Die kanadische Provinz Neufundland und Labrador befindet sich im Nordosten von Kanada und zählt zu den kleineren der kanadischen Provinzen. Die Insel Neufundland (Englisch: Newfoundland) befindet sich im Mündungsdelta des St.-Lorenz-Stroms im Atlantik. Das Meer spielt eine große Rolle in Neufundland und Labrador. St. John's auf Neufundland ist die Hauptstadt der kanadischen Provinz. In Neufundland und Labrador sind mehr als eine halbe Million Menschen zu Hause, der überwiegende Teil lebt auf der Insel Neufundland.
Ein Drittel der Menschen leben in unmittelbarer Umgebung der Hauptstadt St. John's auf der Halbinsel Avalon, Neufundland. Die Fläche von Neufundland und Labrador zusammen beträgt 405.000 km². Neben borealen Wäldern gibt es Tundren-Regionen, gebirgige Regionen und zerklüftete Küstenlinien zu entdecken. Die Gesamtlänge der Küstenlinien beträgt etwa 29.000 Kilometer.
Nachweislich lebten schon vor etwa 9.000 Jahren Menschen an der Küste von Labrador, an der Ostküste von Kanada. Sie lebten von dem, was der Atlatik ihnen gab, den Früchten des Meeres. Mit der Zeit wurden die Menschen sesshaft und gründeten kleine Siedlungen im Küstenbereich. Vermutlich seit etwa 6.000 Jahren gibt es nennenswerte Ansiedlungen von Menschen auf der Insel Neufundland. Nach und nach entwickelten sich eigenständige Kulturen in der Region. Noch heute leben Völker der "First Nations" als Minderheiten in der ostkanadischen Provinz.
Die ersten Weißen in der Region waren die Wikinger vor etwa 1.000 Jahren. Die Wikinger verließen das Land jedoch wieder aufgrund des extremen Klimas an der Küste. Als Zeugnis ihrer Anwesenheit wurden Siedlungsreste entdeckt, die heute sogar besichtigt werden können.
Anfang des 17.Jahrhunderts kamen dann die Briten als erste neuzeitliche Europäer in diese Region von Kanada. Es kam zu heftigen Kämpfen mit den "First Nations" um das Land. Letztendlich konnten sich die Siedler durchsetzen. Später kamen weitere Siedler aus Frankreich, Irland, Portugal und Spanien nach Neufundland und Labrador. Im Jahre 1949 wurden Labrador und Neufundland zu einer vollwertigen kanadischen Provinz ernannt. Neufundland und Labrador besitzen wertvolle Bodenschätze wie Öl, Gas und wertvolle Mineralien. Fischfang war einst wichtig in der Küstenprovinz. Jedoch sind die Fischbestände der Region stark geschrumpft aufgrund von Überfischung. Sanfter Ökotourismus soll nun Wohlstand nach Neufundland und Labrador bringen.
Die kanadische Provinz Labrador und Neufundland besitzt drei Nationalparks, 18 Wilderness-Schutzgebiete und atemberaubend schöne botanischen Gärten. Der Nationalpark Torngat Mountains befindet sich auf dem Festland, im nördlichen Labrador. Der Torngat-Mountains-Nationalpark ist weitgehend noch wild und ursprünglich. An der westlichen Küste der Insel Neufundland befindet sich der Gros Morne National Park. Im Gros Morne National Park gibt es Karibus, Elche und sehr große Schwarzbären. Der weltbekannte Appalachian Trail endet in dieser Region von Kanada.
Auf der Ostseite von Neufundland befindet sich der Terra Nova National Park. Im Meer rund um die Provinz wurden 22 Walarten gezählt, darunter auch der Buckelwal. Neufundland und Labrador werden als Seevogel-Zentrum Nordamerikas bezeichnet. Die Tierwelt der Provinz ist nahezu ursprünglich erhalten. Durch Neufundland und Labrador ziehen die Seelachse zu ihren Laichplätzen flussaufwärts. Seltene Pflanzen wie Orchideen gibt es in der Provinz zu entdecken.
Neufundland und Labrador ist nicht nur Bärenland, sondern auch Beerenland. Krähenbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren und noch weitere Beerenarten kommen in der Region vor. Die Beeren werden von jedermann gerne gesammelt und verzehrt. Im Herbst ist das Beerenpflücken ein regelrechtes Hobby der Menschen in Labrador und Neufundland.
Am nördlichen Atlantik gelegen, befindet sich Neufundland und Labrador an der Iceberg Alley. Dort treiben riesige Eisberge, von Grönland kommend, an der kanadischen Ostküste vorbei in Richtung Süden. Das Meer vor der Küste wird vom warmen Golfstrom und vom kalten Labradorstrom geprägt. Dadurch konnte sich im Meer vor deer Küste eine sehr reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt entwickeln. Tausende Wale halten sich zeitweise in der Meeresregion auf. An der Küste von Kanada brüten Millionen von Seevögeln. In Neufundland und Labrador sind boreale Wälder, Felsmassive und alpine Blütenmatten zu entdecken. Die Natur der Provinz ist sehr ursprünglich und unverfälscht.
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