Der wohl berühmteste Nationalpark in den USA ist der Yellowstone-Nationalpark. Das Schutzgebiet hat jährlich einen Touristenstrom von etwa drei Millionen Menschen zu verkraften. Der Yellowstone National Park liegt zum größten Teil im US-Bundesstaat Wyoming. In Montana liegen 3 % des Nationalparks, in Idaho 1 %. Die Fläche des Nationalparks beträgt 8.987 km², damit ist er auch der größte Nationalpark in den USA. Gegründet wurde der Yellowstone National Park im Jahre 1872, der US-Kongress hatte der Unterschutzstellung zugestimmt. Ein weiteres Schutzgebiet in Wyoming ist der Grand Teton National Park. Der Yellowstone National Park war der erste Nationalpark der USA. Durch die Gründung des Nationalparks war der Weg frei für weitere Schutzgebiete in den Vereinigten Staaten. Im Jahre 1978 erhielt der Yellowstone National Park von der UNESCO den Status als Weltnaturerbe verliehen.
Forscher haben herausgefunden, dass schon vor ca. 11.000 Jahren Menschen im Bereich des heutigen Nationalparks gelebt haben müssen. Durch die Datierung gefundener Pfeilspitzen wurde diese Festlegung ermöglicht. Die ersten weißen Siedler und Goldsucher kamen im 19. Jahrhundert im Yellowstone National Park an. Damals lebten und jagten Native Americans, die Shoshonen, in diesem Gebiet. Auch Schwarzfuß-Indianer und die Crow nutzten das Gebiet zum Jagen. Der berühmte Indianer Sitting Bull stammte aus dem Gebiet des heutigen Schutzgebietes. Im Jahre 1880 lebten keine Native Americans mehr im Parkbereich. Sie wurden vertrieben oder kamen zu Tode.
Berühmt ist der Yellowstone National Park wegen seiner Geysire und heißen Quellen. Ein sogenannter Melting Point befindet sich im Schutzgebiet. Ein lokaler Aufschmelzungsbereich des Erdmantels wird so bezeichnet. Der Schwefelgeruch ist in diesem Gebiet sehr stark und eindringlich. Der Schwefel lagert sich auch an Gesteinen ab. Daher der Name "Yellowstone". Es gibt zahlreiche heiße Quellen, viel heißer Dampf, Schlammlöcher, Sinter-Terrassen und Geysire im Yellowstone National Park zu entdecken als Folge von seismischen Aktivitäten in der geschützten Region. Die Sinter-Terrassen von Mammoth Hot Springs sind besonders eindrucksvoll. Dort wird täglich bis zu unglaublichen 2.000 Kilogramm zuvor im Wasser gelöster Kalkstein auf den Terrassen abgelagert. Auf Stegen können Besucher durch die Sinter-Terrassen schreiten.
Im Bereich des Nationalparks gibt es immer wieder kleine Erdbeben. Von Wissenschaftlern wird der Yellowstone als Super-Vulkan bezeichnet. Etwa 300 Geysire gibt es im Yellowstone-Nationalpark. Der berühmteste ist der Old Faithfull - Geysir, der regelmäßig im Abstand von 60 bis 90 Minuten Wasserfontänen in die Höhe schießt. Das Wasser sickert durch den porösen Boden und wird schließlich von der Hitze der Magmakammer so erhitzt, dass das Wasser nach oben schießt. Im gesamten Schutzgebiet wird die Anzahl an heißen Quellen auf 10.000 geschätzt.
Die bekannteste Blütenpflanze im Schutzgebiet ist die seltene, gelb blühende Monkey Flower. Sie kommt sogar in der Nähe von heißen Quellen vor. Der höchste Berg im Yellowstone-Nationalpark ist der Eagle Peak mit 3.462 Metern. Wasser ist das Hauptelement im Yellowstone-Nationalpark. Im Grand Canyon des Yellowstone hat der Yellowstone River zahlreiche beeindruckende Wasserfälle geschaffen.
Im Yellowstone National Park sind zahlreiche Campingplätze und RV-Parks vorhanden. Das Campen oder Zelten außerhalb der Campingplätze ist nicht gestattet. In der Sommerferienzeit sollte beachtet werden, dass die Campgrounds meist sehr überlaufen sind. Der Yellowstone National Park besitzt acht Besucherzentren. Dort gibt es für Besucher interessante Ausstellungen, vielfältige Parkführungen werden angeboten. Informationsmaterial, Kartenwerk und Andenken zum Yellowstone-Nationalpark können dort erworben werden.
Vor etwa 600.000 Jahren fand im Yellowstone National Park die letzte wirklich große Explosion statt. In der Zwischenzeit ist das Gebiet ein Naturjuwel, aber das Gebiet des Yellowstone ist ein Pulverfass, welches vielleicht wieder explodieren könnte. Dadurch würden wahrscheinlich große Teile der USA zerstört, mit großen Verlusten an Mensch und Natur. Das globale Klima würde noch mehr und wesentlich intensiver nachhaltig beeinträchtigt werden. Bleibt zu hoffen, dass diese Explosion des Super-Vulkans, dieses mögliche Erdbeben in Nordamerika, noch lange auf sich warten lässt.
Die Tierwelt im Yellowstone-Nationalpark ist wertvoll. So leben Elche, Grizzlys und Schwarzbären, Luchse, Pumas, Kojoten, Gabelböcke, Dickhornschafe, Maultierhirsche, Wapiti und natürlich Bisons im Park. Die Vogelwelt ist mit Bussarden, Weißkopf- und Fischadler als oberste Beutegreifer vertreten. Strand- und Wasservögel fühlen sich im Park wohl. Weißpelikane sind im Nationalpark beheimatet. Der Trompetenschwan überwintert im Yellowstone. Dazu gibt es noch eine große Anzahl kleinerer Vogelarten im Parkbereich.
Die Wälder im Nationalpark wurden oft Raub von Flammen. Zunächst empfand man dies als großes Unglück und versuchte, die Feuer zu löschen. Langsam setzte sich aber die Erkenntnis durch, dass die Natur, die Wälder Feuersbrünste zum Überleben benötigen. So springen Baumsamen erst bei einer bestimmten hohen Temperatur aus ihren Kapseln und verjüngen mit ihrer raschen Keimung die Wälder des Nationalparks.