Der Thousand-Islands-Nationalpark in der kanadischen Provinz Ontario trug bis zum Jahr 2013 den Namen "St.-Lawrence-Islands-Nationalpark". Der Nationalpark wurde umbenannt, um den Namen der geschützten Region im Namen zu tragen. Der Park ist ein kleiner Nationalpark inmitten der Thousand Islands, einer riesigen Inselgruppe am Ontariosee in Ostkanada. Die "Tausend Inseln" liegen am Übergang des Lake Ontario in den St. Lorenz-Strom, welcher die "Großen Seen" verlässt auf seinem Weg zum Atlantik. Die Thousand Islands befinden sich im Grenzgebiet USA - Kanada in der kanadischen Provinz Ontario. Der Nationalpark wurde im Jahre 1904 ausgewiesen als erster Nationalpark östlich der Rocky Mountains. Jedes Jahr besuchen etwa 80.000 Touristen den Thousand Islands National Park im Südosten der kanadischen Provinz Ontario.
Der Thousand-Islands-Nationalpark umfasst 21 Inseln mit einer Gesamtfläche von 9 km² und ist damit der kleinste der kanadischen Nationalparks. Das Schutzgebiet befindet sich zwischen den Städten Brockville und Kingston. Der Nationalpark soll den Besucher nachhaltig erfreuen und Erholung verschaffen. Gleichzeitig sollen die Tiere und die Pflanzenwelt im Thousand-Islands-Nationalpark dauerhaft geschützt werden. Tatsächlich kommen im Nationalpark einige sehr seltene und bedrohte Arten der Flora und Fauna vor.
Am Mallorytown Landing befindet sich das Visitor Center des geschützten Gebietes. Dort sind ständig Ausstellungen zu sehen; man erfährt wichtige und interessante Informationen zum Thousand-Islands-Nationalpark. Ein Wanderweg führt vom Visitor Center aus rein in den Nationalpark. In der Bibliothek des Visitor Centers kann man nachlesen, welche Menschen in der Region des Nationalparks, der "Thousand Islands" früher lebten. Nach den "First Nations" waren dies königstreue Briten, die ein Stück Land als Geschenk erhielten für ihre militärischen Dienste im Namen des "Empires" während der amerikanischen Revolution.
Der Thousand-Islands-Nationalpark liegt verkehrstechnisch günstig an einer Hauptverkehrsachse zwischen den USA und Kanada und ist mit einem Fahrzeug leicht zu erreichen. Die Grenze zu den Vereinigten Staaten läuft mitten durch die Region von Thousand Islands. Der Besucherstrom im Nationalpark ist verhältnismäßig hoch. Für den kleinflächigen Nationalpark ist die Gefahr groß, dadurch aus dem ökologischen Gleichgewicht zu geraten. Viele Pufferzonen gibt es nicht im Nationalpark, dafür ist er zu klein. Nur eine intelligente Besucherlenkung kann die Ökosysteme des Schutzgebiets nachhaltig bewahren.
Seltene Tierarten bilden zunehmend im Nationalpark isolierte Populationen, Inselpopulationen aus, da unzählige der geeigneten Lebensräume außerhalb des geschützten Gebietes nachhaltig zerstört wurden. Durch den fehlenden Gen-Austausch sind die Inselpopulationen im Thousand-Islands-Nationalpark, in erster Linie die gefährdeten Tierarten, auf lange Dauer wahrscheinlich nicht überlebensfähig. Der Klimawandel und eingeschleppten Arten aus anderen Regionen der Erde gefährden die einheimische Artenvielfalt zusätzlich. Die Wasserqualität wird zunehmend schlechter. Ob Öle oder Pestizide und weitere Gifte - dem Nationalpark, der gesamten Natur der Region, tut der Schadstoffeintrag nicht gut. Weitere Schadstoffeinträge stammen aus der Luft. Direkt ist der Nationalpark auch durch den Menschen gefährdet, z.B. durch das Sportangeln.
Die Verwaltung des früheren St.-Lawrence-Islands-Nationalparks ist zusammen mit vielen regionalen und lokalen Gruppen aufgefordert, sich um den Erhalt der Artenvielfalt im Schutzgebiet zu bemühen und die Lebensräume dauerhaft und nachhaltig zu schützen und zu bewahren. Die ganze Region des Nationalparks ist seit dem Jahre 2002 als UNESCO-Biosphärenreservat geschützt. Das nachhaltige Zusammenspiel von Mensch und Natur soll im Thousand-Islands-Nationalpark gefördert werden.
Die Thousand Islands bilden eine Art Landbrücke bzw. Trittsteine über den St. Lorenz Strom, über die sich Tier- und Pflanzenarten ausbreiten konnten. Das Klima der Region wird eindeutig von den "kühlen", südwestlich gelegenen fünf "Großen Seen" bestimmt. Der Thousand-Islands-Nationalpark wird geprägt von zwei Landschaftsformen. Zum einen vom St. Lorenz Strom und zum anderen von der Frontenac-Achse, einem langen Steinrücken, auch Frontenac-Arche genannt, mit hoher biologischer Vielfalt. Im Süden es Nationalparks befinden sich die Adirondack Mountains. Auf den Inseln des Nationalparks gibt es zahlreiche Feuchtgebiete zu entdecken. Durch die verschiedensten Lebensräume ist die botanische Artenvielfalt im Nationalpark enorm hoch. Angezogen von vorhandenen Feuchtbiotopen, kommen im Thousand-Islands-Nationalpark zahlreiche Vogelarten, Amphibien und Reptilien vor. Auch als "Trittstein" beim Vogelzug wird der Nationalpark von Zugvögeln gerne genutzt.
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