Das hasemitische Königreich Jordanien befindet sich in Vorderasien und wird zu Land von den Staaten Israel, Saudi-Arabien, Irak und Syrien eingefasst. Der für den arabischen Staat namensgebende Fluss Jordan bildet im Nordwesten die Grenze zu Israel und dem Westjordanland, um schließlich nach etwa 250 Kilometern Fließweg ins Tote Meer zu münden. Das Wasser des Jordans ist für das Land überlebenswichtig.
Im Südwesten grenzt das Land in Vorderasien an das Rote Meer, an Ägypten. Etwa 9,7 Millionen Menschen leben in Jordanien. Amman ist die Hauptstadt mit derzeit etwa 1,8 Millionen Einwohnern. Jordanien ist in zwölf sogenannte „Gouvernements“ unterteilt.
Durch die Lage in einer kriegs- und krisengeplagten Region hat Jordanien im Laufe der Jahrzehnte immer wieder eine sehr hohe Anzahl an Flüchtlingen aufgenommen. Im Jahr 1960 lebten in Jordanien nicht mal eine Million Menschen. Durch den verlorenen Sechstagekrieg im Jahr 1967 strömten etwa 800.000 palästinensische Flüchtlinge ins Land, fast eine Verdopplung der Bevölkerungszahl. Dazu verlor Jordanien durch den verlorenen Sechstagekrieg sein sämtliches Staatsgebiet westlich des Jordans, das Westjordanland, an Israel. Die nachfolgenden Generationen der Palästinenser haben bis heute einen großen Einfluss auf das Leben in Jordanien. In den Jahren 1970 und 1971 kam es im Königreich zum Bürgerkrieg, weil Palästinenser, namens die PLO, zu mächtig wurden und die jordanische Staatsführung zum massiven Eingreifen und Maßnahmen zwangen. Der Irak-USA-Krieg und zuletzt der Syrien-Krieg erzeugten weitere Flüchtlingsströme nach Jordanien. So hat sich die Bevölkerungszahl seit 1960 fast verzehnfacht.
König des Landes, des haschemitischen Reiches am Jordan in Vorderasien, ist Abdullah II. bin al-Hussein. Die Haschemiten berufen sich darauf, in direkter Linie vom Propheten Mohammed abzustammen. Der Herrscher gilt als sehr intelligent und diplomatisch. Oft wird er bei Konflikten in der islamisch geprägten Welt als Vermittler angerufen. In Jordanien ist Arabisch die Amtssprache. Relative Toleranz gegenüber Juden und Christen gehört in Jordanien zum Alltag, der Bau von Synagogen und Kirchen ist möglich.
Die Flora und Fauna des Landes zeigt eine nicht vermutete Vielfalt. Es gibt Steppen- und Trockengebiete und karges Bergland. Der einstige Waldreichtum im Westen Jordaniens ist heute Geschichte. Die ursprüngliche Bewaldung wurde nahezu vernichtet. Der Staat Jordanien betreibt entlang des Jordans massive Programme zur Wiederaufforstung, erste Erfolge sind schon sichtbar. Die Tierwelt zeichnet sich, neben den typischen Arten der Steppen, Wüsten und der Bergwelt, durch besondere Arten wie Steinbock, Steinadler, Hyänen, Geier, Wölfe und Gazellen aus.
Der Tourismus ist für Jordanien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Jordanien hat in kulturhistorischer Sicht Einzigartiges zu bieten. Das Tauchen im Toten Meer ist sehr beliebt. Das Erkunden von Wadi Rum, einem riesigen, ausgetrockneten Flussbett nahe Akaba, zählt zu den Highlights, ebenso das Tote Meer im Westen.
In Jordanien gibt es zwölf „Wüstenschlösser“ aus dem 7.-8. Jahrhundert nach Christi zu entdecken. Die Wüstenschlösser sind massive Bauwerke, die an strategisch wichtigen Orten erbaut wurden. Auch wichtige Ressourcen, wie Wasserquellen, wurden damit geschützt. Einst gab es noch weitere Wüstenschlösser in Jordanien und der ganzen Region. Jedoch hat der Zahn der Zeit, einige Erdbeben und auch mutwillige Zerstörung, die Zahl der Wüstenbauwerke vermindert.
Die Felsenstadt Petra ist ein weiteres Highlight in Jordaniens Wüste. Die Felsenstadt wurde schon lange vor der Zeitenwende vom Volk der Hethiter bewohnt. Petra lag an einer wichtigen Handelsroute der damaligen Zeit. In der Antike, im 1. Jahrhundert vor Christi Geburt, war die Felsenstadt die Hauptstadt des Nabatäer-Reiches. Petra liegt auf halbem Weg zwischen dem Golf von Akaba im Süden und dem Toten Meer im Norden. Die Felsenstadt befindet sich am Rande einer riesigen Ebene, der Aravasenke im Edom-Bergland in Westjordanien.