Siena, romantisch in den sanften Hügel der Toskana gelegen zählt, zusammen mit dem nahen Florenz, zu den schönsten Städten in ganz Italien. Bekannt in aller Welt ist Siena durch die Altstadt und durch das Pferderennen Palio de Siena, welches regelmäßig zweimal im Jahr am zentralen Platz der Stadt Siena ausgetragen wird, am Piazza del Campo. Etwa 54.000 Menschen lebten im Jahr 2020 im wunderschönen Siena in der zentralen Toskana. In wirtschaftlicher und kultureller Sicht steht die Handelsstadt Siena schon immer in Konkurrenz zu Florenz.
Gegründet wurde die Stadt vermutlich im letzten Drittel des 1. Jahrtausends vom Volk der Etrusker. Bekannt wurde die Stadt des Handels in der Toskana ab dem 12. Jahrhundert. Im Mittelalter gab es große Streitigkeiten zwischen dem Papsttum im Vatikan und dem herrschenden Kaisertum. Siena stand auf der Seite des Kaisertums, im Gegensatz zu Florenz. Bei Städte der Toskana waren als Handelsstädte bekannt und befanden sich in permanentem Wettstreit. Mehrfach änderten sich die Machthaber in Siena. In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde Siena Teil des Großherzogtums Toskana.
Seine Blütezeit des Handels (meist Salz, Gewürze, Tücher und Seide) erlebte Siena im 14. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurden auch die meisten Gebäude in der heutigen Altstadt im Stadtzentrum erbaut. Zu dieser Zeit muss die Handelsstadt Siena unglaublich große Reichtümer besessen haben. Viel Geld wurde zu damaliger Zeit in Kunst und Kultur investiert. Nie der Zerstörung preisgegeben, bietet die Altstadt von Siena noch heute, mit ihrer Bausubstanz im Stile der italienischen Gotik als Ganzes, ein nahezu unverfälschtes Bild des Mittelalters mit Gebäuden, Plätzen und Gassen. Die Altstadt ist als ein gesamtheitliches Kunstwerk zu betrachten. Seit 1995 trägt die Altstadt den Titel eines UNESCO-Weltkulturerbes.
Die Universität von Siena wurde etwa Mitte des 13. Jahrhunderts gegründet und zählt damit zu den ältesten universalen Bildungsstätten in ganz Italien. Ebenso ist in Siena die älteste, noch existierende Bank und Kreditinstitut - Banca Monte dei Paschi di Siena - der Welt ansässig, obwohl es ihr zeitweise nicht sehr gut ging.
Die historische Altstadt ist in drei große Stadtbezirke aufgeteilt, welche Terzi genannt werden. Weiter ist die Stadt in 17 sogenannte Contraden aufgeteilt. Im Mittelalter war Siena komplett von einer Stadtmauer umgeben. Zwei Heilige der katholischen Kirche hat Siena im 14. und 15. Jahrhundert hervorgebracht, die Heilige Katharina und der Heilige Bernhardin, der "Apostel Italiens".
Regelmäßig zweimal im Jahr, findet in Siena das traditionelle Pferderennen mit Namen Palio de Siena statt. Die Rennen finden am 2. Juli und am 16. August, zu wichtigen, kirchlichen Feiertagen statt. Schon Tage vor dem Rennen fiebert die ganze Stadt dem Ereignis entgegen. Aus den 17 Stadtteilen, den 17 Contraden, wird je ein Pferd mit Reiter in das Rennen geschickt. Es starten jeweils nur zehn Pferde in einem Rennen, bestehend aus den sieben Contraden, welche im letzten Jahr nicht reiten durften und drei Reitern mit positivem Losentscheid. Die beiden Rennne im Juli und august werden getrennt voneinander betrachtet. Zum "König von Siena", des jeweiligen Stadtteils wird der Reiter, der beide Rennen, mit Glück und Können für sich entscheiden kann. Aber auch Gewinner nur eines der Rennen werden gebührend gefeiert.
Die Reiter tragen die Farben des jeweiligen Contrades. Das Rennen führt drei Mal um die Piazza del Campo und dauert nicht mal zwei Minuten. Das Rennen ist äußerst halsbrecherisch und manchmal kommt es auch zu Verletzungen und Abwürfen. Unmengen an Zuschauern sind zugegen, Radio- und TV-Sender lassen ganz Italien an dem Ereignis teilhaben. Der Sieger erhält eine sogenannte Standarte (Palio), ein Stock mit einer Fahne oben dran.
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