Der Shenandoah-Nationalpark befindet sich in den Blue Ridge Mountains im südlichen Appalachengebirge im US-Bundesstaat Virginia in der östlichen Region der USA. Die Appalachen sind ein bewaldetes Mittelgebirge, welches sich über eine Länge von etwa 2.400 km von Kanada bis nach Alabama im Süden erstreckt. Die Größe des Shenandoah-Nationalparks beträgt 800 km². Jedes Jahr kommen bis zu 1,5 Millionen Touristen in den wunderschönen, waldreichen Nationalpark. Der Shenandoah-Nationalpark ist ein längliches Schutzgebiet, welches von bewaldeten Bergkämmen, Flüssen und Wasserfällen geprägt wird. Die Wälder der Region sind Heimat und Schutzraum einer vielfältigen und schützenswerten Flora und Fauna. Eingerichtet wurde der Nationalpark bereits im Jahr 1935.
Auf über 1.200 Meter Höhe steigen die Berge „Stony Man“ und „Hawksbill“, die höchsten Erhebungen im Shenandoah-Nationalpark, an. Der Massanutten Mountain ist ein weiterer Berg der Region. Der Shenandoah River durchfließt den Nationalpark in Ost-West-Richtung. Auf der Ostseite des geschützten Gebiets geht die Landschaftsform in die flacheren Hügel des Piedmont Country über.
Der Skyline-Drive ist eine fast 170 Kilometer lange Auto-Route, auf welcher der Besucher mit dem Auto durch den Shenandoah-Nationalpark fahren und die wunderschöne Natur bequem genießen kann. Der Skyline-Drive beginnt in Front Royal in der Region Waynesboro-Charlottesville in Virginia. Entlang des Weges durchfährt der Naturfreund herrliche Wälder, entdeckt offene Landschaften, überquert Bergkämme, hält an wunderschönen Aussichtspunkten, bestaunt die Wasserfälle und Wasserläufe, bevor der Skyline-Drive schließlich durch idyllische Tallagen des Nationalparks führt. Der Skyline-Drive hat den Status eines „National Scenic Byway“ der USA.
Der Shenandoah-Nationalpark hält für Wanderer und Radfahrer Wege von über 500 km Gesamtlänge bereit. Davon befinden sich etwa 160 km auf dem Appalachian-Trail, der von Georgia aus, über 3.500 km lang, bis nach Maine im Norden führt. Die Wälder der geschützten Region bestehen überwiegend aus Eichen. In den lichten Wäldern leben wilde Truthähne, Rotwild und auch Schwarzbären. Der Frühling ist eine für das Auge sehr angenehme Zeit aufgrund blühender Wildblumen in den Blue Ridge Mountains. Neben blühenden Wildblumen und Kräuter gibt es große Obstbaumbestände und saftig-grüne Wälder zu entdecken.
Im Bereich des Shenandoah-Nationalparks hat man über 60 Amphibien- und Reptilienarten gezählt. Dazu wurden etwa 200 Vogelarten festgestellt; zahlreiche der Vogelarten brüten auch im Shenandoah National Park. In den Gewässern der Region tummeln sich über 30 Fischarten. Mit Erlaubnis der nationalen Parkverwaltung kann auch im Hinterland des Schutzgebiets Camping betrieben werden. Zugang zum Nationalpark bekommt man über einen der vier Ein- bzw. Ausgänge.
Durch die Besiedlung durch weiße Siedler wurde der ursprünglichen Flora und Fauna stark zugesetzt und geschadet. Viele der Tierarten und Pflanzen verschwanden aus dem Gebiet. Erst durch die Einrichtung des Nationalparks wurde dieser Prozess gestoppt. Vormals verschwundene Tiere wie Elch, Biber, Fischotter, Luchse und Bären wurden im Shenandoah-Nationalpark neu angesiedelt. Die einzige Bärenart im geschützten Gebiet ist der Schwarzbär.
Schon vor etwa 9.000 Jahren durchstreiften Menschen das Gebiet des Appalachen. Der Wasserreichtum, die Wildbestände, sowie Beeren, Nüsse und Früchte lockten die Menschen in die Region in den Blue Ridge Mountains. Im 17. Jahrhundert kamen erstmals weiße Menschen in das Gebiet. Um das Jahr 1750 siedelten sich die ersten Weißen dort an. Man betrieb Landwirtschaft. Mühlen wurden an den zahlreichen Wasserläufen errichtet. In den bergigen Gegenden baute man Mineralien ab. Ende des 19. Jahrhunderts trat der Tourismus in den Vordergrund. Es wurden zahlreiche Ferienanlagen gebaut. In der Folge drängten immer mehr Besucher, überwiegend Stadtmenschen, in die Region, um in der Ruhe der Wälder zu entspannen.