Der italienische Kaufmann Giovanni da Verrazani, in Diensten des französischen Königs Franz I., landete im Jahre 1524 mit seinem Schiff in der New York Bay an. In des Königs Auftrag war er eigentlich auf der Suche nach einer schiffbaren Nordwest-Passage nach Indien. Die Native Americans der Algonquin lebten zu dieser Zeit dort auf einer grünen, bewaldeten und etwas hügeligen Insel, die sie "Manahatta" nannten.
Die "Neue Welt", Amerika war Anfang des 16. Jahrhunderts das Ziel mehrerer europäischer Seefahrtsnationen, die versuchten die neue Gebiete für sich zu gewinnen. Im Jahre 1609 fuhr der Namensgeber des Hudson River, Henry Hudson, noch immer auf der Suche nach See-Passage nach Indien, in die New York Bay ein und den Hudson River weiter stromaufwärts. Sein Auftraggeber war die Handelsgesellschaft "Holländische Westindische Kompanie". Vier Jahre später entschloss sich diese Gesellschaft das Gebiet, welches heute New York heißt, intensiver zu erkunden. Adriaen Block, ein Niederländer, bezeichnete die heutige Insel Manhattan auf seinen Zeichnungen als "Nieuw Nederland".
Im Jahre 1624 schließlich erwarb die Holländische Westindische Kompanie die Handelsrechte für das Areal des heutigen New Yorks bis nach "Neuengland" im Norden. Die geschützte und strategisch gute Lage des Hafens, heute "Long Island" genannt, war wohl in erster Linie auschlaggebend für den Erwerb der Handelsrechte an diesem Ort.
Noch im gleichen Jahr siedelten sich 30 Familien aus den Niederlanden an der Südspitze der Insel Manhattan an. "Nieuw Amsterdam" nannten sie diese Handelsniederlassung. In erster der Linie war der Handel mit Pelzen vorgesehen.
Ein deutscher Kaufmann mit Namen Peter Minuit kaufte im Jahre 1626 im Tauschhandel mit den dort ansässigen, nordamerikanischen Ureinwohner, die Insel Manhattan für 60 Gulden, was heute einen Wert von etwa 24 $ bedeutet. In der Folge wurde auf der Insel neben dem Pelzhandel auch Ackerbau betrieben. Die Sklaverei hielt Einzug in Manhattan. Die heutige Bronx, im Norden von Manhattan, wurde im Jahre 1639 durch den Dänen J. Bronck gegründet.
Schließlich wird im Jahre 1649 der Niederländer Peter Stuyvesant als Gouverneur nach "Nieuw Amsterdam" geschickt. Dem Wildwuchs des Siedlungsbaus sowie die Schaffung von Recht und Ordnung waren seine primären Aufgaben. Dazu sollte er verhindern, dass sich Nicht-Protestanten auf der Insel niederließen. In geregelte Bahnen gelenkt, blühte nun in "Nieuw Amsterdam" der Export von Pelzen nach Europa auf. Mit Hilfe der afrikanischen Sklaven brachte auch die Landwirtschaft gute Erträge.
Die Siedlung wuchs rasant. Im Norden der Siedlung wurde vom Gouverneur Peter Stuyvesant im Jahre 1653 ein Schutzwall gegen Angreifer errichten. Dort findet heute das Börsengeschehen statt, an der Wall-Street. Fast 2.000 Menschen lebten nun in der Siedlung am südlichen Ende der Insel Manhattan. Der erfolgreiche Pelzhandel mit Europa weckte allmählich die Begehrlichkeiten weiterer europäischer Mächte in Nordamerika, den Franzosen und Engländer. Doch auch das Verhältnis zu den Native Americans war keinesfalls zufriedenstellend. Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Ureinwohnern und Siedlern.
Die Tötung einer indianischen Frau, sie hatte Pfirsiche gestohlen, brachte das Pulverfass zum explodieren. Im folgenden "Pfirsichkrieg" zerstörten die Native Americans etwa 30 Farmen. Es gab sehr viele Tote auf beiden Seiten, zahlreiche weiße Siedler wurden von den Natives verschleppt. Der größere und entscheidende Kampf um die strategisch wichtige Siedlung auf der Insel Manhattan sollte den Niederländern allerdings noch bevorstehen.
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