Griechenland ist dafür bekannt, dass sich dort im Laufe der Jahrtausende verschiedene, noch heute für Europa wichtige Kulturen herausbildeten. Das älteste, griechische Kulturerbe ist die Minoische Kultur der Insel Kreta, die vor etwa 4.500 Jahren für eine Dauer von fast 1.500 Jahre das Leben, den Alltag auf der Insel Kreta bestimmte. In der Zeit um das letzte Jahrtausend vor Christi Geburt waren im heutigen Griechenland die Hellenen an der Macht. Das Volk der Hellenen entwickelte sich zu einer kriegsführenden und treibenden Macht, die in der näheren und weiteren Region um Griechenland, zur See und zu Lande, Schlachten zu ihren Gunsten entschied.
Etwa 500 Jahre vor Christi Geburt waren im heutigen Griechenland verschiedene Stadtstaaten vorherrschend, die sich rund um die damaligen Metropolen Sparta, Theben und Athen gebildet hatten. Doch alle Griechen hatten einen gemeinsamen Feind, die Perser, was in der Folgezeit zu den "Perserkriegen" führte. Unter dem griechischen Feldherr "Alexander dem Großen" eroberten die Hellenen große Gebiete des damaligen Perser-Reiches.
Etwa 150 Jahre vor der Geburt Christi eroberten schließlich die "Römer" Griechenland. Dieses Ereignis war für Griechenland sehr folgenreich. Die politische Unabhängigkeit von Griechenland war dadurch für fast 2.000 Jahre verloren. Die griechische Kultur lebte unter der Herrschaft der Römer fort; große geistige Entwicklungen fanden jedoch in Griechenland nicht mehr statt.
Byzanz, später Konstatinopel, heute Istanbul, erwuchs zum geistigen und kulturellen Zentrum in der gesamten Mittelmeer-Region und Kleinasien. Das byzantinische Reich erblühte. Die christliche Kultur der Byzantiner beinhaltetete gebündelt das Erbe der antiken griechischen Kulturen. Die Götterverehrung der Hellenen spiegelte sich auch im Alltag der frühen Christenheit wieder. Götter spielten wohl keine Rolle mehr, an deren Stelle traten christliche Heilige. Der Einfluß der antiken griechischen Kulturen auf das christliche Byzanz wurde lange unterschätzt.
Die Zeit der Byzantiner endete schließlich im Jahre 1453 nach Christus. In diesem Jahr eroberten die Osmanen, nach vielen erfolglosen Versuchen, die Stadt am Bosporus. Die Osmanen waren nun auch die Herrscher über Griechenland. In den fast 400 Jahren der Unterdrückung durch die Osmanen konnten die Griechen im Verborgenen ihre traditionelle Identität, ihre Sprache und ihren christlich-orthodoxen Glauben bewahren.
Im Jahre 1821 waren die Griechen dann soweit, dass sie sich gegen die herrschenden Türken erhoben und ihre Unabhängigkeit im Jahre 1828 erlangten. Das griechische Staatsgebiet war zur damaligen Zeit jedoch wesentlich kleiner als heute. Der Krieg gegen die Türken ging weiter. So eroberten die Griechen von den Türken weitere Gebiete des heutigen Griechenlands. Die Auseinandersetzungen mit den Türken endeten für Griechenland einige Jahre nach dem Ende der 1. Weltkriegs, nach der Beendigung des griechisch-türkischen Krieges in den Jahren 1919-1922.
Die Dodekanes-Inseln wurden nach dem 2. Weltkrieg zu griechischem Staatsgebiet. Während des 2. Weltkriegs wurde Griechenland von Italien und Deutschland besetzt, konnte sich aber durch blutige Partisanenkämpfe von ihren Peinigern befreien. Ein vierjähriger Bürgerkrieg folgte daraufhin in Griechenland. Britische Truppen schritten in die Kämpfe ein und sorgten nach weiteren blutigen Kämpfen und großen Verlusten für Ruhe. Von 1967 bis 1974 stand Griechenland unter der Herrschaft einer Militärdiktatur. Im Jahre 1975 wurde die Monarchie in Griechenland abgeschafft. Seit dieser Zeit wird in Griechenland die Staatsform der parlamentarischen Demokratie vollzogen.
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