Provinz Munster in Irland

Irlands südliche Provinz

Munster ist die größte Provinz der irischen Insel und befindet sich im Südwesten der Republik Irland. Geprägt wird die Provinz Munster von einer grünen und schönen Landschaft mit malerischen Küstenbereichen. Das Klima in Munster ist fast mediterran. Die Fläche der historischen Provinz beträgt 24.675 km². Im Jahr 2016 waren in der irischen Provinz Munster etwa 1,28 Millionen Menschen zu Hause. Zur Provinz Munster zählen die irischen Grafschaften Clare, Cork, Kerry, Limerick, Tipperary und Waterford.

Landkarte Provinz Munster in Irland
Die südirische Provinz Munster - Republik Irland

In südwestlichen Irland wachsen im Küstenbereich Palmen, die an Spanien oder Portugal erinnern. In der irischen Provinz Munster gibt es besonders zahlreiche Burgen, Schlösser und Klöster zu entdecken. Ein Zeichen, das diese Region von Irland schon immer sehr begehrt war. Im südwestlichen Munster ist die irische Sprache (Gaeltacht) sehr verbreitet, allgegenwärtig. In der irischen Tradition wird den Einwohnern der Provinz Munster der geschickte Umgang mit Pferden nachgesagt. In der Tat spielt der Pferdesport im Süden Irlands, in der irischen Provinz Munster, noch heute eine große und wichtige Rolle.

Brian Boru - Irlands Hochkönig

Ein Berühmtheit der irischen Geschichte ist der Regionalkönig von Munster, Brian Boru. Im Jahre 1002 nach Christus wurde er zum Hochkönig von Irland gewählt. Mit Geschick gelang es ihm, die irischen Königreiche für den Kampf gegen die einfallenden Wikinger zu vereinen. Im Jahre 1014 besiegten die irischen Kämpfer in der berühmten Schlacht von Clontarf die Wikinger. Für kurze Zeit waren die Wikinger vertrieben, setzten sich dann aber wieder an der Ostküste Irlands fest, überwiegend in der Region des heutigen Dublin. Nie mehr konnte ein irischer König alle Regionalkönige der grünen Insel mit ihren Kämpfern vereinen.

Timoleague Castle - County Cork
Timoleague Castle am Argideen River im County Cork

Anglo-Normannen als Machthaber

In den Küstenstädten und Gemeinden von Munster setzten sich mehr und mehr die Anglo-Normannen fest. Es entstanden größere Handelsniederlassungen, die Seehandel betrieben. Mit dem Geld kam die Macht. Anglo-normannische Familien herrschten so über zahlreiche Städte und Regionen in Irland. Die Provinzen in ihren alten Grenzen verloren an Bedeutung und zerfielen in der Folge in die heute bekannten Grafschaften.

Mächtiges Munster in Südirland

Lange teilten die heute historischen Provinzen die alten irischen Königreiche der Insel in mehr oder weniger autarke Gebiete auf. Bewegung kam nur ins Spiel, wenn sich die jeweiligen Regionalkönige, die Anführer eines Clans, bekämpften. Dadurch bildeten sich Traditionen, Sagen, Legenden und Eigenschaften heraus, die noch heute den Bewohnern der jeweiligen irischen Region nachgesagt werden. Aufgebrochen wurden die relativ starren Strukturen der Provinzen erst durch die Ankunft der Anglo-Normannen und Wikinger vor der ersten Jahrtausendwende und in der Folgezeit. Später wurden die einst mächtigen Regionalkönigreiche praktisch bedeutungslos.

Landhäuser an der irischen Westküste
Einsame Häuser an einer Dorfstraße am Ring of Kerry

Mystisches aus Munster

Wie in ganz Irland spielte in der Provinz Munster die Mythologie in vormittelalterlichen Zeiten eine wichtige Rolle im Alltagsleben der Menschen. So gibt es im Süden Irlands zahlreiche Steinkreise und Menhire zu entdecken. In der Provinz Munster findet man an der Küste sehr alte Städte mit einer langen irischen Tradition, wie Kinsale oder Cork, heute die zweitgrößte Stadt der Republik Irland. Zwei sehr bekannte irische Politiker und Freiheitskämpfer, Daniel O'Connell und Michael Collins, entstammten alten irischen Familien aus Munster. Nicht umsonst wurde die Grafschaft Cork lange als „Rebel Cork“ bezeichnet.

Landkarte von Irland und Nordirland - Provinzen
Die irische Insel mit den vier historischen Provinzen

Provinzen der irischen Insel