Monasterboice ist eine historische Klosterruine mit Hochkreuzen im irischen County Louth. Die Anlage befindet sich nordwestlich, etwa 10 Minuten Fahrzeit von der Stadt Drogheda entfernt. Die Entfernung nach Dublin beträgt etwa 70 Kilometer. Gegründet wurde das Kloster von einem nahezu unbekannten Heiligen mit dem Namen St. Buite. Dieser starb dort im Jahre 521 nach Christus. Er war Anhänger des irischen Nationalheiligen St. Patrick. Das Kloster wurde schließlich um das Jahr 1100 nach Christus nach einem Brand aufgegeben. Niemand kümmerte sich um das ehemalige Kloster, es war dem Verfall preisgegeben. Die Klosteranlage Monasterboice liegt etwas versteckt hinter Bäumen. Sie kann von der Straße aus leicht übersehen werden. Nur der Rundturm zeigt auffällig die Lage des ehemaligen irischen Klosters an.
Heute gibt es in Monasterboice einen großen Rundturm ohne Dach, Überreste zweier Kirchen, zwei frühchristliche Grabsteine (einer der Grabsteine trägt eine Inschrift) und Reste von drei Hochkreuzen aus dem 9. Jahrhundert zu sehen. Der Friedhof der ehemaligen Klosteranlage wird heute noch genutzt. Dort sind auffällig viele Gräber von Kindern zu finden. Die Hauptattraktionen der Anlage sind zwei der drei Hochkreuze. Eines davon wird das Kreuz von Muiredach genannt, das zweite Kreuz, das Westkreuz, wird Tall Cross genannt. Die Kreuze wurden einst kunstfertig aus Sandstein angefertigt. Das Muiredach-Kreuz wird als das schönste Hochkreuz in ganz Irland bezeichnet. Es streckt sich 5,40 Meter in die Höhe. Als Errichter des Kreuzes wird auf dem Sockel der Name Muiredach genannt. Man vermutet, dass dieser Mann, welcher im Jahr 922 verstarb, der Abt des Klosters war. Das Kreuz wird auch als erzählendes Bibelkreuz bezeichnet, da es Szenen des Alten und Neuen Testaments zeigt. Die Bevölkerung damals war meist des Lesens unkundig; das Kreuz veranschaulichte die biblische Geschichte, damit jeder es verstehen konnte.
Das zweite Kreuz, das Tall Cross, ist 6,45 Meter hoch und ist damit das größte Hochkreuz in ganz Irland. Dieses Kreuz zeigt schon starke Zeichen der Verwitterung, sodass die abgebildeten Szenen nicht mehr gut zu erkennen sind. Das Kreuz trägt über 50 Relief-Felder. Das Kreuz stammt vermutlich aus dem 10. Jahrhundert. Wenn man sich etwas Zeit lässt beim Anschauen der Kreuze und etwas bibelkundig ist, lassen sich einige Darstellungen den Bibelgeschichten zuordnen. Das dritte, das schlichtere Hochkreuz, auch Nordkreuz genannt, lässt die Kreuzigung Jesu erkennen. Ansonsten sind darauf nur Spiralmuster zu erkennen.
Die beiden Kirchenruinen von Monasterboice werden als Südkirche und Nordkirche bezeichnet. Die Ruinen der Südkirche haben eine Länge von ca. 14 Meter. Hinter dem Westportal der südlichen Ruinenstätte befindet sich ein Bullaun, ein ausgehöhlter Stein. Die jüngere Nordkirche aus dem 13. Jahrhundert wird an der Westseite von einem hohen Rundturm aus Natursteinen gesäumt. Nicht viele mittelalterliche Türme in Irland sind so gut und schön erhalten. Der Rundturm ist ca. 35 Meter hoch. In aktiven Klosterzeiten wurde der Turm als Bibliothek und als Aufbewahrungsort kirchlicher Gegenstände verwendet. Der Eingang zum Turm liegt etwa 2 Meter erhöht. Er diente als Rückzugsort; damit wollte man sich vor Diebstählen und Überfällen schützen. Beim Brand 1097 nutze der Turm allerdings wenig, alles wurde ein Raub der Flammen.
Weitere Sehenswürdigkeiten Irlands sind ganz in der Nähe von Monasterboice gelegen. Die vorchristlichen Grabstätte Newgrange und die Kultstätte Slane Castle. Eine weitere sehenswerte Klosterruine mit Namen „Mellifont Abbey“ befindet sich ganz in der Nähe von Monasterboice und sollte unbedingt auch besichtigt werden. Dort waren einst Zisterzienser-Mönche zu Hause.