschaften. Dies reicht von den zerklüfteten und ursprünglichen Küstenlandschaften über die Moor- und Kulturlandschaften bis zu den Seenlandschaften und Bergregionen der grünen Insel. Die schroffe Nordküste und Westküste am Atlantik, die Wicklow Mountains und der Ring of Kerry im Süden – alle Reiseziele in Irland versprechen einen schönen und erholsamen Urlaub in einzigartigen Naturregionen. Das Radfahren, Wandern, Reiten, Angeln und Golfspielen ist auf der gesamten irischen Insel sehr beliebt.