Im Jahre 1931 wurde das Canyon de Chelly National Monument in Arizona vom damaligen US-Präsident Hoover eingerichtet zum Schutz der archäologischen bedeutsamen Ruinenstätten in diesem Gebiet. Die Größe des Schutzgebietes beträgt 340 km². Die Region soll schon vor 4.500 Jahren von Menschen bewohnt worden sein. Heute gehört das gesamte Gebiet den Native Americans der Navajo. Zusammen mit dem National Park Service wird das Canyon de Chelly National Monument von den Navajos verwaltet. Heute leben etwa 40 Familien in den Canyon von der Landwirtschaft und vom Fremdenverkehr. Jedes Jahr besuchen etwa 850.000 Touristen den "De-Chelly-Canyon".
Das Canyon de Chelly-Schutzgebiet liegt zwischen dem Monument Valley und dem Petrified-Forest-Nationalpark im Nordosten des US-Bundesstaat Arizona. Insgesamt umfasst das Canyon de Chelly National Monument vier tiefe Felsschluchten in einer ansonsten relativ flachen Landschaft. Die vier großen Canyons besitzen weitere, abzweigende Seitencanyons. Die bedeutendsten sind der Canyon del Muerto mit etwa 29 km Länge, der Hauptcanyon de Chelly kommt auf eine Länge von 42 km. Weiter sind der Monument Canyon mit 16 km und der Black Canyon von Bedeutung.
Die Canyons selbst dürfen nur in Begleitung eines Führers der Navajo-Natives betreten werden. Ausnahme ist der Besuch der White House Ruins bei den Cliff Dwellings. Wer es sich einrichten kann, sollte im Herbst oder im Frühling die Canyons besuchen. Im Sommer ist es am Rande der Canyons recht heiß und insgesamt ist das Schutzgebiet im Sommer von Touristen überlaufen. Das Canyon de Chelly National Monument ist ganzjährig besuchbar. Eintrittspreise werden keine erhoben. Schnappschüsse von privaten Navajo-Siedlungen oder Menschen können nach Rückfrage und einer kleinen Spende gemacht werden.
Die Wände der Canyons fallen bis zu 300 Meter meist steil in die Tiefe. Der mäandrierende und sanft dahinfließende Chinle Creek durchströmt den Grund der Canyons und ermöglichte schon in früheren Zeiten die landwirtschaftliche Nutzung der Region. Auch in sehr trockenen Jahre besitzt der Boden eine gewisse Grundfeuchte. Am Talesgrund der Schluchten befinden sich hier und da grüne und fruchtbare Böden. Noch heute nutzen die Native Americans der Navajo diese grünen Oasen für die Landwirtschaft.
Von den Aussichtspunkten kann man die Ruinen der einstmaliger Besiedlung durch die Anasazi erkennen. Sie bauten ihre Behausungen in die natürlichen Nischen der Felswände. Nach den Anasazi kamen Völker der Hopi in die Region. Letztendlich siedelten sich die Navajo am Anfang des 18. Jahrhunderts im Gebiet des Canyon de Chelly an.
In der Nähe des Ortes Chinle befindet sich das Visitor Center. Kartenmaterial und Informationen zum Canyon de Chelly National Monument erhält man dort. Im Visitor Center wird die Besiedlungsgeschichte der Canyons bildlich dargestellt und erklärt. Meist führt ein Weg an der Abbruchkante der Canyons entlang und führt zu verschiedenen Aussichtspunkten entlang der Schluchten. Bekannt ist der Spider Rock, der die Form einer Felsennadel hat. Man erzählt sich, dass sich dort unheimliche Dinge zutragen. Dort soll nämlich Spider Woman hausen, die ungehorsame Kinder holt und frisst. Durch die Canyons selbst führt ebenso ein einfacher Weg.
Die Canyons können mit Geländewagen befahren werden, das ist dann allerdings kostenpflichtig für Besucher und ebenfalls nur mit Begleitung eines Navajo-Führers möglich. Man fährt dann vorbei an verstreut liegenden Siedlungen und an Ruinen und Artefakten der einstigen Canyonbewohner. Der Besuch der Canyons kann bei Hochwasser untersagt werden, z.B. nach schweren Wolkenbrüchen.
In der Nähe des Visitor Centers befindet sich auch ein Campingplatz. Der kostenlose Campingplatz, der Cottonwood Campground, ist sehr einfach ausgestattet. Er hat zahlreiche Stellplätze, Duschen sind dort nicht vorhanden. Auf dem Areal laufen manchmal streunende Hunde umher, die aber meist harmlos sind.
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