Residenz zu Würzburg am Main

UNESCO-Weltkulturerbe zu Recht

Die fürstbischöfliche Würzburger Residenz gehört zu den beliebtesten und bekanntesten Bauwerken in Bayern, Deutschland und der europäischen Staaten. Der Bau der fürstbischöflichen Residenz wurde im Jahr 1720 begonnen. Würzburg hatte zu der Zeit etwa 16.000 Einwohner. Damals war es ein ungeheuer gewaltiges Vorhaben, dieses Schloss zu erbauen; heute wäre es unbezahlbar für die Stadt am Main. Ein Glücksfall war, dass der Architekt Balthasar Neumann zu dieser Zeit in Würzburg weilte. 1867 in Eger geboren, kam er durch Förderung der Grafen von Schönborn nach Würzburg in Unterfranken. Balthasar Neumann bewies an diesem Residenzbau sein großes, architektonisches Talent. Unterstützt wurde er dabei noch von einer ganzen Reihe weiterer hervorragender Architekten wie der Mainzer Maximilian von Welsch und Lucas von Hildebrandt aus Wien. Die Residenz zu Würzburg ist das wichtigste Gebäude des süddeutschen Barock. Auf europäischer Ebene gehört die Würzburger Residenz zu den bedeutendsten Schlössern. Seit 1981 trägt das Fürstenschloss zu Würzburg die Auszeichnung der UNESCO als Weltkulturerbestätte.

Residenzschloss in Würzburg mit Hofgarten
Einstige Residenz der Würzburger Fürstbischöfe

Giovanni Battista Tiepolo und Antonio Bossi

Ende 1744 wurde der Bau fertiggestellt, der weit über deutsche Grenzen hinweg an Berühmtheit erlangte. Für die Ausschmückung konnte Giovanni Battista Tiepolo gewonnen werden. Ein Glanzstück der Residenz ist das von Balthasar Neumann konstruierte Treppenhaus (freitragende Muldenkonstruktion), ein flaches Gewölbe mit 18 Meter x 32 Meter Seitenlänge. Tiepolo brachte dort das größte Deckengemälde der Welt an. Es zeigt eine Darstellung der vier Erdteile. Das war 1753. Ein weiterer Höhepunkt der Gestaltungskunst ist der Kaisersaal mit seinen barocken Formen und Farben. Tiepolo war auch dort als Maler, als Künstler im Einsatz. Antonio Bossi, der bedeutendste Freskenmaler der damaligen Epoche, war verantwortlich für die Stuckarbeiten und den Figurenschmuck des fürstbischöflichen Schlosses.

Garten und Residenz in Würzburg
Figurengruppe im Residenzgarten des Würzburger Schlosses

Wiederaufbau der Würzburger Residenz

Am 16. März 1945 wurde Würzburg, auch die Residenz, von britischen Bombern aus der Luft nahezu vollständig zerstört. Das Treppenhaus, Gartensaal, Kaisersaal und der Weiße Saal blieben glücklicherweise fast unversehrt. Das Inventar der Zimmer wurde fast vollständig gerettet. Das Rokoko wurde wiederhergestellt. Der Wiederaufbau der Residenz zu Würzburg mit Ihren 340 Zimmern zog sich über 40 Jahre dahin. Heute können 42 Räume der Residenz von den Besuchern betreten werden. Die Universität von Würzburg nutzt einige Bereiche des Gebäudekomplexes, ebenso das Martin von Wagner Museum.

Hofkirche von Balthasar Neumann

Im Südflügel der Residenz befindet sich die von Balthasar Neumann entworfene Hofkirche. Lucas von Hildebrandt war für die Innendekoration zuständig (Wiener Barock). Die Bilder des Seitenaltars stammen von G. B. Tiepolo. Die Kanzel im klassizistischen Stil von Materno Bossi. Die Hofkirche wurde optimal in den Residenzbau eingepasst. Im 2. Weltkrieg trug die Hofkirche erhebliche Schäden davon. Im Gegensatz zur Residenz war die Hofkirche bis zum Jahr 1963 wieder hergerichtet. Von 2009-2012 wurde die Hofkirche grundlegend restauriert.

Würzburger Fürstbischöfliche Residenz
Residenz in Würzburg zur Innenstadt hin

Respektlose Nutzung als Parkplatz

Auf der nordwestlichen Seite der Residenz befindet sich unmittelbar am Residenzbau ein Autoparkplatz auf einem riesigen, gepflasterten Areal. Für die meisten Würzburger Bürger*innen mag dies normal sein; für manchen Besucher ist es ein unmöglicher, nicht sehenswerter Zustand. Durch den Parkplatz wird der Residenzbau erniedrigt, er wird gewöhnlich. Das hat dieses hervorragende Bauwerk nicht verdient.

Hofgarten der Residenz

Der Hofgarten an der Würzburger Residenz ist besonders im Frühjahr und im Sommer ein Fest für die Augen, voller Farbenpracht der Blumen und Bäume. Im Hofgarten befinden sich wunderschöne Statuen aus Stein. Begrenzt wird der Hofgarten von schmiedeeisernen Toren, die von J. Georg Oegg konstruiert wurden. Der Hofgarten ist innerhalb des hektischen Treibens der Stadt Würzburg ein Ort der Ruhe und Entspannung.

Große Namen schufen ein Kunstwerk für die Ewigkeit

Die breit angelegte Gartenfront der Residenz mit dem Kaisersaal-Pavillon strahlen eine besondere Großartigkeit aus. Durch das wunderschöne, barocke Greiffenclau-Tor gelangt man von Nordosten her in den Hofgarten. Die dem Residenzgarten zugewandte Fassade wurde von Balthasar Neumann, Johann Lucas von Hildebrandt und weiteren Architekten entworfen. Die kulturelle Bedeutung der Residenz zu Würzburg steht auf einer Stufe mit dem Schloss Versailles bei Paris und Schloss Schönbrunn in Wien.

Landkarte von Deutschland - Bayern
Landkarte von Bayern - Würzburg / Unterfranken