Griechenland besitzt eine große Bandbreite an Landeskultur, die Vielfalt der Kultur ist groß. Durch die Lage bedingt, konnten die vielfältigsten kulturellen Einflüsse auf Griechenland einwirken. Griechenland sitzt an der Nahtstelle zwischen Ost und West, Europa und Asien. Der Nahe Osten liegt vor der Tür und Afrika ist nicht weit.
Das griechische Volk ist den alten überlieferten Traditionen und der Kultur noch heute tief verbunden. Die Traditionen beinhalten sowohl christliche als auch vorchristliche Wurzeln. Die Griechen sind äußerst abergläubig und glauben an übernatürliche Kräfte. Im Herzen sind die Griechen der Religion, dem Orthodoxen Glauben, fest verbunden.
Das christliche Ostern ist in Griechenland wichtiger als Weihnachten. Am Karfreitag wird der Tod von Jesus am Kreuz beweint. In der Nacht zum Sonntag ist der Besuch der Heiligen Messe Pflicht.
Um Mitternacht werden aller Lichter gelöscht. Am ewigen Licht entzündet der Priester eine Kerze und ruft "Christos Anesti" - "Christus ist auferstanden". Das Volk antwortet "Alithos Anesti" - "Er ist wahrhaft auferstanden". An diesem Tag begrüßen sich alle Christen auf diese Weise. Die Kerze des Priester entzündet die weiteren Kerzen. Das Licht ist in die Welt zurückgekehrt und hat den Tod besiegt. Nach dem mitternächtlichen Gottesdienst wird zu Hause traditionell griechischen Ostersuppe (Majiritsa) zu sich genommen, die mit Lamm-Innereien zubereitet wurde. Später gibt es Osterkuchen und Osterplätzchen.
Traditionell wird in Griechenland der Unabhängigkeitstag (25. März), die Befreiung von der Osmanenherrschaft (1821) gefeiert. Alle Griechen sind stolz auf ihr Vaterland, ihre Kultur und Vergangenheit.
Vorchristliche Wurzeln trägt das "das böse Auge", Matiasma genannt, in sich. Besonders im ländlichen Griechenland ist dieser Aberglaube weit verbreitet. Das "böse Auge" erhält man von Neidern und bösen Menschen. Um das "böse Auge" abzuwehren, wird ein blauer Armreif getragen oder um den Hals eine blaue Glaskugel mit aufgemaltem Auge. Knoblauch hilft, das Böse abzuwehren. Spucken vertreibt in Griechenland das Unglück und den Teufel.
Der Karneval mit großer Vielfalt wird in Griechenland drei Wochen lang gefeiert. Es wird sich verkleidet und in den Straßen wird getanzt. Die Hochburg des Karnevals in Griechenland liegt in der Stadt Patras, an der Westküste Zentralgriechenlands.
In Griechenland wird bei einer Begegnung mit einem griechisch-orthodoxen Priester aus Respekt dessen Hand geküsst.
Der Namenstag besitzt in Griechenland einen höheren Stellenwert als der Geburtstag. Bei der Taufe erhalten die griechischen Kinder ausnahmslos Namen von Heiligen. Die Taufe findet genau ein Jahr nach der Geburt statt. Bei der Taufe wird das Baby dreimal nackt in das Weihwasserbecken getaucht. Danach erhält das nun nicht mehr namenlose Baby ein weißes Kleid. Am Namenstag findet jährlich eine kleine Feier statt.
Die heutige griechische Sprache hat sich aus dem Griechisch der Antike entwickelt. Die ersten Nachweise der griechischen Schrift wurden auf Tontafeln im Palast von Knossos auf Kreta gefunden. Im Jahre 1922 wurde das neue Griechenland gegründet. In ganz Griechenland verteilt wurde zu dieser Zeit in zum Teil erheblich unterschiedlichen Dialekten gesprochen. Die offizielle Amtssprache in Griechenland wurde "Neugriechisch", um in ganz Griechenland eine einheitliche Sprache nutzen zu können. Trotzdem werden bis heute in den Regionen Griechenlands stark unterschiedliche Dialekte gesprochen.
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