Der Wood-Buffalo-Nationalpark befindet sich weit im Norden der kanadischen Provinz Alberta, an der Grenze zu den Northwest Territories. Die Größe des Schutzgebietes beträgt über 44.802 km²; damit gehört er zu den größten Nationalparks der Welt und ist der größte Nationalpark in Kanada.
Die klimatischen Gegebenheiten im Nationalpark sind teils sehr extrem. So reichen die Temperaturen von +30º C im Sommer bis zu -40º C im Winter. Ein besonderes Erlebnis ist das Beobachten von nächtlichen Polarlichtern in der Nationalpark-Region. Freizeitaktivitäten wie Kanufahren, Wandern und Backcountry-Camping sind möglich im Nationalpark. Im Winter sind Aktivitäten im Schnee beliebt wie Hundeschlitten- und Schneemobilfahrten, Schneeschuhwanderungen und Langlauf. Gegründet wurde der Wood-Buffalo-Nationalpark bereits im Jahre 1922. Seit 1983 trägt der Wood-Buffalo-Nationalpark die Auszeichnung als UNESCO-Weltnaturerbe.
Durch die Vielzahl der unterschiedlichsten Ökosysteme im Nationalpark, beheimatet das Schutzgebiet eine sehr vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Einst wurde der Wood-Buffalo-Nationalpark gegründet, um den dort lebenden Waldbison-Bestand und die äußerst seltenen Schreikraniche, welche im Peace-Athabasca-Flussdelta brüten, zu schützen. Neben den Bisons wird durch den Nationalpark in Alberta eine einzigartige Landschaft mit borealen Wäldern und weiten Ebenen bewahrt. Die borealen Wälder bilden den Übergang zur arktischen Region, zur Permafrostzone. Für die im Schutzgebiet schon seit Tausenden von Jahren ansässigen indigenen Völker ist das Jagen und Fischen erlaubt, es ist ein Teil ihrer Traditionen, ihrer Lebensgrundlage.
Wasser spielt im Wood-Buffalo-Nationalpark in der Provinz Alberta eine wichtige Rolle. Der Peace River durchquert den Nationalpark. Das Schutzgebiet grenzt an den Lake Athabasca an. Die Ostgrenze des Wood-Buffalo-Nationalparks wird gebildet von den beiden Flüssen Athabasca River, Peace River und Slave River. Die Flüsse, Seen und Sümpfe im Nationalpark bilden ein großes Süßwasser-Reservoir.
Große Bereiche des Wood-Buffalo-Nationalparks sind von Wäldern bedeckt. Im Nationalpark befinden sich ausgedehnte Regionen mit ausgetrockneten Seen (Salztonebenen), welche erhebliche Salzrückstände aufweisen. Im Nordosten des Schutzgebiets befinden sich weite Ebenen, die mit einer Salzschicht überzogen sind, als Folge der Austrocknung der dortigen Gewässer. Auch Karstlandschaften gibt es im Schutzgebiet zu entdecken. Nahe der Gemeinde Fort Smith befindet sich Nordamerikas größte Gips-Karstregion. Dort gibt es zahlreiche Höhlen und Sinklöcher zu entdecken, da der Gips im Boden vom Wasser ausgespült wurde und dadurch zahlreiche Hohlräume entstanden.
Etwa 250 Vogelarten wurden im Wood Buffalo National Park bisher gezählt. Zur Zugzeit wird die Region von den Zugvögeln stark frequentiert. Million von Enten, Gänsen und Schwänen nutzen die feuchten Regionen des Nationalparks als Zugrastplatz und natürlich als Brutareal. Weißkopfadler und Nashornpelikan gibt es im Nationalpark zu entdecken. Neben dem Waldbison lebt auch das Präriebison im Wood-Buffalo-Nationalpark. Teilweise haben sich die Bison-Arten vermischt. Grizzlys, Wölfe, Elche, Luchse und viele weitere, große und kleine Säugetiere sind im geschützten Gebiet im Norden von Alberta zu Hause. Im Nationalpark wurde vor einigen Jahren der größte, bekannte Biberdamm der Erde entdeckt. Er erstreckt sich über eine Länge von 850 Meter. Generationen von Bibern müssen dieses Werk vollbracht haben.
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