Der Olympic-Nationalpark liegt im Westen des US-Bundesstaates Washington. Eingerichtet wurde der Olympic-Nationalpark im Jahr 1938. Die UNESCO erklärte die Region im Jahr 1976 zu einem weltweit bedeutenden Biosphärenreservat. Das Schutzgebiet befindet sich auf der Olympic-Halbinsel im State of Washington. Nördlich der Halbinsel liegt das Nachbarland Kanada. In Richtung Westen schließt sich an den Nationalpark der Olympic National Forest an, der bis an den Pazifik heranreicht. Zum UNESCO-Weltnaturerbe wurde der Olympic National Park im Jahre 1981. Jährlich kommen bis zu drei Millionen Touristen in das einzigartige Schutzgebiet im Nordwesten der USA. Die Größe des Olympic-Nationalparks beträgt 3.734 km².
In der geschützten Region im Nordwesten von Washington State gibt es vielfältige Biotoptypen in unterschiedlichen Ökosystemen zu entdecken. Rund um die Gebirgsregion befinden sich ausgedehnte Waldbereiche mit einer reichhaltigen Tier- und Pflanzenwelt. Die Küstenregion ist meist nebelverhangen, die Felsen an der Küste sind stark zerklüftet. Die etwa 100 Kilometer lange Pazifikküste am Nationalpark ist von Treibholz regelrecht übersät. Das Baden im Meer gleicht hier einer Mutprobe, da das Wasser des Meeres sehr kalt ist. Hinter dem unmittelbaren Küstenbereich befindet sich gemäßigter Küsten-Regenwald, der zumindest nahe der Küste vorwiegend in Nebel eingehüllt ist. Vor der Küste befinden sich an vielen Stellen kleine und größere Felseninseln. Manche von ihnen sind echte Vogelparadiese.
Die größten Säugetiere des Nationalparks sind Elche, Roosevelt-Wapiti und Maultierhirsche. Weiter streifen Rotluchse, Pumas, Kojoten und Schwarzbären durch die Region. Die Vielfalt der Flora und Fauna, teils endemisch nur im Olympic-Nationalpark vorkommend, ist insgesamt als gigantisch zu betrachten. Die unterschiedlichen Klimazonen und Ökosysteme reichen vom Hochgebirge der Olympic Mountains über Regionen mit ausgesprochen feuchtem Küsten-Nebel-Regenwald bis zu unberührten Sonderbiotopen am Strand des Olympic National Forest am Pazifik. Die Vogelwelt im Nationalpark ist als besonders artenreich und schützenswert zu betrachten.
Der Kernbereich des Olympic-Schutzgebiets bilden die hohen Olympic Mountains mit dem Berg Mount Olympus. In dieser Hochgebirgsregion gibt es zahlreiche Gletscher zu entdecken. Im Frühling bis in den Sommer hinein stürzen eiskalte Gebirgsbäche aus Schmelzwasser in die Tiefe und bewässern die Ebenen. Die ganze Olympic-Halbinsel ist als sehr wasserreich zu bezeichnen. Unzählige Flüsse und Bäche mäandrieren durch die Region. Die Halbinsel „Olympic Peninsula“ gilt als die regenreichste Region der gesamten USA. Die über sechzig Gletscher im Nationalpark haben durch ihre Wasserabflüsse eine zerklüftete Felsenlandschaft geformt, die das Wasser in die Täler, in Richtung Meer leitet. Ursprüngliche und schöne Wasserläufe und Wasserfälle gibt es entlang des Olympic Peninsula Waterfall Trails zu bestaunen. Der Quinault Rainforest Loop ist ein Rundweg von etwa 45 Kilometer Länge um den Lake Quinault. Für Naturfreunde ist dieser Trail sehr zu empfehlen; da gute Chancen bestehen, Tiere wie Weißkopfseeadler, Elche, Hirsche und vielleicht auch Schwarzbären zu sehen.
In diesem sehr feuchten Waldbereich des Olympic-Nationalparks befinden sich ausgesprochen hohe und bis zu 500 Jahre alte Bäume. Der weitgehend ursprünglich erhaltene Küsten-Regenwald ist ein beliebtes Ausflugsziel bei Touristen. Der Boden des Waldes ist von Totholz und von Moosen, Flechten und Farnen buchstäblich übersät. Waldbrände finden hier fast nie statt aufgrund der hohen Feuchtigkeit in diesem Ökosystem. An den Ästen der Bäume haben sich lange „Bärte“ aus Moosen gebildet, Lebensraum für unzählige Kleinstlebewesen. Die Hemlocktanne ist hier am häufigsten anzutreffen. Durch den Regenwald bewegt sich der von schmelzenden Gletschern genährte Hoh River. Dem Hoh Rain Forest werden nach schneereichen Wintermonaten oft große Mengen an Schmelzwasser aus höheren Lagen durch die zahlreichen Gebirgsbäche zugeführt. Durch den gemäßigten Regenwald führen die Wanderwege Hall of Moses Trail, Spruce Nature Trail, Hoh Lake Trail und der etwas längere Hoh River Trail.
Der Lake Crescent ist ein recht einsamer See im Nationalpark. Wer Ruhe und Erholung sucht, sollte daher die Region am Lake Crescent aufsuchen. Hurrican Ridge ist eine Hochebene, besser gesagt, im Frühjahr und im Sommer eine saftig grüne und bunte Gebirgswiese (Alm). Im Sommer wachsen dort unzählige, farbenfrohe Wildblumen und Kräuter als Nahrungsquelle für die zahlreichen Insekten und als Freude fürs menschliche Auge. In „Sol Duc Hot Springs“ gibt es heiße Quellen, die zum Baden genutzt werden dürfen. Kalaloch Beach ist ein etwa 50 Kilometer langer, einsamer Strandbereich am Pazifik. Nicht zum Baden kommt man hierher, eher wegen der spektakulären Sonnenuntergänge.