Der Grand Canyon entstand in der heutigen Form in Jahrmillionen durch erosive Einflüsse von Wasser, Frost, Hitze und Wind. Am Fuße des Grand Canyons schlängelt sich der Colorado River durch die „felsenreiche“ Region. Deutlich kann man die unterschiedlichen Gesteinsschichten aus verschiedenen Zeitepochen des Grand Canyons erkennen. Der Grand Canyon Nationalpark befindet sich im US-Bundesstaat Arizona. Der Besuch des atemberaubenden Nationalparks im nördlichen Arizona ist nicht kostenfrei, auch das Parken innerhalb des Grand-Canyon-Nationalparks ist nicht kostenlos. Im Laufe der Erdgeschichte wurde das heutige Colorado-Plateau vom Meeresspiegel etwa 2 Kilometer in die Höhe gehoben. Seit etwa 6 Millionen Jahren gräbt der Colorado River sein Bett immer tiefer in die Gesteinsschichten des Grand Canyons hinein.
Jedes Jahr besuchen mehr als vier Millionen Menschen den Grand Canyon National Park. Der bekannteste Nationalpark der USA besitzt eine Fläche von 4.900 km². Im Jahre 1908 wurde dem Grand Canyon der Status eines National Monument zugewiesen, bevor er im Jahre 1919 zum Grand Canyon Nationalpark wurde. Im Jahre 1979 erhielt der Grand Canyon National Park von der UNESCO den Status eines Weltnaturerbes. Der Canyon im Nordwesten von Arizona besitzt eine Länge von etwa 450 Kilometer.
Schon vor etwa 3.000 Jahren lebten Native Americans im Bereich des heutigen Grand-Canyon-Nationalparks. Die heute unter dem Namen Anasazi bekannten Native Americans kamen 1.000 Jahre später in das Gebiet. Sie gründeten kleinere Siedlungen und ernährten sich von der Jagd und einfacher Landwirtschaft. Hoch in den Felsen der gigantischen Schlucht wurden in jüngster Zeit zahlreiche Felsenzeichnungen der Anasazi entdeckt.
Vor etwa 700 Jahren verließen die Anasazi das Gebiet; dafür ließ sich dort das Volk der Hopi nieder. Noch heute leben Native Americans im Gebiet des Grand Canyons. Es sind die Hayasupi. Im 16. Jahrhundert kamen erstmals weiße Menschen an den Grand Canyon. Es waren Spanier, die im Auftrag von Francisco Vasquez de Coronado das Land erforschten. Die Spanier beurteilten den Grand Canyon als wertloses Gebiet. Danach kamen für etwa 200 Jahre keine Weißen mehr in das unzugängliche Gebiet im Norden von Arizona.
Der durch den Grand Canyon fließende Colorado River war bis zur Fertigstellung des Hoover-Staudamms im Jahre 1935 ein unberechenbarer und wilder Fluss. Regelmäßig kam es in den engen Passagen der Schlucht zu Hochwasser und Sturzfluten. Durch den Staudamm wurde der Colorado River erheblich gezähmt. Die Flora und Fauna innerhalb des Canyons wurde dadurch jedoch sichtbar verändert. In Millionen von Jahren hat sich die Natur innerhalb des Canyons an den ungezähmten Colorado River angepasst, mit seinen Überschwemmungen und Stromschnellen. Durch den Staudamm wurden die natürlichen Abläufe im Canyon stark beeinflusst und gestört. Heute wird der Grand Canyon durch den Colorado River regelmäßig geflutet, aber so wild und ungezähmt wie vorher wird es nicht mehr werden.
Außerhalb des Grand Canyon Nationalparks gibt es seit 2007 den Grand Canyon Skywalk. Die Native Americans der Hualapai haben eine Plattform am Rande des Grand Canyons errichtet, welche weit über die Abbruchkante hinaus ragt. Der Boden besteht aus Panzerglas und ist durchsichtig. Der Skywalk befindet sich im Hualapai-Reservat. Der Gang über den Skywalk ist in einem Rahmenprogramm der Hualapai integriert (Ranch-Besuch, Shuttle-Service) und kostete im Jahr 2023 für eine erwachsene Person 75 $. Das Betreten der Plattform mit freier Platzwahl kostete im Jahr 2023 59 US-Dollar je Person.
Etwa 90 % der Besucher nähern sich dem Grand Canyon vom Süden her. Die Anfahrt zum Canyon kann gerade in der Ferienzeit etwas Stress bedeuten aufgrund der hohen Besucherzahlen. Die verkehrstechnische Erreichbarkeit des Canyons von der Südseite aus ist ausgezeichnet. Im Sommer sind jedoch regelmäßig fast alle Parkplätze belegt; eine Unterkunft in unmittelbarer Nähe in der Ferienzeit zu finden, ist fast unmöglich. Aussichtspunkte an der South-Rim-Abbruchkante sind Grandview Point, Yavapai Point, Maricopa Point, Hopi Point, Navajo Point Desert View und „The Abyss“. Eine gut ausgebaute Straße führt in einiger Entfernung parallel entlang des Grand Canyons. So kann man leicht die beliebten Aussichtspunkte ansteuern. Es gibt zahlreiche Wanderwege auf dem Colorado-Plateau, sowie Führungen hinunter in den Grand Canyon, auch mit trittsicheren Maultieren. Helikopterflüge über den Grand Canyon werden ebenso angeboten. Das Grand Canyon Village befindet sich auf der Südseite des Canyons. Die Annäherung über die nördliche Abbruchkante, North Rim, ist nicht so komfortabel. Dort ist es jedoch ruhiger und weniger stressig, da die Besucherzahlen dort geringer sind. An der North-Rim-Abbruchkante sind Bright Angel Point und Angel Window beliebte Aussichtspunkte über das Weltwunder aus Stein.
Sowohl im Bereich „South Rim“, als auch „North Rim“ gibt es innerhalb des Grand Canyon Nationalparks mehrere Campingplätze und RV-Parks für Campingfreunde. Man sollte sich jedoch schon im Voraus anmelden und einen Stellplatz reservieren, gerade im Sommer zur Urlaubszeit.
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