Im Süden und Westen der irischen Stadt Killarney befindet sich der bekannte Killarney Nationalpark. Der Nationalpark befindet sich im Südwesten Irlands im County Kerry, auf der Halbinsel Iveragh. Die Größe des National Parks beträgt ca. 102 km². Der Killarney Nationalpark ist stark geprägt von der Seenlandschaft, dazu Berge und ausgedehnte Wälder. Das Zentrum des Nationalparks bildet der 40 km² große Bourn Vincent Memorial Park.
Der Nationalpark wurde 1932 gegründet als Schenkung eines Großgrundbesitzers an den irischen Staat. Durch Grundstückszukäufe wurde der Park bis auf die heutige Größe erweitert. Die UNESCO verlieh dem Schutzgebiet im Jahre 1981 des Status eines Biosphärenreservats.
In frühchristlichen Zeiten wurden auf der Halbinsel Iveragh in Kerry einige Klöster gebaut. Das bekannteste der Klöster war das vom Heiligen Finian dem Aussätzigen gegründete Kloster auf Innisfallen, einer 8,5 Hektar großen Insel im Lough Leane. Das Franziskanerkloster, die Muckross Abbey, wurde im Jahre 1448 von Donal McCarthy gegründet. Die gut erhaltenen Ruinen wurden von irischen Clanführern im 17. und 18. Jahrhundert als Begräbnisstätte genutzt. Besucher können heute beim Besuch der Ruinenstätte erfahren, wie die Franziskanermönche zur damaligen Zeit in dem Kloster lebten. Auf einer Landzunge am Lough Leane befindet sich eine Burg eines irischen Clanführers aus dem Mittelalter, das Ross Castle.
Im Nationalpark selbst gibt es zahlreiche Wanderwege. Es wird von der Parkverwaltung empfohlen, sich nicht alleine in abgelegene Gebiete des Nationalparks zu begeben. Der beliebteste Wanderweg des Parks ist der "Kerry Way" in Richtung des Atlantik.
Der meist besuchte und bekannteste Teil des Killarney Nationalparks im irischen County Kerry ist das Muckross-Anwesen, der Wohnsitz des früheren Besitzers. Dieses imposante Gebäude wurde in den Jahren 1839-1845 errichtet. Zu dem Herrenhaus aus dem späten 19. Jahrhundert gehören auch wunderschöne Gärten, die viele Besucher anziehen. Dort sind mannigfaltige Azaleen und bunt blühende Rhododendron-Arten zu bestaunen. Im Park des Herrenhauses sind zahlreiche exotische Bäume und Sträucher zu sehen. Der Begründer des Anwesens hat Bäume aus aller Welt in seinem Park wachsen lassen. Beliebt bei den Touristen sind Kutschfahrten durch das Parkgelände.
Im nahen Killarney kann man Fahrräder mieten. Damit ist es möglich, den Bereich des Muckross Anwesens mit Gärten und Park gemütlich zu durchradeln. Im Haupthaus befindet sich auch das ganzjährig geöffnete Besucherzentrum des Nationalparks. Dort kann man sich Informationsmaterial zum Nationalpark besorgen. Die ehemaligen Stallungen des Anwesens beherbergen ein Restaurant und ein Laden, der Kunsthandwerk zum Verkauf anbietet.
Die größten Seen des Naturschutzgebietes sind der Lough Leane, Upper Lake und Muckross Lake. Die Seen enthalten eine vielfältige und ursprüngliche Fischfauna. An Bergen sind der Torc, Shehy und Mangerton, die höchsten Erhebungen der "Purple Mountains", zu nennen. Dazu befinden sich die MacGillycuddy's Reeks, die höchsten Berge der irischen Insel, im Killarney Nationalpark. Auf den Hochebenen des Parks findet man zahlreiche interessante Moor- und Heidegebiete.
An den Flanken von Torc und Mangerton Mountain findet man die letzte freilebende Rotwildherde in ganz Irland. Die Herde soll etwa 850 Tiere zählen. Im Parkbereich wurden mehr als hundert verschiedene Vogelarten festgestellt. Zu Zugzeiten der Vögel sind die Seen des Nationalparks beliebte Rastplätze der gefiederten Gäste. Durch das milde Klima des nahen Atlantiks wachsen an den Baumstämme des Nationalparks die Moose und Flechten besonders üppig. Farne sind im Park allgegenwärtig. Zum Nationalpark gehören die größten ursprünglichen Eichen- und Eibenwälder der ganzen irischen Insel. Eine Herde der einst in Irland dominierenden Rinderasse, die Kerry-Rinder, sind auf den Grasebenen des Nationalparks zu Hause.
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