Die Inkastadt Machu Picchu entstand vermutlich im 15. Jahrhundert nach Christus. Der damalige Inka-Herrscher, Pachacútec Yupanqui, war dafür verantwortlich. In der Stadt über dem Urubambatal sollen einst etwa 1.000 Menschen gelebt haben. Obwohl von den Spaniern nach der Unterwerfung der Inka mehrfach schriftlich erwähnt, geriet das heutige UNESCO-Weltkulturerbe Machu Picchu über die Jahrhunderte in Vergessenheit. Das Zentrum des mächtigen Inka-Reichs war die relativ nahe gelegene Stadt Cusco (auch Cuzco genannt).
Die verborgene Lage in den peruanischen Anden trug wohl dazu bei, dass Machu Picchu vergessen wurde. Vom Tal aus ist die heutige Ruinenstätte mit seinen heute etwa 200 Bauten nicht zu erkennen. Erst wenn man sich der Inkastadt unmittelbar nähert, erkennt man die Siedlung in den Anden, die einst nur über geheime Pfade der Inka zu erreichen war. Für den nicht einfachen Bau der Inkastadt auf über 2.400 Meter Meereshöhe muss ein großer Aufwand betrieben worden sein. Gründe zum Bau der Siedlung hoch in den Bergen Perus waren das Vorhandensein von permanent verfügbarem, sauberem Wasser und ausreichend Baumaterial in Form von Felsen als Baumaterial für die gesamte Anlage. Heute führen drei Rundwege durch die Weltkulturerbestätte Mach Picchu. Um die Rundwege absolvieren zu können, sollte man gut zu Fuß sein. Der Tempel des Kondors, der Intihuatana-Stein und der Sonnentempel sind dabei nur begrenzt zugänglich. Durch die Höhenlage bedingt, ist die Luft auf Höhe der Anlage dünner als im Talgrund. Auch dies sollten Besucher beachten.
Zunächst mussten terrassenförmige Flächen im unwegsamen Gelände erschaffen werden, um überhaupt Gebäude mit etwas Infrastruktur errichten zu können. Über ein Treppensystem wurden die verschiedenen Ebenen miteinander verbunden. Außerhalb der Anlage befand sich eine schon damals sehr wichtige Wasserquelle. Das Wasser wurde über Kanäle in das Innere der Stadt geleitet. Die über 200 Gebäude befinden sich in einem relativ guten Zustand. Die Bauweise der Inka verlieh den Häusern sehr gute Stabilität, dazu noch die Abgeschiedenheit hoch in den Anden.
Auf der Hochebene in den Anden wurde zur Inka-Zeit auf extra angelegten Terrassen Landwirtschaft betrieben. In der Nähe der "großen" Ruinenstadt befindet sich noch eine kleinere Anlage. Eine weitere Ruinenstätte der Inka mit Namen Llactapata befindet sich etwa 15 Kilometer von Machu Picchu entfernt. Heute vermutet man, dass die Hochgebirgs-Anlage errichtet wurde, um dem damals von den Inkas verehrten Sonnengott "Inti" näher zu sein.
Vermutlich im 19. Jahrhundert wurde die Inka-Stadt Machu Picchu in den Bergen von Peru von europäischen Forschern "wiederentdeckt". Seit dieser Zeit wurde die Siedlung in den Anden immer wieder gründlich erforscht. Heute ist Machu Picchu eines der wichtigsten, touristischen Ziele in ganz Südamerika. Etwa 2.000 Touristen belagern täglich die Ruinenstätte. Der baulichen Substanz der Anlage ist dies natürlich nicht gerade zuträglich. Um den Besucherstrom zum peruanischen Weltkulturerbe zu regulieren, gibt die Regierung die täglichen Besucherzahlen vor.
Der Besuch der Ruinenstätte darf die Zeit von 4 Stunden nicht überschreiten. Um überhaupt die Welterbestätte besuchen zu können, muss zuvor ein Ticket gelöst werden. Die Preise fangen etwa bei 40 Euro je Ticket an. Der Transport den Berg hinauf kostet nochmals extra. Ein kostenpflichtiger Tourguide kann gemietet werden.
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