Chinatown - das chinesische Viertel der ostkanadischen Stadt Montréal entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit hatte die Stadt Montréal eine hohe Anzahl chinesischer Einwanderer zu verkraften, welche in der Metropole am Sankt-Lorenz-Strom ihren Lebensunterhalt verdienen wollten. Die meisten von ihnen verdienten ihr Geld zuvor im Bergbau und beim Eisenbahnbau. Wie fast überall auf der Welt, entstand auch in Montreal ein Stadtviertel, in welchem sich die Einwanderer aus einer bestimmten Region der Welt bündelten, um die gemeinsame Erinnerung an die alte Heimat zu bewahren, die eigene Sprache weiterhin zu sprechen und sich gegenseitig zu unterstützen. Chinatown liegt im Stadtteil Ville-Marie nahe des Sankt-Lorenz-Stroms.
Viele Jahrzehnte lang wurden die Chinesen in ihrem eigenen Viertel nicht beachtet, wenig respektiert und nicht ernst genommen. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde wahrgenommen, welches Leben auch in Sachen Kultur sich in Chinatown mittlerweile entwickelt hatte. Zahlreiche Sanierungsarbeiten an den Gebäuden von Chinatown wurden in der Folgezeit durchgeführt, das Stadtviertel wurde hübsch gemacht. Ende des 2. Jahrtausends wurde dort schließlich das erste, rein chinesische Krankenhaus in ganz Kanada eröffnet, das Montréal Chinese Hospital.
Der Zugang zu Chinatown in Montreal erfolgt aus vier Himmelsrichtungen über vier sogenannte Scheintore, in Kanada "Paifang" (Pailou) genannt, typische Gebilde der chinesischen Architektur. Das lebendigste Treiben findet rund um den Platz "Boulevard Saint-Laurent" und in der "Gauchetière-Fußgängerzone" statt.
Chinatown in Montréal ist heute ein beliebter Einkaufsort mit seinen zahlreichen, kleinen Geschäften, Souvenir-Shops mit einer großen Vielfalt an Waren. Neben Billigware, gibt es dort große und kleine Schätze zu entdecken. Die Geschäfte sind auch am Sonntag geöffnet. Neben den Shopping-Möglichkeiten, besticht China-Town durch seine unzähligen, guten Restaurants. Dort gibt es leckeres Essen zu verkosten mit Zutaten aus der Region, gemischt mit traditioneller chinesischer Kochkunst. Die Gestaltung von Chinatown mutet an, als ob man in einer quirligen, chinesischen Kleinstadt unterwegs wäre. Obwohl die dort lebenden Chinesen schon lange, seit Generationen echte "Canadians" sind, werden die chinesischen Traditionen hochgehalten, natürlich auch zu Marketingzwecken.
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