Zeughaus am Spreekanal in Berlin-Mitte

Sitz des Deutschen Historischen Museums

Das Zeughaus befindet sich an der Berliner Prachtstraße "Unter den Linden" im Bezirk Berlin-Mitte und zählt zum Forum Fridericianum. Das Areal des ehemaligen Berliner Opernplatzes wird mit der lateinischen Bezeichnung "Forum Fridericianum" bezeichnet. Die Ostseite des Zeughauses liegt am Berliner Spreekanal, westlich der Museumsinsel. Das Zeughaus ist das älteste Gebäude entlang der Unter den Linden-Prachtallee. Mit der prachtvollen Fassade und der Ausschmückung des Innenhofes wollte man an den französischen Baustil von Versailles anknüpfen. Die preußischen Kurfürsten wollten dem französischen Sonnenkönig Ludwig XIV. bautechnisch in nichts nachstehen. Der Bau des Zeughauses, nach den Plänen von mehreren Architekten errichtet, zog sich von 1695 bis zur endgültigen Fertigstellung in den Jahren 1728-1729 hin.

Deutsches Historisches Museum - Zeughaus am Spreekanal in Berlin
Zeughaus am Spreekanal und der Prachtstraße "Unter den Linden" in Berlin-Mitte

Vom Waffen-Arsenal zur preußischen Ruhmeshalle

Die Bestimmung des Zeughauses war, als Waffenkammer, als Waffen-Arsenal zum Lagern von Infanterie - und Artilleriewaffen und weiterem Kriegszubehör zu dienen. Zur damaligen Zeit, zu Beginn der Bautätigkeiten am Zeughaus, hatte Kurfürst Friedrich III., er wurde später zu König Friedrich I. in Preußen, das Sagen in Berlin. Das Gebäude wurde von namhaften Architekten der damaligen Zeit geplant und gebaut. Jedoch kamen und gingen, besser starben immer wieder die federführenden Personen. Von Andreas Schlüter stammen die 22 Masken im Innenhof des Zeughauses, sowie die Figuren auf der Dachbalustrade. Die Fertigstellung des Zeughauses verzögerte sich immer wieder aufgrund von Geldmangel und der schlechten Qualität des Baumaterials und der Bauausführung. Ende des 19. Jahrhunderts, im Jahr 1877 wurde das Zeughaus von einer Waffenkammer zu einem Museum mit preußischer Ruhmeshalle, zu einem Kriegsutensilien- und Waffenmuseum umgewandelt.

Gründliche Restaurierung und Modernisierung

Schon ab den 1950er Jahren fanden im Zeughaus-Gebäude sehr aufwändige Restaurierungsarbeiten statt, da die Bausubstanz des Zeughauses insgesamt in sehr schlechtem Zustand war. Ab 1952 diente es als Museum für Deutsche Geschichte und überdauerte so die Zeiten der DDR. Der Zahn der Zeit nagte immer weiter Zeughaus in Berlin-Mitte. So wurde das sehenswerte, pompöse Gebäude in den Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung gründlich restauriert und architektonisch modernisiert. Im Jahr 2003 konnten die Räume schließlich wieder vom Deutschen Historischen Museum in Beschlag genommen werden. Das Museum bietet auf etwa 8.000 m² kulturelle Schätze aus 1.500 Jahren deutscher Geschichte. Seit 2006 wird eine Dauerstellung zur Deutschen Geschichte in den Räumen des Berliner Zeughauses den Besuchern präsentiert.

Sandsteinfiguren vom Dach des Zeughauses Berlin-Mitte
Figurengruppe mit Kriegsgott auf der Dachbalustrade Zeughaus Berlin

Figuren der Dachbalustrade

Die Dachbalustrade des Zeughauses in Berlin wird von insgesamt 44 sogenannten Trophäen gesäumt, Sandstein-Figuren oder Figurengruppen. Die barocken Figuren zeigen kriegerisch handelnde Gestalten und Fabelwesen. An der nördlichen Fassadenseite schmücken acht Trophäen die Balustradenattika, an der Ost-, West- und Südseite befinden sich je 12 Figuren. Alle Dachfiguren wurden gründlich restauriert, fehlende Teile wurden dabei ergänzt. Einige Figuren mussten anhand von Fotos rekonstruiert werden, da Herstellungsaufzeichnungen nicht zur Verfügung standen. Die Ostseite ist die prachtvollste Fassadenseite des Zeughauses, mit sehenswertem Giebelrelief, darüber zwei sogenannte Famen (Figurengruppen).


Landkarte von Berlin - Berlin-Mitte


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