Der Georgian-Bay-Islands-Nationalpark befindet sich in der Georgian Bay in der kanadischen Provinz Ontario, im Südosten von Kanada. Der Nationalpark liegt nahe der Gemeinde Port Severn, unweit der Stadt Midland im Lake Huron. Der im Jahre 1929 gegründete Georgian-Bay-Islands-Nationalpark besitzt ein Fläche von nur 26 km².
Der Hauptbestandteil des Nationalparks sind 63 kleinere Inseln in der Georgian Bay im Huronensee, im Lake Huron. Der größte Archipel weltweit eines Süßwassersees besteht aus insgesamt etwa 30.000 Inseln und Inselchen. Somit werden durch den Nationalpark nur die wichtigsten Inseln der gigantischen Inselwelt des Huronensees geschützt. Die größte der geschützten Inseln und das eigentliche Zentrum des Nationalparks ist Beausoleil Island. Alle Inseln des Nationalparks sind zugänglich. Eine Infrastruktur besitzt jedoch nur Beausoleil Island. Bekannt ist der Georgian Bay Islands National Park für seine reichhaltige Reptilien- und Amphibienwelt. Insgesamt wurden 33 Arten der teilweise im Wasser lebenden Tiere gezählt.
Forscher stellten fest, dass schon vor 7.000 Jahren Menschen, First Nations auf Beausoleil Island zu Hause waren. Es wurden auf Beausoleil Island Werkzeuge und Keramikreste der damaligen Epoche bei archäologischen Ausgrabungen entdeckt. Im 16. Jahrhundert kamen die ersten "Weißen" in die heute geschützte Region der Georgian Bay. Auch ein verlassenes Dorf der Ojibway-First Nations aus dem 19. Jahrhundert wurde auf der Insel entdeckt.
Die Lage der Inseln ist interessant. Am Rande des "kanadischen Schildes" gelegen, treffen im Nationalpark in der "Georgsbucht" Pflanzengemeinschaften aufeinander, die normalerweise nur weiter nördlich vorkommen, und andere Pflanzengruppen, die an das südlich warme Klima angepasst sind. In dieser Nord-Süd-Übergangszone ist der Pflanzenbewuchs der Inseln im Norden abweichend von denen im Süden des Schutzgebietes. Die Flora und Fauna im Georgian-Bay-Islands-Nationalpark ist als sehr vielfältig zu betrachten. Die Pflanzen- und Tierwelt kann von sogar von Insel zu Insel unterschiedlich sein. Insgesamt wurden etwa 600 Tier- und Pflanzenarten im Nationalpark festgestellt. Die Wälder im Georgian-Bay-Islands-Nationalpark sind als Mischwälder zu bezeichnen, da sowohl Laub- als auch kiefernbestandene Nadelwaldareale zu finden sind. Viele Seen, Feuchtgebiete und Sumpfland gibt es auf den Inseln des Nationalparks zu entdecken.
Im Nationalpark sind sensationelle Landschaften vorhanden. Auf Beausoleil Island ist das Zelten auf dem Cedar Spring Campground möglich. Auch wunderschöne Wanderwege findet man auf der größten Insel der geschützten Region. Im gesamten Georgian-Bay-Islands-Nationalpark in Provinz Ontario befinden sich 11 Wanderwege, die teilweise auch für Mountainbiking geeignet sind. Das Kajakfahren, das Bootfahren allgemein, ist rund um die Inseln der Georgian Bay sehr beliebt. Alle Inseln sind nur mit dem Boot zu erreichen. Die Anmeldung zum Betreten des Nationalparks erfolgt im Willkommens-Center in Port Severn. Der größte Campingplatz, Cedar Springs auf Beausoleil Island kann nur mit einem Wassertaxi oder mit dem eigenen Boot erreicht werden. Cedar Springs ist der am besten ausgestattete Campground des Nationalparks. Alle weiteren Campingplätze auf Beausoleil und im Nationalparks sind einfacher gestaltet.
Während der warmen Jahreszeit ist sehr viel Betrieb im Georgian-Bay-Islands-Nationalpark, in der Inselwelt der "Georgsbucht" im Huronensee allgemein. Das Gebiet ist dann regelrecht von Motorbooten übersät. Deshalb ist ein Besuch des Nationalparks im frühen Herbst bis Oktober zu empfehlen. Im Herbst kann dann auch der Indian Summer der Laubwälder in der Region genossen werden. Es kommt auch vor, dass zur Winterzeit der Lake Huron, die Georgian Bay komplett zugefroren ist. Dann sind die Inseln mit Schneemobilen zu erreichen oder mit Skiern. Das extreme Winterklima in der Region ist jedoch nicht jedem Zeitgenossen zu empfehlen.
Die Inseln im Georgian-Bay-Islands-Nationalpark sind wichtige Trittsteine, Rastplätze für ziehende Vogelscharen, die jedes Jahr in großer Anzahl den nordamerikanischen Kontinent von Nord nach Süd überqueren. Die noch ursprüngliche Natur des Nationalparks verwandelt sich im Frühjahr und Sommer in ein blühendes Farbenmeer und erzeugt beeindruckende Kontraste für das menschliche Auge.
Die sehr gefährdete "Östliche Massasauga Klapperschlange" (Eastern Massasauga Rattlesnake) kommt im Nationalpark auf der Insel Beausoleil vor. Es ist die einzige Giftschlangenart, welche in der kanadischen Provinz Ontario vorkommt.
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