Spandauer Zitadelle - Wasserburg in der Havel

Festung der Hochrenaissance

Die Zitadelle von Spandau, am Ende des 16. Jahrhunderts erbaut, gehört zu den beeindruckensten Sehenswürdigkeiten der Metropole Berlin, vom Bezirk Spandau sowieso. Die "Wasserburg" befindet sich im Spandauer Stadtteil Haselhorst. Die Festungsanlage im Stile der Hochrenaissance gehört zu den größten und am besten erhaltenen Festungsbauwerken in Europa. Die Zitadelle ist von Wasser umgeben und wird daher als Wasserburg bezeichnet. Die Altstadt von Spandau befindet sich am gegenüberliegenden Havelufer. Genau gesagt, liegt sie nordöstlich der Spandauer Altstadt, dort wo Havel und Spree sich vereinen.

Torhaus der Zitadelle in Spandau
Mittelalterliche Festung - Zitadelle Spandau - das Torhaus

Von einer Siedlung zu einem Bollwerk

Von Wasser umgeben, befand sich dort bereits im 8. Jahrhundert nach Chr. eine kleine, slawische Ansiedlung. Das Adelsgeschlecht der Askanier erweiterte die Anlage am Anfang des 13. Jahrhunderts zu einer Wasserburg. Zu einer den Feind abwehrenden Festung wurde sie im 16. Jahrhundert von Kurfürst Joachim II. (Hector) ausgebaut. Er herrschte von 1535 bis 1571 über die Mark Brandenburg. Im Jahr 1594 war die Wasserburg dann schließlich von einem quadratischen Backstein-Mauerbollwerk mit je 300 Meter Seitenlänge eingefasst.

Uneinnehmbare Wasserfestung

Die nun ausgebaute Zitadelle bestach das Auge schon damals durch ihren italienischen Baustil. Im Laufe der Jahrhunderte diente die nahezu uneinnehmbare Spandauer Zitadelle immer wieder als Zufluchtsort für verfolgte Königshäupter und mächtige Kriegsherren. Die damalige Wasserfestung besaß über eine Zugbrücke am Torhaus ihren einzigen Zugang. Bei nahender Gefahr wurde die Zugbrücke eingeholt. Heute sichert eine Brücke den gefahrlosen Zugang zur Spandauer Zitadelle. Zur Nazizeit wurden in der Zitadelle Spandau chemische Kampfstoffe getestet. Für viele Jahrzehnte waren nun Teile der Festung verseucht und konnten nicht genutzt werden. Nach dem 2. Weltkrieg nutzten die Allierten die Zitadelle in Spandau als Gefängnis.

Innenraum mit Rundbögen - Zitadelle Spandau
Innenhof der Zitadelle in Spandau mit schönen Ziegelstein-Rundbögen

Kulturzentrum Zitadelle Spandau

Seit 1989 ist die Zitadelle Spandau wieder voll zugänglich. Zahlreiche Besucher strömen seitdem in die Spandauer Wasserburg. Nicht nur Menschen fühlen sich dort willkommen, auch Scharen an Fledermäusen überwintern in den abgelegenen, ungenutzten und dunklen Gängen der Zitadelle in Spandau. Regelmäßig finden nun kulturelle Veranstaltungen innerhalb der Festungsmauern statt. Konzerte, Theater und Burgfestspiele, ebenso gibt es Künstlerateliers auf dem Zitadellengelände.

Veranstaltungsareal der Zitadelle Spandau
Veranstaltungsbereich der Zitadelle in Spandau

Bauwerke innerhalb der Zitadelle

Der markante Juliusturm im Inneren der Festung, einst Wach- und Wehrturm, überragt die Außenmauern deutlich. Seine Mauern besitzen eine Stärke von 3,6 Meter, seine Höhe beträgt 31 Meter. Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut, dient er dem frühen Erspähen herannahender Feinde. Die Zitadelle in Berlin-Spandau besitzt insgesamt einen symmetrischen Aufbau mit einer sehr markanten Außenkontur, Außenarchitektur. Weiter befindet sich auf dem Burggelände der "Palas", der Saal- und Wohnungsbau aus dem 15.Jahrhundert. Im oberen Teil des Palas befindet sich das Archiv des Spandauer Stadtgeschichtsmuseums. Das historischen Zeughaus der Zitadelle aus der Mitte des 19. Jahrhunderts beherbergt das Stadtmuseum zur Geschichte von Spandau.


Landkarte von Berlin - Bezirk Spandau


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