Irish Volunteers und der Anfang vom Ende

Der 1. Weltkrieg - Irlands Fesseln lockern sich

Im Süden der Insel gründeten sich die radikaleren Irish Volunteers als Gegenspieler der irischen Partei von John Redmond. Im Jahr 1914 begann der 1. Weltkrieg und das Vereinigte Königreich war involviert. Mitglieder der Ulster Volunteer Force (UVF Nordprovinz) und der Irish Volunteers (Irland) kämpften und starben Seite an Seite für das britische Empire. Sie erhofften sich Vorteile für ihre Seite nach Beendigung der Kriegshandlungen. Eine Minderheit der Irish Volunteers weigerte sich jedoch, für das Vereinigte Königreich in den Krieg zu ziehen. Das britische Königreich war nun ausschließlich mit dem 1. Weltkrieg beschäftigt. Irland wurde sich selbst überlassen. Morgenluft witternd, gründete sich die Irish Republican Brotherhood (IRB), eine Vereinigung, welche den Aufstand gegen die geschwächten britischen Besatzer zum Ziel hatte. Finanziert wurde die kampfbereite Bruderschaft durch Spenden von in die USA ausgewanderten Iren.

Kohlezeichnung Dublin 19. Jahrhundert
Dublin kurz vor Beginn des Industriezeitalters

Osteraufstand und die Toten von Dublin

Der IRB, zusammen mit weiteren radikalen Gruppen und den Irish Volunteers, lösten im Jahr 1916 in Dublin blutige Unruhen aus, welche als Osteraufstand 1916 in die Geschichte eingingen. Der Osteraufstand von Dublin gilt als Startschuss der irischen Rebellion gegen das Vereinigte Königreich auf der irischen Insel. Patrick Pearce von den Irish Volunteers proklamierte vor dem Hauptpostamt in Dublin am 24.04.1916 die „Irische Republik“. Das Vereinigte Königreich schickte daraufhin Militär nach Dublin. Bei schweren Bombenangriffen der britischen Artillerie auf die irische Hauptstadt Dublin starben etwa 500 Menschen. Am 29.04.1916 beendete Patrick Pearce die Kampfhandlungen durch Kapitulation. Die Anführer des Osteraufstandes wurden verhaftet und in das Dubliner Gefängnis „Kilmainham Gaol“ verbracht.

Von Rebellen zu Märtyrern

Für die Briten war klar, dass nur die Todesstrafe für die Rebellenanführer, darunter sehr gebildete Menschen aus ganz Irland, als Strafe infrage kam. Anfang Mai begannen schließlich die Erschießungen. 15 Rebellen wurden hingerichtet, erschossen, darunter auch Patrick Pearce. Ein weiterer führender Rebell gegen das UK, Éamon de Valera, wurde nicht hingerichtet, da er die Staatsbürgerschaft der USA besaß. Der Aufschrei in der Bevölkerung war so groß, dass weitere Erschießungen nicht mehr durchgeführt wurden. Die restlichen überlebenden Gefangenen des Osteraufstandes wurden auf die britische Insel deportiert und dort festgesetzt. Obwohl der Osteraufstand für die Iren in einem blutigen Desaster endete, war das Ereignis letztlich der Beginn des Endes der Briten auf der irischen Insel, mit Ausnahme des heutigen Nordirlands.

Statue des Rebellenführers Nichael Collins
Statue Michael Collins in Clonakilty

Das irische Volk wird feindseliger gegenüber UK

Die Feindseligkeit gegen die britischen Besatzer wuchs zusehends auf der grünen Insel, mit Ausnahme der nordirischen Provinz. Als Bestrafung für den Osteraufstand wurden in der Folgezeit 3.500 Menschen aus Irland mehr oder weniger grundlos verhaftet und in Gefängnisse auf der britischen Insel verfrachtet, darunter auch der spätere Politiker Éamon de Valera und die Rebellenführer Michael Collins und MacSwiney. Die irische Frauenbewegung „Cumann na Mban“ ging aus Protest gegen die Gefangennahme der Männer auf die Straßen des Landes. Auf Drängen von John Redmond, dem Anführer der führenden, irischen Partei im britischen Unterhaus, wurden die irischen Gefangenen wieder aus der Haft entlassen. Bei ihrer Rückkehr nach Dublin wurden sie wie Helden empfangen, mit Éamon de Valera als Anführer.



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