Fürstentum Andorra in den Pyrenäen

Mehrsprachige Skiregion und Einkaufsparadies

Das kleine Fürstentum Andorra befindet sich an der Grenze von Frankreich zu Spanien, mitten in einem ausgedehnten Hochtal in den östlichen Pyrenäen-Bergen. Die Hauptstadt von Andorra ist Andorra la Vella mit etwa 23.500 Einwohnern im Jahr 2020, auf einer Meereshöhe von über 1.000 Metern gelegen. Damit ist Andorra la Vella die höchstgelegene Hauptstadt in ganz Europa. Permanent leben derzeit 2020 etwa 77.000 Menschen im kleinen Fürstentum. Die Fläche des europäischen Zwergstaates beträgt 468 km², davon etwa 92% reine Naturlandschaften mit Bergen, Wäldern, Wiesen, landwirtschaftlich genutzten Flächen, Flüssen, Bächen und Seen. Die Städte und Gemeinden in Andorra befinden sich geschützt in Tallagen der Pyrenäen. Die Bewohner des Fürstentums Andorra werden als Andorraner und Andorranerinnen bezeichnet.

Andorra la Vella  - malerische Stadt in den Pyrenäen
Hauptstadt des Fürstentums - Andorra la Vella

Besucher sind herzlich willkommen

Unterkunftsmöglichkeiten sind in Andorra reichlich vorhanden, von Campingplätzen bis zu gehobenen Hotels. In den zahlreichen Gourmet-Tempeln des Fürstentums werden regionale Köstlichkeiten mit französischen und spanischen Einflüssen zum Verzehr angeboten. In Andorra soll der erste Eintopf Europas mit Namen "Escudella" den Hunger der Menschen gestillt haben. Das kulinarische Angebot des Landes, meist in Bio-Qualität, reicht von regionalen Wurstsorten (Butifarra-Wurst) und Fleischwaren, über Tupi-Käse, bis zu Honig, Wein und Bier. Auch Wildtiergerichte gehören zu den besonders wohlschmeckenden Gerichten in Andorra. Sogar Weinbau wird in Andorra erfolgreich betrieben.

Lange Zeit fremdbestimmt

Gegründet wurde das heutige Fürstentum Andorra im Jahr 1278. Es entstand, weil sich kirchliche und weltliche Oberhäupter nicht einig wurden über den Staus von Andorra und über die Machtverhältnisse in der Region. Im Jahr 1278 wurde ein Vertrag unterzeichnet, der die geteilte Machtausübung von kirchlichen und weltlichen Oberhäuptern für lange Zeit besiegelte. So regierten das jeweils amtierende, französische Staatsoberhaupt und der jeweils amtierende Bischof von Urgell im spanischen Katalonien zu gleichen Teilen über das Land. Dies galt bis zum Jahr 1993. Seitdem begleiten die besagten Oberhäupter nur noch repräsentative Funktionen im Pyrenäen-Fürstentum. In Andorra bestimmt heute ein gewähltes Parlament und ein gewählter Ministerpräsident über das Wohl und Wehe des kleinen Staates in den Pyrenäen.

Mit Frankreich und Spanien verbandelt

Da die Steuersätze in Andorra für bestimmte Waren und Warengruppen nicht vergleichbar hoch wie in der übrigen Europäischen Union sind, ist das Einkaufen im Fürstentum ein lohnendes Vorhaben. Auch zollfreies Einkaufen ist möglich. Die Amtssprache des Fürstentums ist Katalan. Jedoch sprechen die meisten Andorraner Spanisch und Französisch, mitunter wird auch Portugiesisch gesprochen. Da Andorra nicht Mitglied der EU ist, muss für die Einreise ins Fürstentum ein Personalausweis oder Reisepass mit Mindestgültigkeit von 3 Monaten vorhanden sein. Der Tourismus ist die größte wirtschaftliche Kraft des Landes, aber auch die Finanzwirtschaft und der Handel sind bedeutende Wirtschaftsfaktoren in Andorra.

Beliebte Skiregion nahe der spanischen Grenze - Arinsal
Das Hochgebirgsdorf Arinsal im Fürstentum Andorra

Andorranischer Euro und Traditionen

Die Nachbarländer Spanien und Frankreich haben sich im Jahr 2001, als Mitglieder der europäischen Währungsunion, für den Euro als Währung entschieden. Der Euro wurde dadurch auch das führende Zahlungsmittel im Pyrenäen-Fürstentum, obwohl Andorra nicht Mitglied der europäischen Währungsunion ist. Da Andorra nicht Mitglied der Europäischen Union ist, wurde im Jahr 2014 ein Vertrag mit der EU erarbeitet, welcher erlaubt, eigene andorranische Euro-Münzen zu prägen. Seit 2014 wird in Andorra nun mit dem Andorranischen Euro gezahlt. Die überwiegende Mehrheit Der Bürger von Andorra sind katholischen Glaubens. Andorra besitzt 65 Berggipfel mit Höhen über 2.000 Meter. In der Abgeschiedenheit der Pyrenäen konnten zahlreiche, traditionell arbeitende Handwerksbetriebe die Zeit überdauern und spielen im Alltag der Menschen des Fürstentums eine wichtige Rolle.

