Der Petrified Forest Nationalpark im Osten von Arizona - USA - wurde im Jahre 1962 gegründet. Jedes Jahr besuchen über 650.000 Touristen den Nationalpark. Die Größe des Parks beträgt ca. 380 km². Die Hauptattraktion des National Parks sind die versteinerten Baumstämme. Die kleine Stadt Holbrook befindet sich ca. 45 km westlich vom Nationalpark im Navajo County. Den Nationalpark erreicht man über die Interstate-40.
Im Gebiet des heutigen Petrified Forest Nationalpark lebten bis zum 13. Jahrhundert die Native Americans der Anasazi. Im Parkbereich sind noch zahlreiche, ehemalige Wohnstätten der Anasazi zu besichtigen.
Im 19. Jahrhundert wurde man erstmals richtig aufmerksam auf die versteinerten Wälder in Arizona. Eine Eisenbahnstrecke zur Erschließung des Gebietes wurde gebaut. In einer Steinmühle wurden die wertvollen Naturschätze, die versteinerten, verkieselten Holzstämme und -reste zu Schleifmittel zermahlen. Welch eine Zerstörung dieses Naturwunders!
Sammler plünderten das Gebiet, wertvolle Monumente aus Stein wurden rigoros entnommen, gestohlen. Touristen und Institutionen wie Museen sprengten und zerschlugen das Millionen Jahre alte, wertvolle Gut aus Stein, um es mitnehmen zu können. Die versteinerte Bäume wurden auch zu Scheiben zersägt. Die Scheiben wurden dann poliert. Dadurch kamen die Farben der Mineralien richtig zum Leuchten.
Außer den versteinerten Monumenten, der Painted Desert und der Siedlungsreste der Anasazi hat der Petrified Forest Nationalpark nicht sehr viel mehr für das Besucherauge zu bieten. Der Parkbereich ist überwiegend von Wüstengras bedeckt und ist ansonsten ein baumloses Ödland. Heute ist es bei Strafe verboten, irgendeinen Gesteinskrümel aus dem Park mitzunehmen. Wer dennoch ein Andenken möchte, kann es sich in Andenkenläden außerhalb des Nationalparks oder an den Parkeingängen besorgen. Diese Gesteine sind dann nicht im Parkbereich gesammelt worden.
Die Flora und Fauna des Petrified Forest ist nicht außerordentlich vielfältig. Als Highlights der Tierwelt sind hier die Gabelhorn-Antilopen zu nennen. Diese Tiere kommen mit der Wasserarmut im Park gut zurecht. Die Pflanzenwelt hat außer Yuccas, Wacholder und Kakteen nichts außergewöhnliches zu bieten.
Ein Teil des Nationalparks im Südwesten der USA wird Painted Desert genannt. Dort sind äußerst farbenprächtige Gesteinsschichten an den Felsformationen der Wüste zu entdecken. Die Farben reichen von rostrot, braun, grau, gelb, violett bis schwarz.
Die fast 300 Gebäude sind noch in einem recht guten Zustand. Das größte ehemalige Wohngebäude der Anasazi ist ein Pueblo mit 150 Kammern. Die Anasazi ernährten sich von der Jagd und von gesammelten Früchten und Beeren. Auch etwas Ackerbau wurde betrieben. Wahrscheinlich wegen einer längeren Dürreperiode verließen sie das großräumige Gebiet des Petrified-Forest-Nationalparks vollständig.
Ende des 19. Jahrhunderts war die Zerstörung so weit fortgeschritten, dass nun endlich der Ruf in der Bevölkerung laut wurde, das Gebiet unter Schutz zu stellen. Im Jahr 1906 schließlich erhielt das Gebiet den Schutzstatus eines National Monuments. Erst im Jahre 1962 entstand der Petrified Forest Nationalpark.
Die Parkverwaltung im Visitor-Center bietet Parkführungen an. Ebenfalls werden Bustouren durch den Parkbereich angeboten. In der Regel ist der Park ganzjährig geöffnet. Nur bei einem Wintereinbruch oder Glatteis wird der Nationalpark kurzzeitig geschlossen. Beste Besuchszeit ist von Mai bis September. Ganz eilige Parkbesucher können den Nationalpark auf einer festen Straße in 45 Minuten durchqueren, man sollte sich aber schon einen Tag zur Parkbesichtigung reservieren. Von der Straße aus sind zahlreiche Highlights des Parks zu sehen. Bester Aussichtspunkt ist der Newspaper Rock.
Auch im Jasper Forest außerhalb des Schutzgebietes gibt es versteinertes Holz zu entdecken. Im Crystal Waldgebiet wurden durch Sammler zahlreiche archäologische Zeugnisse, wie Kristalle, unwiederbringlich zerstört oder geraubt. Man bemüht sich derzeit die betroffenen Gebiete auch als Schutzgebiete wie den Petrified Forest Nationalpark zu bewahren.
Im Parkbereich gibt es nur sehr wenige Wanderwege. Camping ist mit Genehmigung möglich. Die Genehmigung erhält der Besucher im Visitor Center. Wichtigste Vorschrift ist, ausreichende Wasservorräte zu besitzen. Man sollte das Wüstenklima des Sommers kennen. Nachts sehr kalt, am Tage äußerst heiß. Richtig moderne Campingplätze gibt es im Parkbereich nicht zu entdecken. Übernachten kann man auch gut im nahen Holbrook oder nahen im Sun Valley. Campingplätze und RV Parks außerhalb des Nationalparks gibt es natürlich auch.
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