Der Elk-Island-Nationalpark liegt fast zentral in der Provinz Alberta in Kanada, nahe der Stadt Edmonton. Bereits im Jahr 1906 wurde das Gebiet zu einem Naturreservat, aufgrund der damals schwindenden Wapiti-Population in der Region. Bald wurde das Schutzgebiet auch zu einem wichtigen Refugium für das zur damaligen Zeit vom Aussterben bedrohte Bison. Vor der Errichtung des Naturreservates waren Bison und Biber ganz ausgestorben in der Region, und die Wapiti fast vollständig, bis auf wenige Tiere.
Weiße Neusiedler und Pelzhändler hatten diese verhängnisvolle Leistung vollbracht. Dass die Schutzmaßnahmen für den Bison und auch für den Wapiti-Hirsch wirksam waren, zeigen die heute überall im Schutzgebiet vorhandenen Bisonherden, die zuweilen die Straßen blockieren. Es existieren Präriebison-Herden, dazu Herden vom Waldbison. Ebenso lebt heute eine stabile Anzahl Wapiti im geschützten Gebiet. Gegründet wurde der Elk-Island-Nationalpark im Jahre 1913. Die Größe des Schutzgebietes in der Provinz Alberta beträgt 194 km².
Der Elk-Island-Nationalpark ist der einzige nordamerikanische Nationalpark, der komplett von einem Zaun eingefasst wurde, zum Schutz der einzigartigen Tierwelt des Areals. Tierherden könnten sich aus dem Nationalpark herausbewegen und der Jagd oder dem Autoverkehr zum Opfer fallen. Das Einschleppen von Krankheitserregern spielte in der Vergangenheit des Elk-Island-Nationalparks eine wichtige Rolle, dies sollte durch die Einzäunung ebenfalls vermieden werden. Im Schutzgebiet sind etwa 200 archäologische Fundstätten der „First Nations“ (Blackfoot, Cree und Sarcee) vorhanden, die zumindest zeitweise im Gebiet des heutigen Nationalparks gelebt haben.
Die kanadische Stadt Edmonton liegt nicht mal eine Autostunde vom Elk Island National Park entfernt. Jedes Jahr besuchen ca. 200.000 Touristen das Schutzgebiet in der Provinz Alberta. Der Elk-Island-Nationalpark befindet sich in der kanadischen Region des „Aspen Parklands“ in den überwiegend hügeligen „Beaver Hills“.
Die wohl größten Tiere des Nationalparks sind die Flachlandbisons und die Waldbisons. Weitere große Säugetiere sind die Elche, Wapiti, Kojoten, Biber und eine kleine Population an Schwarzbären. Über 200 Vogelarten wurden im Elk-Island-Nationalpark zur Zugzeit festgestellt, der mit Seen, Tümpeln und Sumpfland geradezu übersät wirkt. Auch Wölfe gibt es in der Region. Im Jahr 2016 sollen mehrere Wölfe getötet worden sein. Jedoch nicht, weil sie den Wildtierbestand gefährdeten, sondern weil sie die Viehherden der im Park ansässigen Farmer dezimierten. Im geschützten Gebiet sind neben den feuchten Regionen, weitläufige Prärielandschaften und ausgedehnte Nadelwälder vorhanden. Für deutschsprachige Besucher: Die Bezeichnung „Elk“ bedeutet hier übersetzt ins Deutsche „Wapiti“, der Elch wird gewöhnlich als „Moose“ bezeichnet.
Die möglichen Freizeitaktivitäten im Elk-Island-Nationalpark sind mit Camping, Wandern, Bird-Watching, Golfen, Bootfahren, Kanufahren recht vielfältig. In den meist schneereichen Wintern ist Langlauf und Schneeschuhwandern angesagt. Der Park besitzt ein gut ausgebautes Wanderwegenetz. Der Elk Island National Park ist das ganze Jahr sieben Tage die Woche geöffnet und zugänglich. Einige Dienstleistungen für Besucher werden jedoch nur in der Sommersaison angeboten. Der größte See im Elk-Island-Nationalpark ist der im Norden gelegene Lake Astotin. Areale am Seen wurden regelrecht zu einer Freizeitanlage ausgebaut, mit Fußballplatz, Golfplatz und großem Campingplatz. Vielfältige Attraktionen für Kinder werden dort angeboten. Auch kulturelle Veranstaltungen finden am Lake Astotin statt.