Coburg in Oberfranken

Mit herzöglicher Geschichte

Im Jahr 1056 wurde Coburg, heute im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken gelegen, zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Nachweislich lebten dort schon vor 2.000 Jahren Menschen, inmitten einer hügeligen und grünen Waldlandschaft. Das Stadtrecht wurde im Jahr 1331 erteilt. Im Mittelalter war Coburg viele Jahrhunderte lang, bis 1918, eine bedeutende Stadt als Sitz der Herzöge von Sachsen-Coburg. Die ehemalige Residenzstadt Coburg besitzt eine sehr sehenswerte Altstadt mit Resten einer mittelalterlichen Stadtmauer und Stadttoren. Bekannt ist die oberfränkische Stadt für seine schmackhafte Coburger Bratwurst und sein "Bratwurstmännle" als Figur am Rathaus.

Historisches Coburger Rathaus
Historisches Rathaus am Marktplatz von Coburg

Lange Zeit lag die Stadt im Zonenrandgebiet zur DDR. Nach der deutschen Wiedervereinigung blühte Coburg jedoch auf. Die oberfränkische, mittelgroße Stadt Coburg mit etwa 41.000 Einwohnern liegt nahe der Grenze zu Thüringen, dem Thüringer Wald, und unweit des Maintals im Süden. Durchflossen wird die Stadt von Itz, Lauter, Sulz und Rottenbach. Zahlreiche Brücken überspannen die Itz im Stadtgebiet von Coburg.

Sehenswürdigkeiten in Coburg

  • Veste Coburg
  • Marktplatz
  • Hofgarten
  • Schloss Ehrenburg
  • Schloss Rosenau
  • Altstadt
  • Naturkundemuseum
  • Schloss Callenberg
  • Landestheater
  • Schlossplatz
  • Münzmeisterhaus
  • Schützenmuseum

Coburg wird protestantisch

Im Mittelalter, im 15. Jahrhundert, lebten etwa 2.000 Menschen in Coburg. Bis in die Reformationszeit hinein war Coburg in "katholischen Händen". Das Bistum in Würzburg war für die oberfränkische Stadt zuständig. Zur Reformationszeit im 16. Jahrhundert änderte sich dieser Zustand. Coburg trat vollständig zum protestantischen Glauben über. Die Gegenreformation verpuffte. Über die Hälfte der Coburger Bürger ist noch heute evangelisch-lutherischen Glaubens. Die höchste Einwohnerzahl hatte die oberfränkische Stadt nach dem 2. Weltkrieg vorzuweisen. Etwa 50.000 Menschen lebten dort, 15.000 waren Vertriebene aus den ehemaligen, deutschen Ostgebieten. Über die Jahrzehnte sank die Einwohnerzahl, auch wegen der einst nahen Grenze zur DDR, bis auf den heutigen Stand wieder ab.

Schloss Callenberg in Coburg umgeben von Wäldern
Neugotisches Schloss Callenberg auf einer Anhöhe bei Coburg

Reich an historischen Gebäuden

Coburg besitzt eine sehenswerte Altstadt mit verwinkelten Gassen und zahlreichen Fachwerkhäusern, dazu sehenswerte Burgen und Schlösser. Auch die "restliche Stadt" ist mit sehenswerten, historischen Gebäuden der Renaissance und Neugotik übersät, gespickt mit Burgen Und Schlössern. Neben den sehenswerten Kirchen der Stadt, sind das historische Rathaus, Stadthaus und das Zeughaus von historischer Bedeutung. Zahlreiche Brunnen gibt es in der Stadt im grünen Oberfranken zu entdecken. Etwas erhöht über der Stadt liegt die Burganlage, das Schloss Veste Coburg. Das Schloss Ehrenburg, Schloss Rosenau und Schloss Callenberg sind weitere bedeutende Schlossbauten von Coburg oder der nahen Umgebung im Coburger Land. Das Schloss Neuhof in Coburg ist heute ein Wohnheim für kranke Menschen.

