Teotihuacán in Mexiko

Pyramidenstadt eines unbekannten Volkes

Vor vermutlich etwa 2.600 Jahren wurde die Pyramiden- und Tempelstadt Teotihuacán nordöstlich von Mexico City erbaut. Von der von etwa 200.000 Menschen bewohnten Stadt sind heute nur die Pyramiden, kleinere Tempel und weitere Steinbauten erhalten geblieben. Die Mondpyramide und die Sonnenpyramide sind die Highlights der Ruinenstätte auf der trockenen und heißen mexikanischen Hochebene. Noch ist nicht bekannt, welches Volk die Stadt einst errichtete.

Sonnenpyramide der Pyramidenstadt Teotihuacan
Teotihuacán Sonnenpyramide - vorne die Straße der Toten

Die Hochzeit des "unbekannten Volkes" lag vermutlich in den Jahrhunderten nach der Zeitenwende. Die großen Pyramiden wurden bis zum 2. Jahrhundert nach Chr. fertiggestellt. Etwa im Jahr 750 wurde die einst blühende Stadt komplett verlassen, die Gründe dafür sind noch nicht bekannt. Beachtlich für die Zeit war auf jeden Fall das Können und Wissen des "unbekannten Volkes". Um diese beachtlichen Pyramiden erbauen zu können, muss enormes Wissen in Sachen, Architektur, Mathematik und Geometrie vorhanden gewesen sein.

Azteken entdecken verlassene Stadt

Ob die Pyramiden an sich von Arbeitersklaven errichtet wurden, ist nicht bekannt. Die unbekannten Erbauer von Teotihuacán haben kein schriftliches Erbe hinterlassen, ebenso sind keine Bildnisse an Wänden und Böden vorhanden oder nicht mehr vorhanden. Das Volk der Azteken stieß erst viele Jahrhunderte nach dem Verlassen der Stadt auf das mexikanische Hochland vor und nahm die Ruinenstätte in Besitz. Die heutigen Namen, alle Bezeichnungen innerhalb der Ruinenstätte, entstammen dem Wortschatz der Azteken.

Teotihuacán Mondpyramide
43 Meter hohe Mondpyramide von Teotihuacán

Spanische Konquistadoren - Mord, Raub, Zerstörung

Die Ankunft der spanischen Eroberer und der mitgereisten kirchlichen Institutionen im 16. Jahrhundert fügten Teotihuacán maßgebliche große Schäden zu. Wie im gesamten Einflussbereich der spanischen Schlächter und der Kirche, wurden vorhanden Schriftrollen der Maya und weiterer Urvölker, sowie weitere Zeugnisse der vorspanischen Geschichte der Region, fast vollständig zerstört. Ältäre, Figuren und Tempel der Zeit wurden aufgrund von Götzenanbetung nahezu vollständig zerstört. Wertvolles, wie Gold und Edelsteine, wurden geraubt und nach Spanien verschifft.

Straße der Toten und Mondpyramide

Durchzogen wird die Stadt der Pyramiden von der "Calzada de los Muertos", der "Straße der Toten". Entlang der zentrale Straße reihen sich die großen und kleinere Pyramiden und Tempel der Ruinenstätte Teotihuacán aneinander. Am nördlichen Rand der Stadt befindet sich die Mondpyramide, am südlichen Ende der Quetzalpapalotl-Palast. Die Mondpyramide besitzt eine Höhe von 43 Meter und eine Fläche von 150 Meter x 120 Meter.

Sonnenpyramide

Dazwischen befindet sich die Sonnenpyramide, das größte Gebäude der Anlage. Ihre Grundfläche beträgt 220 Meter im Quadrat, ihre Höhe etwa 65 Meter. Es wird geschätzt, das bei einem Arbeitseinsatz von 10.000 Arbeitern etwa 10 Jahre an der Sonnenpyramide gearbeitet wurde. Der innere, tragende Kern der Pyramide besteht aus gestampftem Lehm. Unter der Sonnenpyramide wurde im Jahr 1968 eine Höhle entdeckt, jedoch mit Fundstücken aus der Aztekenzeit.

Straße der Toten und Sonnenpyramide
Besucherstrom auf der "Straße der Toten" und seitlich an der Sonnenpyramide

Weltkulturerbe - touristisch erschlossen

Die Ruinenstätte Teotihuacán liegt etwa eine Fahrstunde von Mexiko-Stadt entfernt. Ein Tagesausflug genügt, um Teotihuacán umfassend zu besichtigen. Ein Museum in der nahen bewohnten Stadt Teotihuacán zeigt letzte Fundstücke der Pyramiden-Ruinenstätte. Direkt an und innerhalb der Ruinenstätte spielt der Kommerz eine wichtige Rolle. Seit 1987 besitzt die Ruinenstätte von Teotihuacán den Status ein UNESCO-Weltkulturerbes.



Landkarte von Mexiko - Teotihuacán

Bildernachweis

Fotolia: 100409399 © Martin M303 / 137148342 © Dreamframer / 52676772 © A. Om