Mittelamerika, auch als Zentralamerika bezeichnet, reicht vom bevölkerungsreichen Mexiko im Norden bis nach Panama im Süden. Geografisch und wirtschaftlich wird Mexiko dem nordamerikanischen Kontinent zugeordnet. Aufgrund der historischen, sprachlichen und kulturellen Abgrenzung zu den nordamerikanischen Staaten USA und Kanada, wird Mittelamerika hier als zusammengehöriger Kulturraum zusammen mit dem Staat Mexiko als zentralamerikanische Region betrachtet. Neben dem Festland von Mittelamerika, welches die Verbindung von Nordamerika zu Südamerika darstellt, zählen ebenso die überwiegende Anzahl der zahlreichen karibischen, der „Westindischen Inseln“ zu Mittelamerika. Einige Inseln in der Karibik, welche offiziell dem nordamerikanischen Kontinent zugeordnet werden, werden hier als zu Mittelamerika zugehörig beschrieben. Die besagten Inseln der Karibik stehen in Sprache und Kultur den mittelamerikanischen Ländern näher als den Kulturregionen der USA und Kanada, mit Ausnahme von Puerto Rico und den Amerikanischen Jungferninseln.
Die Landkarte zeigt die Länder des Festlandes und die zu Mittelamerika zählenden Inseln. Die „Landbrücke“ Mittelamerika, auch Zentralamerika genannt, verbindet die beiden Kontinente Nordamerika und Südamerika miteinander. Die Karte zeigt die nördliche Region von Lateinamerika mit der Grenze zu den Vereinigten Staaten im Norden und im Süden zu Südamerika, zum südamerikanischen Venezuela und Guyana, dazu die Inseln der Karibik, die sogenannten „Westindischen Inseln“. Der Begriff „Westindische Inseln“ ist geografisch irreführend und geht auf den Seefahrer Christoph Kolumbus zurück, welcher im Jahr 1492 bei seiner Ankunft per Schiff in der Karibik dachte, den Seeweg nach Indien gefunden zu haben. Die Großen Antillen (Greater Antilles) mit Puerto Rico, Jamaika, Kuba und Hispaniola, sowie die Kleinen Antillen (Lesser Antilles) mit Trinidad und Tobago, Barbados und die sogenannten Inseln „über dem Winde“ (Windward Islands) und „unter dem Winde“ (Leeward Islands) zählen zu Mittelamerika, teilweise aber auch zu Südamerika. Turks- und Caicosinseln, sowie die Bahamas, werden nicht den Antilleninseln zugerechnet. Vor der Nordküste von Venezuela befindet sich die Inselgruppe „Leeward Antilles“ (Antilleninseln unter dem Winde) welche Südamerika zugeordnet wird.
In Mittelamerika waren einst die Maya und die Azteken die mächtigsten Völker. Heute ist davon nicht mehr viel zu spüren. Nur Guatemala besitzt noch einen beachtlichen Bevölkerungsanteil „indianischer“ Herkunft. Alle weiteren Regionen des Festlandes besitzen eine Mischbevölkerung aus Ureinwohnern und Nachfahren der europäischen Kolonialisten.
Mittelamerika gehört zu den sehr beliebten Reisezielen der Touristen. Die zentralamerikanischen Länder und Inseln bieten eine bunte Mischung aus Natur, Kultur und einem angenehmen bis tropischen Klima. In Mittelamerika gibt es sowohl relativ wohlhabende als auch außerordentlich arme Gebiete und Regionen, mit viel Leid und Not für die Menschen. Die kulturelle und gesellschaftliche Vielfalt in den großen und kleinen Städten in Zentralamerika ist unglaublich groß, der soziale Unterschied zwischen Arm und Reich ebenso.
Die Landkarte von Mittelamerika zeigen möglichst alle Länder am Übergang von Nordamerika zu Südamerika. Als Zentralamerika im eigentlichen Sinne wird die Landbrücke, die Verbindung von Nordamerika zu Südamerika, bezeichnet. Alle Länder des Festlandes und die Inseln im Atlantik werden als Ganzes als Mittelamerika und als Zentralamerika bezeichnet. Als Lateinamerika bezeichnet man die Staaten in Mittelamerika und Südamerika, die Spanisch oder Portugiesisch als Amtssprache sprechen. Diese Länder tragen ein schweres, koloniales Erbe. Einst eroberten führende, europäische Seemächte die Länder und Inseln in Zentralamerika und Südamerika. Mexiko ist das nördlichste Land von Lateinamerika.
Vor der Ankunft der Europäer war Mittelamerika schon seit vielen tausend Jahren besiedelt und Heimat zahlreicher Hochkulturen. Mit dem Eintreffen der ersten Europäer, etwa ab dem 15. Jahrhundert nach Chr., ändert sich das Leben in Mittelamerika grundlegend und meist nicht zum Vorteil der Urbevölkerung. Die führenden Seefahrernationen des Mittelalters machten sich die Bevölkerung zu Untertanen, zu Sklaven. Die zuvor unabhängigen Länder wurden zu Kolonialstaaten. Dies bedeutete für Mensch und Natur mehrheitlich unsägliches Leid, Ausbeutung der Ressourcen jeglicher Art und Zerstörung von bedeutenden Kulturen und Traditionen. Die katholische Lehre wurde den Menschen sprichwörtlich eingeprügelt. Dazu rafften eingeschleppte, bis dahin in den Ländern unbekannte Krankheitserreger, große Teile der ansässigen Bevölkerung dahin.
Als Erbe der Kolonialzeit wird in den Ländern Mittelamerikas, neben den lokalen und regionalen Dialekten, Spanisch, Englisch, Niederländisch oder Französisch gesprochen. Abgesehen von der bewegten Geschichte der mittelamerikanischen Staaten, besitzen die Länder größtenteils wunderschöne und noch ursprüngliche Naturlandschaften, mit einzigartiger oder gar endemischer Flora und Fauna. Dazu das warme, tropische Klima in der Region Zentralamerika. Die kulturellen Zeugnisse der Geschichte werden in die Zeit vor der Ankunft der Europäer und der nachfolgenden Epoche unterschieden.
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