Politik und Kultur in mittelalterlichen Mauern

Neben der wunderschönen und ursprünglichen Natur, besitzt das Fürstentum Andorra ein reichhaltiges, christlich-kulturelles Erbe. Die zahlreichen Museen in Andorra zeigen die bewegte Geschichte der Region auf. "Josep Viladomat" ist wohl das bekannteste Museum der Region. In der Hauptstadt des Fürstentums gibt es einige sehr beeindruckende Bauten aus dem Mittelalter zu entdecken. Beachtenswert ist der Gebäudekomplex "Casa de la Vall" in der Hauptstadt Andorra la Vella. Das Haus diente bereits im frühen 18. Jahrhundert als Regierungssitz und Gerichtsgebäude. Heute befindet sich dort der Sitz des überschaubaren, andorranischen Parlaments.

Romanische Kirche - Sant Joan de Caselles
Kirche der Gemeinde Canillo in Andorra - Sant Joan de Caselles

Reiseziel in Sommer und Winter

Andorra ist im Winter zum Skilaufen ein sehr beliebtes Urlaubsziel. Das Klima in den Pyrenäen-Bergen ist im Sommer als warm, im Winter als schneereich zu bezeichnen. Aber auch im Sommer zum Wandern und Radfahren ist das Fürstentum in dem Pyrenäen ein lohnendes Reiseziel. Wunderschöne, einsame Wanderrouten mit Übernachtungsmöglichkeiten in Berghütten gibt es in Andorra zu entdecken. Radfahrer und speziell Mountainbiker wissen die einsamen Naturlandschaften, die anspruchsvollen Geländeformen des Pyrenäenstaates zu schätzen. Das gletschergeformte Tal Vall del Madriu-Perafita-Claror, mit mehreren Gemeinden, besitzt seit 2004 den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes, mit einer Größe von etwa 10% der Gesamtfläche des Fürstentums.

Thermalquellen und das Erbe der Zeit

Andorra besitzt zahlreiche heiße und schwefelhaltige Quellen, denen Heilkräfte zugesprochen werden. Caldea ist der bekannteste Kurort in Andorra. In der Gemeinde Escaldes-Engordany laden die heißen Quellen eines Thermalbades zum Verweilen ein. Die Flora und Fauna des Landes ist typisch einer europäischen Gebirgs- und Hochgebirgslandschaft und hat ansonsten keine Besonderheiten aufzuweisen. Im Fürstentum gibt es verstreut im Land zahlreiche Kleinodien zu entdecken, wie mittelalterliche Steinbrücken, Kirchen und Kapellen. In der Johannisnacht werden in Andorra,wie nach alter Väter Sitte, in bestimmten Gemeinden bei Nacht Feuerkugeln durch die Luft geschleudert zur Abwehr der bösen Geister. Ein Erbe aus vorchristlichen Zeiten.

Sehenswürdigkeiten in Andorra

  • Vallnord Ski-Resort
  • Kirche - Sant Esteve d'Andorra la Vella
  • Engolasters See
  • Sant Joan de Caselles - Kapelle in Canillo
  • Comapedrosa - Pyrenäen
  • Wallfahrtskirche - Santuari vell de Meritxell
  • Kirche - Sant Climent de Pal
  • Kirche - Santa Coloma - Andorra la Vella
  • Casa de la Vall - Andorra la Vella
  • Placa del Poble
  • Kirche - Sant Joan de Caselles
  • Kirche - Església Sant Romà de les Bons
  • Kirche - Església Sant Martí de la Cortinada nahe Ordino
  • Kirche - Sant Miquel d’Engolasters in Escaldes-Engordany

Landkarte von Europa - Andorra
Staatsflagge Andorra

Skiregionen in Andorra

  • Arcalis - Ordino
  • Grandvalira Region
  • Pal - Arinsal – La Massana

Skifahren in Andorra

Im Fürstentum Andorra sind drei große Skigebiete vorhanden, die allesamt in Höhen über 1.500 Meter Meereshöhe liegen. Insgesamt sind in den Bergen von Andorra mehr als 300 Kilometer ausgewiesene Skipisten vorhanden. Zu erreichen ist Andorra nur auf Straßen, eine sonstige Verkehrsinfrastruktur besteht nicht im fürstlichen Zwergenstaat.


Landkarte von Andorra

Landkarte von Andorra in den Pyrenäen


Der sehr gebirgige Charakter des Fürstentums Andorra, zwischen Frankreich und Spanien in den hohen Pyrenäen gelegen, ist auf der Landkarte leider nicht zu erkennen.





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