Der Capitol-Reef-Nationalpark befindet sich im Süden des US-Bundesstaates Utah. Gegründet wurde der Nationalpark im Jahre 1971. Zuvor war das geschützte Gebiet im Jahr 1937 zum National Monument der USA bestimmt worden. Der Kernbereich des Capitol-Reef-Nationalparks ist die„Waterpocket Fold“. Dies ist eine geologische Felsformation, eine Erdkrustenverwerfung, die sich auf einer Länge von etwa 155 km von Norden nach Süden durch die Region verläuft. Diese lange und schmale Verwerfung, die zahlreiche verschiedenfarbige Sedimentschichten zeigt, entstand vor etwa 65 Millionen Jahren.
Die Fläche des Capitol-Reef-Nationalparks beläuft sich auf 979 km². Jedes Jahr kommen mehr als eine halbe Million Touristen in das Schutzgebiet, obwohl der Nationalpark etwas abseits der Hauptreiserouten der Touristen liegt. Geöffnet ist der Nationalpark über das ganze Jahr. Die Hauptstadt Salt Lake City ist etwa vier Autostunden in nördlicher Richtung vom Nationalpark entfernt.
Vor der Ankunft der weißen Siedler lebten die Native Americans der Paiute in der Region. Im Nationalpark entdeckte man einzigartige Felszeichnungen, aber auch historische Siedlungsreste aus der Zeit der Besiedlung durch Native Americans, welche durch die Ausweisung als Nationalpark vor Zerstörung bewahrt wurden. Auf Felswänden wurden prähistorische Schriftzeichen und Abbildungen von Tieren entdeckt, welche von einst besseren Jagdgründen in der Region zeugen. Der Capitol Reef National Park erhielt seinen Namen von den ersten Pionieren verliehen, die in die Region kamen. Der imposante „Capitol Dome“, ein großer Sandsteinfelsen im Schutzgebiet, soll sie an das Capitol der Hauptstadt erinnert haben.
Im Norden des Capitol-Reef-Nationalparks befindet sich das Cathedral Valley. Die Straße dorthin ist in einem schlechten Zustand. Zusätzlich muss man unterwegs den Fremont River überqueren. Ein Allrad-Fahrzeug ist daher Pflicht. Im Cathedral Valley befinden sich solitär stehende Felsengebilde, die in ihrer Form stark an kirchliche Bauten erinnern und von den Mormonen dementsprechend benannt wurden. Im Fremont Valley gibt es prähistorische Siedlungsreste und Felszeichnungen an den hohen Canyonwänden zu entdecken.
Das Wanderwegenetz im Capitol-Reef-Nationalpark ist gut ausgebaut. Die Capitol-Reef-Region wird gerne zum Mountainbiking und auch für Jeeptouren genutzt. Das Beobachten von Wildtieren und das Fotografieren der Natur und der eigentümlichen Felsengebilde ist ebenfalls beliebt. Bei Freizeitaktivitäten in den trockenen Regionen des Schutzgebietes sollte immer ein ausreichender Trinkwasservorrat mitgeführt werden.
Das „Fruita Visitor Center“ befindet sich direkt an der State Route 24, in der Nähe der verlassenen Mormonensiedlung Fruita. Die Straße schlängelt sich durch den Nationalpark. Wenn man die heutige „Geistersiedlung“ Fruita passiert hat, erreicht man einen rund 15 Kilometer langen Scenic Drive, der entlang des Felsmassivs führt. Entlang des Highways entdeckt man zahlreiche Sehenswürdigkeiten des Capitol-Reef-Nationalparks. Von Westen kommend, trifft das Auge zunächst auf den Chimney Rock. Eine Abzweigung führt den Besucher zu wunderschönen Aussichtspunkten im Schutzgebiet, den „Sunset Point“ und den „Gooseneck Overlook“ am Sulphur Creek. Die Straße endet im Capitol Gorge Canyon. Eine Fahrt während des Sonnenuntergangs ist zu empfehlen, da die Felsen dann in ein faszinierendes Licht getaucht werden.
Eine Besonderheit im Nationalpark ist es, auf Obstplantagen Obst für den Eigenverzehr pflücken zu dürfen. Dafür stehen etwa 2.600 Nuss- und Obstbäume in der fruchtbaren Region des Schutzgebietes zur Verfügung. Die Obstbäume sind das Erbe der ehemaligen Mormonensiedlung Fruita innerhalb des Nationalparks. Die Obstbäume werden nach wie vor betreut, gepflegt und die Ernte wird verwertet. Im Gebiet der ehemaligen Mormonensiedlung befindet sich ein brauchbarer Campingplatz mit Namen „Fruita Campground“. Es gibt noch weitere Campingplätze in der Region.