Klosterinsel Reichenau im Bodensee

Die Klosterinsel Reichenau befindet sich im westlichen Bodensee (Untersee) und wurde im Jahr 2000 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet. Auf der Bodensee-Insel liegt das Kloster Reichenau, mit drei sehr sehenswerten Kirchen der Romanik. Die drei Kirchen wurden in der Zeit des 9. Jahrhunderts bis zum 12. Jahrhundert errichtet. Das Kloster wurde Anfang des 8. Jahrhunderts gegründet und wurde in den folgenden Jahrhunderten zu einem wichtigen religiös-geistigen Zentrum des christlichen Abendlandes.

Neben der Kirche St. Peter und Paul und der Kirche St. Georg, gehört auch die ehemalige Klosterkirche der Benediktiner, die Kreuzbasilika und Münster St. Maria und Markus, zu den drei historischen Kirchengebäuden mit frühmittelalterlicher Architektur. Sie zeugen von der Bedeutung des Benediktinerlebens auf der Insel Reichenau, in religöser und kultureller Sicht, für die erweiterte Region des Bodensees.

Religiös-kulturelles Erbe auf Reichenau

Das Kloster Reichenau wurde im Jahr 724 gegründet. Der Wanderbischof Pirmin gründete das Kloster am Bodensee. Zur Anfangszeit lebten 40 Mönche auf der Insel. Das Benediktinerkloster gilt heute als herausragendes Kulturerbe des religiös-kulturellen Lebens des 9. bis 11. Jahrhunderts. Die Kirchen zeigen restaurierte Wandzeichnungen, die aus der Zeit um die erste Jahrtausendwende stammen. Außer den drei herausragenden Kirchenbauten mit ihren kulturellen Schätzen, befinden sich auf der Klosterinsel Reichenau wertvolle christliche Handschriften zum Leben Jesu und den Evangelien. Im Gegensatz zu heutigen Kirchenmännern, besaß der Abt der Klosterinsel Reichenau im frühen Mittelalter eine große weltliche, als auch politische Machtposition.

Gemüse-Insel Reichenau

Im 9. und im 10. Jahrhundert wurden bedeutende Reliquien in den Kirchen des Klosters hinterlegt. Aufgelöst wurde das Kloster im Jahr 1757. Neben den Kunstwerken innerhalb der Kirchen und der Münsterschatzkammer, sind die drei Kirchen und das dokumentierte Klosterleben, die Geschichte des Klosters und seiner Äbte und Mönche von herausragender Bedeutung. Die Bezeichnung "Insel" ist in der Gegenwart etwas irreführend und nur von historischer Bedeutung, da die Klosterinsel Reichenau seit Mitte des 19. Jahrhunderts über einem Damm mit dem "Festland" verbunden ist. Reichenau ist heute neben dem kulturgeschichtlichen Erbe vor allem als Gemüse-Insel bekannt. So weit es eben geht, wird auf der Insel Reichenau Obst und Gemüse angebaut.