Der Yukon River entspringt im nördlichen British Columbia im Nordwesten von Kanada, nordwestlich der Coastal Range Mountains. In einem Bogen fließt der Yukon River durch das Yukon-Territorium Richtung Westen. Nachdem der Yukon River den US-Bundesstaat Alaska durchquert hat, mündet der Yukon River in die Beringsee zwischen Alaska und Russland. Der Yukon hat eine Länge von 3.185 Kilometer. In Kanada besitzt der Yukon River eine Länge von 1.149 Kilometer.
Das Wassereinzugsgebiet des Yukon besitzt die unglaubliche Größe von 840.000 km²; etwa 40 % davon entfallen auf kanadisches Staatsgebiet. Der Yukon ist der viertlängste Fluss im arktischen Nordamerika. Entlang des Yukon wechseln sich hohe Berge, Wälder, Gletscher, wilde Nebenflüsse und Tundren ab.
Während des Goldrauschs im 19. Jahrhundert Klondike Gold Rush wurde der Yukon River vor allem als Transportweg genutzt. Der Yukon wurde zu dieser Zeit „River of Gold“ genannt. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Klondike Highway fertiggestellt. Yukon bedeutet „großer Strom“, was keineswegs übertrieben erscheint. Es wird vermutet, dass die menschliche Besiedlung von Nordamerika vor sehr langer Zeit durch das Tal des Yukon erfolgte. Die Beringsee konnte damals noch über einer Landbrücke (Beringia genannt) von Sibirien aus überquert werden.
Die allgemein anerkannte Quelle für den Yukon River befindet sich am Llewellyn Gletscher, im südlichen Bereich des Lake Atlin in British Columbia. Wieder andere Forscher vermuten die Quelle des Yukon River am nördlichen Ende des Chilkoot Trails, am Lake Lindeman. Nachdem das Wasser des Yukon mehrere Seen durchquert hat, tritt der Yukon River zum ersten Mal am nördlichen Abfluss des Marsh Lake, südlich der Stadt Whitehorse gelegen, als solcher erkennbar in Erscheinung. Die Karte unten auf dieser Seite zeichnet den Weg des Yukon River von der Stadt Whitehorse aus nach, das riesige Quelleneinzugsgebiet befindet sich südlich der Stadt. Der Oberlauf des Yukon River in Kanada wurde früher als Lewes River bezeichnet. Nördlich der Stadt Whitehorse ergießt sich der Yukon River in den Lake Laberge. Der Yukon River durchquert später noch den Kusawa Lake und den Kluane Lake.
Städte und Gemeinden entlang des Yukon River tragen die Namen Whitehorse, Dawson City, Carmacks, Fort Yukon, Tanana, Stevens Village, Holy Cross, Marshall, St. Marys und Mountain Village. Nachdem der Yukon Mountain Village passiert hat, verzweigt er sich in viele kleinere Flussläufe bis zu einem Delta. Nach der Verzweigung des Yukon River sind in der Region nur noch kleine Siedlungen der kanadischen First Nations zu finden, wie Emmonak, Kotlik und Alakanuk.
Früher wie noch heute ist der Yukon River für seine Lachsvorkommen bekannt. Wie seit vielen Tausend Jahren ziehen die Lachse vom Meer aus den Yukon River hinauf zu ihrem Geburtsort, meist ein kleiner Bachlauf oder Fluss, um dort abzulaichen. Am Yukon River ist die Lachs-Industrie auf die Wiederkehr des Fisches angewiesen.
Früher als Transportweg und Reisemöglichkeit unentbehrlich, werden heute Freizeit-Expeditionen auf dem Yukon River angeboten, die bis zu zwei Wochen dauern können. Entlang des Yukon entdeckt der Reisende an den Ufern immer wieder Überreste wie Hütten, Fahrzeuge, Maschinen und Boote aus der Zeit des kurzzeitigen Goldrausches in der Region. Fort Selkirk am Yukon wurde im historischen Sinne restauriert. Weitere Höhepunkte entlang des Yukon Rivers sind die „Five Finger Rapids“ und der Ort „Dawson City“. Die Gefahrenstelle der „Five Finger Rapids“, die enge, felsengesäumte Durchfahrt mit gefährlichen Stromschnellen, wurde inzwischen entschärft. Heute einfach zu durchfahren, endete damals zu Zeiten des Goldrausches für zahlreiche Menschen der Traum vom Glück genau dort. Sie kamen zu Tode, sie ertranken im „River of Gold“.
Entlang des Yukon River sind zahlreiche Sehenswürdigkeiten, meist aus der Zeit des Goldrauschs im 19. Jahrhundert zu entdecken. Neben dem schon oben erwähnten Fort Selkirk sind das MacBride-Museum und das Yukon Transportation Museum sehr sehenswert. Ebenso gibt es kleine Museen der kanadischen First Nations zu erforschen. Entdecken sie die Welt der Ureinwohner von Kanada, die ein ganz besonderes Verhältnis zum Leben und der Natur allgemein besitzen. In Dawson City fühlt der Besucher sich zurückversetzt in 19. Jahrhundert. In Dawson mündet der Klondike in den größeren Yukon River. Später bei Fort Yukon mündet der Fluss „Upper Mouth“ in den Yukon River. In Dawson City gibt es ein kleines Museum zu entdecken, ebenso in der Stadt Whitehorse. In Whitehorse gibt es dazu den renovierten und legendären Schaufelraddampfer „SS Klondike“ zu bestaunen.
Im Einzugsbereich des Yukon befinden sich die kanadischen Nationalparks Vuntut, Kluane und Ivvavik, dazu der Tombstone Park und Herschel Island. Mit etwas Glück erblickt man in der kanadischen Wildnis Karibu-Herden. Der höchste Berg in Kanada, der Mount Logan mit 5.959 Meter Höhe, befindet sich im Yukon-Territorium.
Der Flussabschnitt des Yukon zwischen dem Lake Laberge und dem Teslin River wurde als Heritage River, als herausragendes Naturerbe von Kanada ausgewiesen. Auf diesem etwa 48 Kilometer langen Flussabschnitt des Yukon River waren zur Zeit des Gold Rush zahlreiche Raddampfer unterwegs. Aufgrund der Gefährlichkeit und Wildheit auf diesem Teil des Flusses gab es dort zahlreiche Unfälle und viele Todesopfer. Auch heute sind bestimmte Abschnitte des Yukon River etwas schwierig zu befahren. Insgesamt kann während der Fahrt auf dem Yukon aber die wunderschöne Landschaft ringsumher in Ruhe genossen werden.