Berliner Kurfürsten der Hohenzollern

Herrscher der Mark Brandenburg

Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg

Zeit der Regentschaft - 1415 bis 1440

Der Burggraf von Nürnberg erhielt von König Sigismund die Mark Brandenburg als Lehnsgut, als Dank für seine Unterstützung während des Konzils von Konstanz (1414–1418). Damit hatten die Hohenzollern in der Mark Brandenburg das Sagen. Der König ernannte im Jahre 1415 den Burggrafen Friedrich VI. zum Markgrafen. Im Jahre 1417 wurde Markgraf Friedrich VI. schließlich zum Kurfürsten der Mark Brandenburg ernannt. Das Gebiet der Mark Brandenburg reichte von Niedersachen bis nach Polen und vom Mecklenburg-Vorpommern bis nach Sachsen. Berlin lag ziemlich zentral innerhalb der historischen Mark Brandenburg.

Stich - Preußenarmee in Berlin
Preußisches Militär in Berlin

Sein Name änderte sich in Friedrich I., Kurfürst der Mark Brandenburg. Im Jahre 1425 zog sich Friedrich I. als Regent der Mark Brandenburg zurück, behielt aber seinen Titel. Sein Sohn Johann übernahm in dieser Zeit die Aufgaben des Vaters, übertrug aber nach dem Tod des Vaters seinen Herrschaftsanspruch auf seinen Bruder, den späteren Kurfürsten Friedrich II.


Friedrich II. von Brandenburg, genannt „der Eiserne“

Zeit der Regentschaft - 1440 bis 1471

Der Sohn von Friedrich I. vergrößerte das Gebiet der Mark Brandenburg durch den Zukauf der Neumark. Weiter war er darauf bedacht, sein Land gegenüber Angreifern sicherer zu machen. Kurfürst Friedrich II. leitete den Bau des zukünftigen Berliner Stadtschlosses ein. Das Stadtschloss wurde schließlich im Jahre 1486 der Hauptsitz der Hohenzoller Kurfürsten der Mark Brandenburg. Er übergab die Herrschaft über die Mark Brandenburg später an seinen Bruder Albrecht Achilles.


Albrecht Achilles

Zeit der Regentschaft - 1471 bis 1486

Ein weiterer Sohn des ehemaligen Kurfürsten Friedrichs I. war Albrecht Achilles Markgraf zu Ansbach und Kulmbach. Er trug als Albrecht III. ab dem Jahr 1470 den Titel „Kurfürst von Brandenburg“. Er legte die Unteilbarkeit der Mark Brandenburg fest.


Johann Cicero von Brandenburg als erster Hohenzollern-Kurfürst

Zeit der Regentschaft - 1486 bis 1499

Der älteste Sohn des Albrecht Achilles, Johann Cicero von Brandenburg, begann seine Herrschaft im Jahr 1486. Bis zu seinem 12. Lebensjahr spielte sich das Leben des Johann ausschließlich in den fränkischen Stammsitzen der Hohenzollern ab, wie auch bei allen seinen Vorgängern der Hohenzollern. Als Johann „Cicero“ war er der erste Hohenzollern-Kurfürst von Berlin-Cölln. Johann Cicero wurde Kurfürst der Mark Brandenburg - und nur der Mark Brandenburg. Obwohl Kurfürst von Brandenburg, hielt er sich vorzugsweise in seiner Heimat, in Franken auf. Bereits im Jahr 1499 starb Johann Cicero aufgrund seiner Fettleibigkeit, obwohl er zu Lebzeiten für seine körperliche Größe und Stärke bekannt war. Er wurde im Kloster Lehnin beigesetzt. Der in Franken aufgewachsene Kurfürst Johann Cicero machte die Doppelstadt Cölln-Berlin zu seiner Residenzhauptstadt. Indirekt legte er damit den Grundstein für das spätere Entstehen der Stadt Berlin bis zum heutigen Tag. Den Beinamen „Cicero“ erhielt er erst lange nach seinem Tod, im 16. Jahrhundert.


Joachim I., „Nestor“

Zeit der Regentschaft - 1499 bis 1535

„;Nestor“ war ein Sohn des Johann Cicero. Zunächst regierte er die Mark Brandenburg zusammen mit seinem Bruder Albrecht. Ab 1513 herrschte er schließlich alleine über die Mark Brandenburg.

Zeichnung von Cranach - Joachim I. Nestor
Joachim I. Nestor nach Lucas Cranach

Joachim II., „Hector“

Zeit der Regentschaft - 1535 bis 1571

Joachim II., Sohn von Joachim I., regierte ab 1535 über die Mark Brandenburg. Den Namen „Hector“ erhielt er nach seiner Rückkehr von einer siegreichen Schlacht gegen die Türken. Sein Bruder Johann erhielt die Neumark als Herrschaftsbereich. In der Zeit der Regentschaft von Joachim II. hielt die Reformation Einzug in Brandenburg.


Kurfürst Johann Georg

Zeit der Regentschaft - 1571 bis 1598

Erbte die Mark Brandenburg von seinem Vater Joachim II. Dazu fiel die Neumark wieder an Brandenburg zurück, da sein „Onkel“ Johann keinen Erben hinterließ. Johann Georg wurde vor allem bekannt durch seine Sparsamkeit.


