Petra - Felsenstadt in Jordanien

Handelszentrum der Nabatäer

Die Felsenstadt Petra ist eine in Fels und Stein gemeißelte, antike Stadt in der Wüste Jordaniens, die einst vom Volk der Nabatäer erbaut wurde. Petra, erst im Jahr 1812 von Archäologen wiederentdeckt, zählt heute zu den wichtigsten Reisezielen in Jordanien im Nahen Osten. Die Felsenstadt Petra hat im trockenen Klima der jordanischen Wüste die Zeit überdauert. Die von oben nach unten in Felsen eingebrachten Tempel und Grabmale sind weltweit einzigartig. Petra war zu Zeiten der Antike die Hauptstadt des Nabatäer-Reiches. Man bedenke die architektonische und bauliche Leistung der Nabatäer. Bis zu 40.000 Menschen sollen in der jordanischen Wüstenstadt gelebt haben. Das Alter der Stadt in der Wüste wird auf etwa 5-6 Tausend Jahre geschätzt! Zu recht erhielt die Felsenstadt in der Wüste Jordaniens im Jahr 1985 die Auszeichnung als UNESCO-Weltkulturerbe.

Al Khazneh - Schatzhaus Mausoleum - Touristen und Kamele
Besucherstrom am Schatzhaus der Wüstenstadt Petra

Gelegen an wichtigen Handelsrouten der Antike

Die Stadt liegt im Hochland von Edom in einem weit ausladenden Talkessel, auf halbem Weg zwischen dem Toten Meer und dem Golf von Akaba. Die Händler zahlreicher, damals bedeutende Völker rund um das Mittelmeer und der Arabischen Halbinsel, zogen entlang der "schon immer" vorhandenen Handelswege und kamen so auch nach Petra. Der Name der Stadt stammt übrigens aus der Neuzeit, damals trug die Felsenstadt einen anderen Namen, welchen genau, ist nicht überliefert. Das schriftliche Erbe aus der Zeit der Nabatäer ist sehr überschaubar und wurde ausschließlich auf Felswänden verewigt. Ihre Blütezeit als Handelsmetropole erlebte die Felsenstadt Petra in den Jahrhunderten vor bis zum 1. Jahrhundert nach der Zeitenwende.

Konserviert im Wüstensand

Das Römische Reich breitete sich in der Region aus, die Bedeutung als Handelsmetropole schwand zusehends. Die Stadt Gerasa und Palmyra wurden die neuen, mächtigen Handelszentren der Region. Petra wurde unbedeutend, wurde jedoch noch viele Jahrhunderte lang bewohnt. Danach geriet die Felsenstadt in Jordanien in Vergessenheit. Der Wüstensand begrub große Teile der Stadt unter sich, nur die in Felsen gehauenen Zeugnisse überdauerten die Zeit fast unbeschadet. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Felsenstadt von europäischen Forschern "neu" entdeckt. Einheimische wussten natürlich um das Vorhandensein der Monumente aus Stein. Es dauerte nochmals hundert Jahre, bis archäologischen Ausgrabungen in Petra stattfanden. Bald darauf rückte die Felsenstadt in Jordanien auch in den Fokus von Touristen, bis heute.

Königsgräber - Begräbnisstätten der Nabatäer
Königsgräber in den Felsen von Jabal al-Hubta - Wüstenstadt Petra

Weihrauch, Seide, Gewürze und Elfenbein

Einst an der wichtigen Weihrauchstraße der Antike gelegen, war Petra ein sehr bedeutendes Handelszentrum der Region. Mehrere Karawanen-Handelsrouten kreuzten sich am Ort der Wüstenstadt. Weihrauch war zur damaligen Zeit wertvoller wie Gold. Die Karawanen transportierten zum Teil wertvolle Luxusgüter der damaligen Zeit, wie Weihrauch aus dem Jemen, Seide aus dem fernen China und bis dahin unbekannte Gewürze aus Indien, dazu Schmuck aus Syrien. Der Elfenbeinhandel mit Afrika florierte. Petra profitierte ungemein von den Handelsaktivitäten, indem sie selbst als Händler auftraten oder Zölle für besondere Güter erhoben.

Wasser bringt Leben

Maßgeblich, heute wie damals, machte das Vorhandensein von Wasser das Überleben in der Wüste von Jordanien überhaupt erst möglich. Etwa 200 Brunnen, viele Kilometer rund um die Felsenstadt verteilt, lieferten das Wasser für die Bürger der Handelsoase. Über Aquädukte und über intelligente Rohrsysteme, wurde die Stadt mit Wasser versorgt. Abwässer wurden abgeleitet. Neben den architektonisch-baulichen Meisterleistungen der Nabatäer, war die funktionierende Wasserversorgung von Petra der wichtigste Baustein zum wirtschaftlichen Aufstieg der Stadt in der Wüste.

Schatzhaus der Nabatäer in Jordanien
Schatzhaus von Petra, am Ende einer engen Schlucht

Vor Angriffen gut geschützt

Feinde hatten es damals schwer, die Stadt der Nabatäer in der jordanischen Wüste anzugreifen. Petra liegt gut geschützt in einer zerklüfteten Felsenlandschaft. Auf breiter Front konnte die Stadt nicht angegriffen werden. Der Zugang war für Feinde eigentlich nur durch eine enge Schlucht, ein richtiges Nadelöhr, möglich.

Es kam, wie es kommen musste

Erdbeben, Kriege, die Ausbreitung des Römischen Reiches, später der Byzantiner und die ansteigende Wasserknappheit, zwangen die Nabatäer jedoch letztendlich, die Felsenstadt Petra zu verlassen, aufzugeben. Geblieben sind beeindruckende Gebäude in den Felsen der Region und unter Wüstensand begrabene Monumente vergangener Zeiten. Bisher wurde die Felsenstadt Petra vermutlich erst zu einem Fünftel aus dem Wüstensand, im wahrsten Sinne des Wortes, ausgegraben.


Weitere Bilder von Petra in Jordanien


Zugänge zu Felsenwohnungen im antiken Petra in Jordanien
Felsenwohnungen der Nabatäer von Petra


Ruinenstätte im Wüstensand - Petra Jordanien
Antike Ruinenstätte von Petra in der Wüste

Landkarte der Welt - Jordanien




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