Der Congaree-Nationalpark befindet sich im US-Bundesstaat South Carolina, nicht weit entfernt von der Hauptstadt Columbia. Im Gegensatz zu den anderen Nationalparks der USA ist der Congaree-Nationalpark als flächenmäßig klein zu bezeichnen. Etwa 125.000 Touristen hat der Congaree National Park jährlich zu verkraften. Die Fläche des Nationalparks beträgt 88 km². Das Congaree Schutzgebiet erhielt zunächst im Jahre 1976 den Status eines National Monuments der USA. Im Jahre 2003 schließlich wurde Congaree zum Nationalpark erklärt.
Der Congaree-Nationalpark ist berühmt für seine hochwachsenden Hartholz-Wälder, die in einer großen sumpfähnlichen Landschaft heranwachsen. Es sind die Überreste der letzten Küstenwälder am Atlantik. Genau genommen ist der Congaree-Nationalpark kein Sumpf, sondern ein Gebiet, dass ständig vom Congaree River überflutet wird. Das Wasser des Congaree-Nationalpark besitzt im Durchschnitt eine wesentlich höhere Fließgeschwindigkeit, als es in Sumpfgebieten üblich ist. Der Congaree-Park ist somit eher als Auwald mit dem zentralen Congaree River zu bezeichnen.
Die Sumpfzypresse und die Loblolly-Kiefer sind die prägenden Bäume im Congaree-Nationalpark. Die Loblolly-Kiefern werden dort bis zu 160 m hoch! Im CongareeNationalpark gibt es Kojoten und Wildschweine, Hirsche und Rotluchse, Opossums, Rehe, Fischotter und Waschbären. Aufgrund der Wasserlandschaft ist die Artenanzahl der Amphibien, Reptilien und der Fische recht hoch. Die größten Fische sind Welse, Hechte und Forellenbarsche. Ingesamt ist im Congaree NP eine ganz spezielle und an die Gegebenheiten angepasste Flora und Fauna vorhanden.
Den heutigen Congaree-Nationalpark kann man auf zahlreichen Wanderwegen oder mit einem Boot oder Kanu auf den vielfältigen Wasserwegen erkunden und durchqueren. Bei Ornithologen ist der Congaree-Nationalpark in South Carolina besonders beliebt, da Vogelbeobachtungen gerade während des Vogelzuges meist sehr erfolgreich sind.
Der Congaree-Nationalpark besitzt zwei einfach gestaltete Campingplätze innerhalb des Schutzgebietes. Mit Genehmigung ist auch das Campen im Hinterland des Parks möglich. Dabei sind die Parkregeln jedoch strikt einzuhalten.
Der Congaree-Nationalpark ist ganzjährig geöffnet. Der Nationalpark kostet keinen Eintritt. Ein weiteres, wichtiges Vogelschutzgebiet befindet sich nur etwa 70 km entfernt vom Congaree-Nationalpark, das Santee National Wildlife Refuge. Im Harry Hampton Visitor Center des Congaree-Nationalparks befindet sich ein kleines Museum zur Geschichte des Nationalparks. Zahlreiche der Wanderwege haben am Visitor Center ihren Startpunkt.
Der Congaree-Nationalpark war vor der Ankunft der Weißen die Heimat von "Native Americans". Diese wurden jedoch durch von den Siedlern eingeschleppten Pocken vollständig ausgelöscht, da ihr Immunsystem diese Krankheitserreger nicht kannte und abwehren konnte.
Im Jahre 1989 verursachte der Hurrikan Hugo große Schäden im Congaree-Nationalpark. Viele der große Bäume fielen um oder brachen entzwei. Doch bald merkte man, dass durch die nun lichten Baumkronen merklich mehr Sonnenlicht bis zum zu Boden durchdrang. Der Wuchs von Jungpflanzen wurde dadurch enorm gefördert. Der Hurrikan wurde damit eigentlich zum Glücksfall für den Congaree-Nationalpark in South Carolina. Die Wachstumsdynamik innerhalb des Nationalparks erhöhte sich prägnant, sogar die Anzahl der im Nationalpark vorhandenen Vogelarten erhöhte sich.
Im 18. Jahrhundert waren weiße Siedler bemüht, dem sumpfähnlichen Land Weideflächen und Ackerland abzuringen. Doch aufgrund der zahlreichen und unberechenbaren Überschwemmungen wurden diese Vorhaben wieder aufgegeben. Die weißen Siedler setzten dem Baumbestand des Congaree-Gebietes zu. Sie fällten unzählige Bäume und transportierten diese über die Wasserstraßen des heutigen Congaree-Schutzgebietes ab. Schließlich kam man zu der Erkenntnis, das die sehr langsam nachwachsenden Bäume im Überschwemmungsgebiet nicht weiter dezimiert werden dürfen. Die wertvollen Baumbestände konnten sich daraufhin wieder etwas erholen. In den späten 60er Jahren des 20. Jahrhunderts schickten sich private Landbesitzer an, wieder Bäume im heutigen Congaree-Nationalpark zu schlagen. Um die Wälder davor dauerhaft zu schützen, erhielt das Congaree-Gebiet den Status "National Monument" der USA verliehen.
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