Kurfürst Joachim Friedrich

Zeit der Regentschaft - 1598 bis 1608

Nachfolger seines Vaters Johann Georg. Er sorgt für die Ansiedlung von Firmen, wie die Glashütten. Der Finowkanal entstand unter seiner Führung.


Kurfürst Johann Sigismund

Zeit der Regentschaft - 1608 bis 1619

Erbte das Amt von seinem Vater, Kurfürst Joachim Friedrich. Im Jahre 1618 erhielt der den Titel „Herzog von Preußen“.


Kurfürst Georg Wilhelm

Zeit der Regentschaft - 1619 bis 1640

Der Sohn von Johann Sigismund übernahm im Jahre 1619 das Ruder in der Mark Brandenburg. Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) dezimierte stark die Zahl seiner Untertanen.


Friedrich Wilhelm, „Großer Kurfürst“ von Brandenburg

Zeit der Regentschaft - 1640 bis 1688

Nicht zu verwechseln mit dem späteren Preußenkönig „Friedrich der Große“. Nachfolger seines Vaters, Kurfürst Georg Wilhelm. Ende des 17. Jahrhunderts hatte sich die Einwohnerzahl von Cölln-Berlin wieder auf etwa 20.000 erhöht. Kurfürst Friedrich Wilhelm, „Großer Kurfürst“ genannt, führte in seinem Herrschaftsbereich und Cölln-Berlin eine sehr strenge Regentschaft. Die Arbeitskraft der Menschen wurde gnadenlos ausgebeutet. Die Stadt Cölln-Berlin wurde unter Friedrich Wilhelm weiter zur Residenzstadt ausgebaut. Zur Entlastung der Arbeiter der untersten gesellschaftlichen Hierarchie gestaltete man gegenüber vom Stadtschloss den Lustgarten. Die Straße zum Lustgarten wurde mit Linden bepflanzt; dies ist heute die Straße „Unter den Linden“ in Berlin.

Großer Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg
Großer Kurfürst Friedrich Wilhelm

Die wirtschaftliche Macht des Kurfürsten und Berlins wuchs immer mehr, auch beschleunigt durch den Bau des Spree-Oder-Kanals. Nachdem den Hugenotten in Frankreich die Religionsfreiheit versagt wurde, nahm Kurfürst Friedrich Wilhelm tausende Religionsflüchtlinge in die Mark Brandenburg und Cölln-Berlin auf. Sie wurden vom Kurfürsten gerne aufgenommen, weil die Hugenotten größtenteils gebildet und handwerklich geschickte Menschen waren. Außenpolitisch manifestierte er durch den Westfälischen Frieden das Ende des 30-jährigen Kriegs 1618-1648 und die Machtansprüche Brandenburgs.


Kurfürst Friedrich III. wird König Friedrich I. in Preußen

Zeit der Regentschaft - 1688 bis 1713

Der Sohn von Friedrich Wilhelm. Kurfürst Friedrich III. krönte sich im Jahre 1701 in Königsberg selbst zum König. Sein Name lautete fortan König Friedrich I. in Preußen. Die Selbstkrönung fand in Königsberg statt. Fortan trug Kurfürst Friedrich III. als obersten Titel „König Friedrich I. in Preußen“. Unter der Regierung des Kurfürsten Friedrich III. gründeten sich zahlreiche Vorstädte von Cölln-Berlin. Das waren Friedrichstadt, Friedrichswerder und Dorotheenstadt. Das Schloss Charlottenburg hat seine Existenz dem Kurfürsten Friedrich III. zu verdanken. Als Sommerschloss für seine Frau Charlotte ließ Friedrich III. es im Jahre 1695 westlich von Cölln-Berlin nahe Lietzenburg bauen. Die Kurfürstin Charlotte gründete in der Folge Berlins „Akademie der Wissenschaften“.

Preußischer König Friedrich II.
König Friedrich II. von Preußen - Alter Fritz

Cölln-Berlin und Brandenburg

Im Jahre 1486, im Jahr der Einweihung des Berliner Stadtschlosses, wurde Cölln-Berlin offiziell die Hauptstadt der Mark Brandenburg. Bis zum Beginn des Dreißigjährigen Kriegs im Jahre 1618 wuchs die wirtschaftliche Stärke der Mark Brandenburg und seiner Hauptstadt Cölln-Berlin unter der Führung der Hohenzoller Fürsten enorm. Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) warf Cölln-Berlin jedoch in seiner Entwicklung wieder weit zurück. Dazu wütete die Pest, wie in ganz Europa, auch in Cölln-Berlin und der gesamten Mark Brandenburg. Dadurch verringerte sich die Einwohnerzahl der Stadt Cölln-Berlin beträchtlich. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1648 waren in Cölln-Berlin nur noch 6.000 Menschen zu Hause. Berlin wurde im Jahre 1710 zur Residenzstadt von Preußen. Im Jahre 1710 vereinte man Friedrichswerder, Dorotheenstadt, Friedrichstadt, Cölln und Berlin zur Stadt Berlin. Ab dem Jahre 1815 war die Stadt an der Spree zeitweise die Hauptstadt der neu benannten preußischen Provinz Brandenburg.