Der Big-Bend-Nationalpark befindet sich im Südwesten des US-Bundesstaates Texas. Seine Fläche beträgt ca. 3.240 km². Jährlich kommen über 300.000 Besucher in den texanischen Nationalpark. Der Big-Bend-Nationalpark wurde am 12. Juni 1944 gegründet. Zahlreiche Viehzüchter hatten sich in den Jahrzehnten vor der Unterschutzstellung im heutigen Nationalpark-Gebiet niedergelassen. Die Reggion wurde in der Folgezeit völlig überweidet und weite Teile der wertvollen Natur wurden zerstört. Bergbau wurde betrieben. Baumaßnahmen schädigten die Tier- und Pflanzenwelt in der Region des heutigen Nationalparks. So sah man sich gezwungen, das Gebiet des heutigen Big-Bend-Nationalparks unter absoluten Schutz zu stellen. Der Nationalpark wurde später zusätzlich als Biosphärenreservat und als Lichtschutzgebiet ausgezeichnet und darf sich fortan als "Big Bend International Dark Sky Park" bezeichnen.
Der Fluss Rio Grande bildet im Big-Bend-Nationalpark auf einer Länge von über 400 km die natürlich Grenze zum Staat Mexiko. Diese natürliche Grenze zwischen USA und Mexiko birgt die Gefahr, dass dort illegale Grenzüberschreitungen stattfinden könnten. Daher gelten in diesem Teil des Big-Bend-Nationalparks besondere Regeln und Vorschriften. Die Grenze zu Mexiko verläuft in der Mitte des Flußbetts. In Mexiko heißt der Fluss Rio Bravo del Norte. Südlich des Flusses befinden sich die mexikanischen Bundesstaaten Coahuila und Chihuahua. Dort befinden sich Schutzgebiete, die auf der mexikanischen Seite die Schutzwürdigkeit der Landschaft im Anschluss an den Big-Bend-Nationalpark fortführen. Der Nationalpark ist für den Naturschutz der USA von großer Bedeutung, da er als großes Naturschutzgebiet die Einzigartigkeit der Ökologie und Topographie der Chihuahua-Wüste schützt.
Im Bereich der südlichen Grenze des Big-Bend-Nationalparks befinden sich am Rio Grande die beeindruckenden Schluchten Boquillas, Santa Elena und Mariscal. Der Rio Grande hat dort im Laufe der Jahrtausende die drei tiefen Kalkstein-Schluchten ausgeformt. Die Wände durch Schlucht sind fast senkrecht. In der Chihuahua-Wüste gelegen, hat sich dort am Ufersaum des Rio Grande eine reichhaltige Pflanzen- und Tierwelt erhalten.
Es wurden im Big Bend National Park in Texas über 1.200 verschiedene Pflanzenarten festgestellt. Die Flüsse im Nationalpark sind Heimat für zahlreiche Fischarten, die Seen- und Teiche im Schutzgebiet sind reich an Amphibien. Dazu wurden im Nationalparkbereich ca. 450 Vogelarten, über 50 Reptilienarten und fast 100 verschiedene Säugetierarten festgestellt. Der Big-Bend-Nationalpark liegt im Süden von Brewster County, einem heute sehr dünn besiedelten Abschnitt des Bundesstaates Texas. Städte in der Nähe des Nationalparks sind nördlich Alpine und Marathon, westlich Terlingua und Lajitas. Am besten erkundet man das Schutzgebiet zu Fuß. Nur so lässt sich die ursprüngliche Natur voll genießen.
Im Big-Bend-Nationalpark in Texas gibt es drei Campingplätze (Chisos-Basin, Cottonwood, Rio Grande Village) und einen RV-Bereich (Rio Grande Village). Die Camping-Möglichkeiten liegen allesamt auf einer Meereshöhe von ca. 600 Meter. Alle Campingplätze im Nationalpark sind ganzjährig geöffnet.
Im Gebiet des Big-Bend-Nationalparks in Texas haben Native Americans schon vor etwa 10.000 Jahren gelebt. Dort waren die Volksstämme der Chisos, der Mescalero-Apachen und Comanchen zu Hause. Forscher haben die Spuren und Überreste dieser Besiedlungen entdeckt. Diese Native Americans lebten im Einklang mit der Natur und fügten ihr über Jahrtausende hinweg keine nachhaltigen Schäden zu. Es sind auch Siedlungsspuren aus jüngerer Zeit vorhanden. Man kann Nationalpark alte, gut erhaltene Gebäude finden, die das Leben zu Zeiten der Besiedlung durch die "Weißen" zeigen. Die spanischen und mexikanischen Siedler, sowie später dann amerikanische Siedler haben ihre Spuren in diesem Teil von Texas hinterlassen.
Das Klima ist in Teilbereichen des Nationalparks als sehr extrem zu bezeichnen. Schon im Frühling, aber erst recht im Sommer, ist es in den Tieflagen des Big-Bend-Nationalparks sehr trocken und heiß. Die Winter sind dagegen als verhältnismäßig mild zu bezeichnen. Das geschützte Gebiet weist unterschiedliche Klimazonen auf. Die Höhenunterschiede innerhalb des Nationalparks reichen von 550 Meter bis über 2.300 Meter. Durch die unterschiedlichen Lebensräume ist die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks sehr vielfältig und reichhaltig. Es gibt dort z.B. Eselhasen, Maultierhirsche, Rennkuckucke und viele Halsbandpekaris. Auch der Puma fühlt sich in stattlicher Anzahl im Big-Bend-Nationalpark wohl. Alle Flüsse, die durch die Chihuahua-Wüste fließen, bilden entlang ihre Ufer einen grünen Gürtel inmitten dieser Wüste.
Auch historische und archäologische Zeugnisse der Vergangenheit sind im Nationalpark in reichlicher Zahl vorhanden. Der Big-Bend-Nationalpark ist für seine archäologischen Funde bekannt. Archäologen haben im Schutzgebiet bis zu 10.000 Jahre alte Artefakte entdeckt.