Aktive Kulturstadt

Regelmäßig jedes Jahr findet in Coburg ein gigantisches Samba-Festival statt, mit bis zu 200.000 Besuchern. Ein weiteres Highlight ist der Open-Air-Sommer von Coburg. Zu dieser Zeit finden zahlreiche Freiluft-Konzerte unterschiedlicher Musikrichtungen statt. Die Stadt Coburg ist reich an lebendiger Kultur. Das Coburger Landestheater ist ein Begriff weit über die Grenzen der Stadt hinaus. In der oberfränkischen Stadt gibt es mehrere, sehr sehenswerte und informative Museen zu erkunden. Kunstsammlungen gibt es in der Veste Coburg zu entdecken. Im Schloss Callenberg befindet sich das Deutsche Schützenmuseum.

Fränkische Krone - Veste Coburg - Oberfranken
Veste Coburg - Jagdschloss der Coburger Sachsen-Herzöge

Residenzstadt sächsischer Herzöge

Viele Jahrhunderte lang war Coburg Herrschaftssitz des europäischen Hochadels. Schon seit dem 11. Jahrhundert war Coburg ein Begriff für die adelige Gesellschaft in Europa. Durch Schenkung oder als Erbvermächtnis wechselten sich die Herrscher über die Stadt immer wieder ab. Im 14. Jahrhundert hatte das Haus Wettin aus Sachsen das Sagen in der oberfränkischen Gemeinde. Im 15. Jahrhundert waren dann die Ernestiner, einer Seitenlinie der Wettiner, die Herrscher über Coburg. Die Kurfüsten aus Sachsen standen auf Seiten von Martin Luther. So bekamen die Coburger Bürger den Protestantismus von oben herab verordnet. Im 16. Jahrhundert verweilte der Reformator Martin Luther für sechs Monate auf der Veste Coburg. Zum ersten Mal zur Residenzstadt von Sachsen-Coburg erhoben wurde die Stadt in Oberfranken in den Jahren 1586-1633. Anschließend ging die Stadt im heutigen Nordbayern in die Hände von Albrecht von Sachsen-Gotha-Altenburg über. Im 16. bis ins 17. Jahrhundert hinein, gab es in Coburg mehrere hunderte Hexenprozesse mit Folter und Hinrichtungen.

Reiseziel für Kaiser und Könige

Im Jahr 1735 verlieh man Coburg erneut den Titel als Residenzstadt. Zunächst residierten die Herzöge von Sachsen-Coburg-Saalfeld, ab Anfang des 19. Jahrhunderts die Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha über Coburg. Die Herzöge von Sachsen-Coburg-Gotha hatten fortan das Sagen in der Stadt. Zahlreiche Gebäude und Prunkbauten wurden errichtet, die noch heute jedes Auge erfreuen. Als Mitte des 19. Jahrhunderts Coburg an das Schienennetz der Eisenbahn angeschlossen wurde, erwuchs Coburg zu einem beliebten Aufenthaltsort der europäischen, hochadeligen Gesellschaft mit Zaren, Kaisern und Königen. Mit Ende des 1. Weltkriegs 1918 endete die Herrschaftszeit der Sachsenherzöge in Coburg.

Bronzefigur Licht und Kraft auf der Veste Coburg
Bronzeskulptur "Lichtbringer zu Pferde" an der Lutherkapelle - Veste Coburg

Stadt mit Zukunft

Im Jahr 1920 wurde Coburg Teil des Freistaates Bayern. Vor und während des 2. Weltkriegs war Coburg eine Hochburg der Nationalsozialisten. Nach dem Ende des Krieges marschierten die Amerikaner in die Stadt ein. Zu Zeiten der DDR lag Coburg im wirtschaftlich schwachen Zonenrandgebiet in einer Art Tiefschlaf. Dies änderte sich jedoch schlagartig nach dem Ende der DDR. Heute befinden sich in Coburg zahlreiche, wichtige Schuleinrichtungen. Sich selbst bezeichnet die Stadt Coburg als Europastadt, eine Stadt die sich dem europäischen Einheitsgedanken stark verpflichtet fühlt. Eine bedeutende, deutsche Versicherungsgruppe hat ihren Hauptsitz heute in Coburg mit über 5.000 Arbeitsplätzen.


Landkarte von Deutschland - Bayern
Landkarte von Bayern - Coburg



Bildernachweis

Panthermedia: 5299763 © LianeM
Fotolia: 44060823 © H. Czauderna
Shutterstock: 1365391568 © V. Thoermer / 1071010052 © V. Thoermer