Die Altstadt von Bamberg in Oberfranken wurde im Jahr 1993 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet. Die Bamberger Altstadt zeigt einzigartig den typischen Grundriss einer frühmittelalterlichen Stadt in Mitteleuropa. Bamberg in Oberfranken, die heutige Altstadt der Stadt an der Regnitz, wurde vor etwa 1.100 Jahren erstmals urkundlich erwähnt. Schon hundert Jahre später war Bamberg zu einer sehr bedeutenden Stadt herangewachsen. Ein katholisches Bistum wurde gegründet, der erste Dom, Vorgängerbau des heutigen Kaiserdoms aus dem 13. Jahrhundert, wurde errichtet. In den beiden Weltkriegen wurden der heutigen Altstadt von Bamberg nur relativ marginale Schäden zugefügt.
Heinrich II. verlieh Bamberg bereits im Jahr 1007 die Stadtrechte als Herrschaftssitz des Kaisers und als Sitz eines Bischofs. Fast Tausend Jahre lang war die heutige Altstadt das Zentrum der kirchlich-erzbischöfliche und kaiserlich-weltliche Mächte der jeweiligen Zeit. Die Bauten der historischen Altstadt von Bamberg stammen aus der Zeit vom 11. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert nach Christus. Das Ziel im 11. Jahrhundert war, dass Bamberg zu das "Fränkische Rom" werden sollte. Man zog den Vergleich zu Rom in Italien, da Bamberg in Oberfranken ebenfalls auf sieben Hügeln erbaut wurde. An Rom reicht Bamberg wohl heute nicht ganz heran, die Altstadt Bambergs ist jedoch unglaublich schön und lieblich mit zahlreichen architektonischen Highlights. Der Baustil und Grundaufbau der mittelalterlichen Bamberger Altstadt prägte im Mittelalter grundlegend den Städtebau in weiten Teilen Mitteleuropas und Osteuropas.
Bürgerhäuser im Barockstil, beeindruckende Kirchenbauten und palastartige Gebäude wechseln sich in der historisch bedeutsamen Stadtteilen Bambergs ab. Die Altstadt (Bergstadt) wird geprägt von beeindruckenden Kirchen mit dem Bamberger Dom als Highlight. Fast jeder der sieben Hügel trägt kirchliche Bauwerke. Sehr sehenswert ist das "Alte Rathaus" und "Klein Venedig" in der historischen Inselstadt.
Gegliedert wird die Bamberger Altstadt, das Weltkulturerbe, in Inselstadt, Bergstadt und Gärtnerstadt. Die Altstadt von Bamberg insgesamt umfasst mehr als 1.000 Gebäude im Baustil des Hochmittelalters und des Barock auf einer Fläche von 142 Hektar, mit gut erhaltener Bausubstanz, welche unter Denkmalschutz steht. Die Bergstadt von Bamberg wird vom Kaiserdom und zahlreichen Kirchtürmen auf weiteren Hügeln dominiert. Im Kaiserdom befindet sich die Grablege von Papst Clemens II..
Das ehemalige Benediktinerkloster St. Michael samt Himmelsgarten, dazu die Neue Residenz und die Alte Hofhaltung, sind nur einige der Highlights der Bamberger Bergstadt. Weitere Hügel der Bergstadt mit sehenswerten Gebäuden des Mittelalters sind der Stephansberg, Michaelsberg, Kaulberg und der Jakobsberg. Der Abtsberg ist mit seinen Streuobstwiesen als Ausnahme ein Kleinod der Natur. Die Altenburg von Bamberg befindet sich etwas erhöht über der Stadt an der Regnitz. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Altenburg im 15. Jahrhundert und war vom 13. bis zum 16. Jahrhundert Sitz der Bamberger Fürstbischöfe. Im 16. Jahrhundert wurde die Altenburg bei kriegerischen Auseinandersetzungen stark beschädigt, jedoch später wieder aufgebaut.
Die Inselstadt des mittelalterlichen Bambergs befindet sich heute im Zentrum der oberfränkischen Stadt. Geprägt wird die Inselstadt, welche schon immer das bürgerliche Zentrum von Bamberg war, von Geschäften, Gastronomiebetrieben, Fußgängerzonen und zahlreichen Schulen, der Otto-Friedrich-Universität und natürlich den unzähligen Wohnhäusern der Bamberger Bürger. Im Mittelalter war in der Inselstadt reges Markttreiben alltäglich. Zahlreiche Handwerker boten ihre Dienste und Erzeugnisse an. Zum mittelalterlichen Erbe der Bamberger Inselstadt zählt das alte Rathaus, welches auf einer Insel in der Regnitz errichtet wurde. Entlang der Regnitz befinden sich zahlreiche Fachwerkhäuser. Als ehemaliger Wohnort der Bamberger Fischer, wird dieser Bereich der Inselstadt, die ehemalige Fischersiedlung, als Klein-Venedig bezeichnet.
Die Bamberger Gärtnerstadt wird geprägt von ausgedehnten, unbebauten Flächen und den Gärtnerhäusern. Entwickelt hat sich der ausgeprägte Gartenbau in der Stadt Bamberg im 17. Jahrhundert, schon viele Jahrhunderte früher wurden die Flächen als Gärten genutzt, jedoch nicht so intensiv. Abgesehen von der Eigenversorgung, waren die Gartenerzeugnisse ein wichtiges Handelsgut für die Bamberger Region. Damals war die Gärtnerstadt auf den Verkauf von Sämereien aller Art, von Süßholz und Steckzwiebeln spezialisiert. Noch heute werden daher die Bewohner von Bamberg als Zwiebeltreter bezeichnet. Zahlreiche Gärtnereibetriebe befinden sich noch heute in der Bamberger Gärtnerstadt. Abgesehen von den Anbauflächen für Obst und Gemüse, ist das Gärtner- und Häckermuseum eine weiteres Highlight des Gärtnerviertels.
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