Die geschichtsträchtige Kulturstadt Weimar in Thüringen besitzt unzählige Kulturgüter, welche von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurden. Im heutigen Altstadtbereich zwischen Stadtschloss, Graben und Schillerstraße wird man von der kulturellen Vergangenheit in Form von Architektur förmlich erdrückt. Vom 16. bis ins 19. Jahrhundert hinein war Weimar mit das bedeutendste geistig-kulturelle Zentrum in ganz Europa. Die Stadt Weimar liegt zu Füßen des Ettersberg etwas östlich in Thüringen am Lauf der Ilm. Im 16. Jahrhundert war Weimar Residenzstadt des Herzogtums Sachsen.
In der thüringischen Stadt befindet sich heute die Bauhaus-Universität sowie die Franz-Liszt-Musikhochschule. Für lange Zeit, vom 16. Jahrhundert bis Ende des 19. Jahrhunderts war Weimar der Treffpunkt der deutschsprachigen, geistig-kreativen Eliten der jeweiligen Zeit wie Cranach, Herder, Schiller, Richard Strauß, Franz Liszt, Goethe, Wieland, Nietzsche, natürlich Johann Sebastian Bach und noch einige mehr. Im Jahr 2020 waren in Weimar in Thüringen etwa 65.000 Menschen zu Hause Weimar liegt geografisch in der Region des Thüringer Beckens. Neben der Ilm, bewegen sich weitere Bäche, meist unterirdisch durch die Kulturstadt Weimar.
Im Jahr 1996 wurden die Bauhausstätten von Weimar und von Dessau als kulturelles Erbe der Menschheit von der UNESCO ausgezeichnet. Der architektonisch klare Bauhaus-Stil erlebte seine Hochzeit nach der Gründung einer Kunstschule Weimar im Jahr 1919 durch Walter Gropius mit dem Namen Bauhaus. Der Bauhaus-Stil erlebte in den Jahren 1919 bis 1933 seine bedeutendste Blütephase. Der Bauhaus-Stil beeinflusst noch heute zahlreiche architektonische Planungen überall auf der Welt mit seiner klaren Sachlichkeit.
Der heutige Altstadtbereich von Weimar wird geprägt von mittelalterlichen Gassen, zahlreichen Museen, Schlössern und weiteren Prunkbauten. Unterbrochen werden die architektonischen Schätze in Bauform von offenen Plätzen und weiten Parklandschaften am Rande. Als "Klassisches Weimar" wurden im Jahr 1998 Einzelgebäude der historischen Altstadt sowie die weitläufige Parklandschaft mit ihren Bauten als Weltkulturerbe ausgewiesen. Insgesamt elf Gebäude-Ensembles wurden von der UNESCO ausgezeichnet. Neben den historischen Gebäuden mit Ursprung vor den beiden Weltkriegen, gibt es in Weimar ebenso die Bauhaus-Gebäude von Walter Gropius zu entdecken.
Dem Humanisten und Afrika-Mediziner Albert Schweitzer und seiner Familie wurde in Weimar ein Denkmal gesetzt. Die Figurengruppe wurde im Jahr 1968 zu Zeiten der DDR errichtet. Albert Schweitzer und seine Frau genossen in der DDR-Führung ein sehr hohes Ansehen. Albert Schweitzer wurde im Jahr 1875 im heute französischen Elsass geboren. Im Alter von 90 Jahren verstarb er hochbetagt im afrikanischen Gabun (1965).
Nach dem Ende des 1 Weltkriegs gründete sich in der thüringischen Stadt Weimar die sogenannte Weimarer Republik. Die Weimar Republik war der erste Versuch nach dem Ende des Deutschen Kaiserreichs eine Demokratie auf deutschem Boden zu errichten. Die Zeit des Kaisertums war vorbei. Das Ende der gesellschaftlich meist unruhigen Zeit der Weimarer Republik wurde mit der Machtergreifung der Nazis im Jahr 1933 eingeläutet.
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