Die italienische Region der Abruzzen befindet sich gegenüberliegend der Hauptstadt Rom an der östlichen Seite des italienischen Stiefels in Mittelitalien. Die italienische Region der Abruzzen war einst im "Besitz" des Königreichs von Sizilien, später von Neapel. Die Region zählt aus historischer Sicht zu Süditalien aufgrund der sizilianischen Herrschaftszeit. Im Mittelalter waren die Abruzzen bekannt für die Produktion exzellenter Schafwolle. Der Verwaltungssitz der Abruzzen-Region in Italien befindet sich in der L’Aquila, der Stadt, die vor einigen Jahren bei einem Erdbeben stark beschädigt wurde. Die ganze Region wird überdurchschnittlich häufig von Erdbeben heimgesucht.
Die Landschaft der Abruzzen ist vielfältig. Touristisch sind die Abruzzen noch nicht so überlaufen wie andere Landesteile Italiens. Chieti ist mit etwa 380.000 Einwohnern die größte Stadt der Abruzzen. Bis ins späte 20. Jahrhundert hinein wanderten zahlreiche Bewohner der Abruzzen nach Amerika und Australien aus, mangels Zukunftsperspektiven. Heute wächst die Wirtschaftsleistung der Region nicht stark, aber permanent an. Die positive Entwicklung im Tourismusbereich hilft den Menschen der Region.
Die Region besitzt einen langen Küstenstreifen an der westlichen Adria. Dort gibt es sonnenverwöhnte, im Sommer warme bis heiße Badestrände am adriatischen Meer zu entdecken. Abgesehen von den Bademöglichkeiten, werden am Meer, an der Küste, traditionell mit den Trabocchi-Konstruktionen Fische gefangen. Trabocchis sind Pfahlbauten mit einer höhergelegenen Plattform nahe am Strand. Oben ist ein Netz ausgebreitet befestigt. Zum Fischfang wird das Netz ins Wasser abgesenkt. Ziehen nun Fischschwärme vorbei, wird das Netz mit reicher Beute nach oben bewegt.
Im Hinterland der Küste wechselt das Landschaftsbild hin zu einer bewaldeten Hügellandschaft. Noch weiter westlich geht das Land in eine bergige Region über, den sogenannten Abruzzischen Apennin. Die Berg des Apennin reichen bis in Höhen von etwa 2.900 Meter. Der Gran Sasso ist der höchste Berg der Abruzzen. Im Winter kann man Ski fahren in den Bergen des Abruzzischen Apennin. Große Landschaftsteile der Abruzzen stehen heute unter Naturschutz, mehrere Nationalparks wurde bisher ausgewiesen aufgrund der sehr schützenswerten Flora und Fauna. Die Abruzzen sind eine wasser- und waldreiche Region Italiens. Zahlreiche große und kleine Flüsse bewegen sich durch das Gebiet in Mittelitalien. Sanfter Tourismus ist das Ziel der Region. Die einsamen Wälder der hügeligen Regionen sind bestens zum Wandern und zum Entspannen geeignet. Bergwandern ist am Gran Sasso sehr beliebt.
Fotolia: 71721843 © S. Gallini
Shutterstock: 236946586 © Buffy1982