Die christliche Religion breitete sich vom Nahen Osten über ganz Europa aus. Auch die Bürger Griechenlands bekannten sich alsbald zum christlichen Glauben. Der Apostel Paulus soll Griechenland den orthodoxen Glauben gebracht haben. Zunächst war Griechenland aber dem weströmischen Patriarchat unterstellt. Im Jahre 733 wurde Griechenland schließlich dem orthodoxen Patriarchat von Konstantinopel zugeordnet.
Nach dem Eroberung Konstantinopels und dem Ende der byzantinischen Herrschaft im Jahre 1453 durch die Osmanen wurde auch Griechenland von den Osmanen überrannt. Viele Mönche und Kirchenleute flüchteten in unzugängliche Regionen Griechenlands wie zum Berg Athos und den Meteora-Klöstern. Obwohl die Osmanen Griechenland beherrschten blieb der orthodoxe Glauben fest in der griechischen Seele verankert. Seit 1975 ist der Orthodoxe Glauben im Grundgesetz von Griechenland als Staatsreligion festgeschrieben. Nach dem Abzug der Osmanen wurde die griechisch-orthodoxe Kirche erst im Jahre 1833 selbstständig (autokephal). Dieser Status wurde vom ökumenischen Patriarchat im Jahre 1850 anerkannt. Der Patriarch der griechisch-orthodoxen Kirche hat seinen Sitz heute wie damals in Konstantinopel bzw. dem heutigen Istanbul. Es gibt auch griechisch-orthodoxe Kirchen außerhalb von Griechenland. Dies sind in der Regel Gemeinden von griechischen Auswanderern.
Es gibt rund 9 Millionen gläubige Christen der Orthodoxen Kirche in Griechenland. Das Kirchenoberhaupt ist der Erzbischof von Athen und ganz Griechenland (ausgenommen Dedokanes, Kreta und Berg Athos). Seit 2008 ist Hieronymus II. mit diesem Amt betraut. Die Wahl zum Erzbischof fand Anfang Februar im Jahre 2008 statt. Schon am 16. Februar 2008 wurde er zum Erzbischof von Athen und ganz Griechenland geweiht. Er untersteht einzig dem Ökumenischen Patriarch von Konstantinopel, Bartholomeos I.. Die Stellung seiner Heiligkeit Bartholomeos I. ist vergleichbar dem eines katholischen Papstes.
Dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel unterstehen aus historischen Gründen einige Metropolien (Bistümer) auf dem griechischen Staatsgebiet. Dies ist die Kirche der Insel Kreta und die fünf Metropolien des Dedokanes (die Kirchen der Inseln Symi, Karpathos, Rhodos, Kalymnos und Kos).
Die Kirche der Insel Patmos und die Mönchsrepublik Berg Athos stehen unter der geistlichen Obhut des Ökumenischen Patriarchats non Konstantinopel. Die Mönchsrepublik hat derzeit 20 besetzte Klöster. Die Mönchsrepublik verwaltet sich selbst, es gibt sogar eine Mönchsregierung. Vom griechischen Staat wird ein Gouverneur für den Berg Athos ernannt, der die politische Verantwortung für die zivile Verwaltung inne hat.
In der griechisch-orthodoxen Kirche gibt es sieben sogenannte Mysterien. Dieses ist Vergleich mit den Sakramenten der katholischen Kirche.
Die griechisch-orthodoxe Kirche in Griechenland ist nach folgender Hierarchie aufgebaut: Es gibt 1 Erzbistum in Griechenland. Diesem Erzbistum sind 77 Metropolien ungeordnet (vergleichbar mit den Bistümern in der katholischen Kirche). Außerdem gehören noch 200 Klöster in Griechenland zur Kirche.
Einige Inseln von Griechenland besaßen schon im frühen Mittelalter kleinere katholische Gemeinden. Die Anzahl der Katholiken in Griechenland beträgt heute etwa 100.000 Gläubige, dazu kommen noch etwa 150.000 katholische Griechen, die nicht in Griechenland leben. Die bestimmende Kirche in Griechenland ist aber die griechisch-orthodoxe Kirche. Griechenland war einst ein Bestandteil des großen byzantinischen Reiches des Mittelalters. Die Liturgie wird in griechischen Sprache durchgeführt, nach byzantinischem bzw. griechischem Ritus.
In Griechenlands Norden befindet sich auf Halbinsel Chalkidiki die Mönchsrepublik "Berg Athos". Die Mönchsrepublik befindet sich auf der östlichsten Landzunge von Chalkidiki. Zur Blütezeit der Mönchsrepublik Athos gab es in den 40 Großklöstern etwa 20.000 orthodox-gläubige Mönche. Frauen haben seit etwa 1.000 Jahren keinen Zutritt zum Berg Athos.
Die Meteora-Klöster in Griechenland befinden sich in der Region Thessalien, östlich des Pindos-Gebirges. Dort, wo der Pinios-Fluss das Pindos-Gebirge verlässt, gibt es eine weite Ebene mit Wäldern und Schluchten, dazwischen malerische, griechische Dörfer. Insgesamt wurden bis zum 15. Jahrhundert 24 Klöster und Eremitagen auf die Sandstein-Säulen gebaut. Ihre Blütezeit hatten die Klöster bis ins 17. Jahrhundert. Heute sind nur noch fünf der Orthodoxen Klöster besetzt.
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