Die Klosterruine Clonmacnoise befindet sich nahe der Stadt Athlone in der Grafschaft Offaly in Irland. Die Besonderheit von Clonmacnoise ist, dass diese Klosterruine sich direkt am Shannon River befindet, am Rande einer kleinen Erhebung. St. Ciarián gründete im 6. Jahrhundert (548 nach Christus) das Kloster. Clonmacnoise wurde strategisch günstig an einer damals belebten Handelsroute Irlands und dem Shannon River erbaut.
Das Kloster im County Offaly entwickelte sich bis zum 8. Jahrhundert zu einer bedeutenden Lehranstalt in Irland. Auch das künstlerische Handwerk spielte in Clonmacnoise eine große Rolle. Clonmacnoise war für die Anfertigung von kirchlichen Gebrauchsgegenständen bekannt. Kelche, Reliquienbehälter und Bischofsstäbe kamen zu dieser Zeit in Irland fast ausschließlich aus dem Kloster am Shannon River. Clonmacnoise war für seine kirchlichen Waren in ganz Irland bekannt.
Zahlreiche Häuser entstanden rund um die Klosteranlage, das Klosterleben trug reiche Früchte. Doch der Reichtum der Klosterabtei kam auch den Wikinger zu Ohren, die im 12. Jahrhundert das Kloster ausraubten. Nach den Wikingern zerstörten die nach Irland eindringenden Normannen das Kloster Clonmacnoise fast vollständig. Auf einem angrenzenden Hügel errichteten die Normannen ihrerseits eine Burganlage. Auch die Normannen erkannten die strategisch günstige Lage von Clonmacnoise.Heute ist die Normannenburg ebenfalls nur noch eine Ruinenstätte. Mitte des 16. Jahrhunderts kamen englische Truppen in die Region am Shannon. Clonmacnoise war jedoch so gut befestigt, dass die Engländer das Kloster zunächst nicht einnehmen konnten.
Die auf Anlage Clonmacnoise befindlichen drei berühmten Hochkreuze wurden erst nach der ersten Jahrtausendwende errichtet. Die Hochkreuze waren ursprünglich bis zu vier Meter hoch und waren kunstvoll mit eingemeißelten biblischen Szenen versehen. Die Originale der Hochkreuze befinden sich heute im Museum des sehr informativen Besucherzentrums von Clonmacmoise.
Erst der brutale Engländer Oliver Cromwell mit seinen Truppen, etwa 100 Jahre später, konnte Clonmacnoise erobern und vollständig zerstören. Viele Iren kamen dabei ums Leben. Für einige hundert Jahre geriet die Klosterruine in Vergessenheit und verfiel zusehends.Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Überreste von Clonmacnoise unter Schutz gestellt. Heute zeigt sich der irische Staat für den Schutz, Erhaltung und Pflege von Clonmacnoise verantwortlich.
Die weitläufige Klosteranlage Clonmacnoise umfasst die Ruinen einer Kathedrale und sieben Kirchen. Dazu existieren bei Clonmacnoise zwei gut erhaltene Rundtürme. Auf dem Gelände stehen weit verstreut eine hohe Anzahl von keltischen Steinkreuzen und viele Grabsteine. Die noch heute vorhandenen Reste des einstigen Kloster lassen darauf schließen, dass Clonmacnoise ein sehr großes Kloster gewesen sein muss. Ein 18 Meter hoher Rundturm befindet sich innerhalb der einstige Klosteranlage Clonmacnoise, ein zweiter Rundturm befindet sich unmittelbar am Shannon River.
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