Sachsen-Anhalt in Deutschland

Bedeutende Naturregionen und reichlich Kultur

Landkarte von Deutschland - Sachsen-Anhalt
Landkarte Sachsen-Anhalt

Das Bundesland Sachsen-Anhalt, im Nordosten von Deutschland gelegen, besteht aus den drei historisch bedeutsamen Gebieten: „Untere Saale“, dem Harz und die Region Mittelelbe. Nach Fläche ist das Bundesland in Mitteldeutschland das achtgrößte der deutschen Bundesländer. Die Hauptstadt von Sachsen-Anhalt ist Magdeburg. Die Fläche des Landes beträgt 20.445 km². Im Jahr 2022 lebten etwa 2,15 Millionen Menschen in Sachsen-Anhalt. Die größte Stadt ist Halle an der Saale mit etwa 235.000 Einwohnern. Die Hauptstadt Magdeburg zählt nur 230.000 Menschen. Im Bundesland gibt es überdurchschnittlich viele kirchliche Bauten, Schlösser und Burgen zu entdecken. Halle und Magdeburg sind die berühmten Universitätsstädte des Landes. Fünf Kulturgüter in Sachsen-Anhalt wurden von der UNESCO als einzigartige Welterbestätten ausgezeichnet. Den Nationalpark Harz gibt es dort zu entdecken sowie einige wunderschöne Naturparks.

Kröllwitz, Halle an der Saale
Idylle am Saaleufer - Kröllwitz mit Petruskirche in Halle an der Saale

Der Arendsee ist mit einer Fläche von ca. 5,5 km² der größte See des Landes. Der Arendsee ist ein beliebtes Urlaubs- und Naherholungsziel. Der See ist mit fast 30 Metern einer der tiefsten Seen im norddeutschen Gebiet. Die größten Flüsse sind Elbe, Saale, Havel und Mulde. Dazu prägt eine abwechslungsreiche Seenlandschaft das Bundesland Sachsen-Anhalt. In Sachsen-Anhalt wurde der einzigartige Architekturstil „Bauhaus“ entwickelt. Die Entwicklung nahm in der Stadt Dessau durch den Architekten Walter Gropius ihren Anfang. Ein weiteres Highlight des Bundeslandes ist die Straße der Romanik. Vorbei an Klöstern und Dorfkirchen, Burgen und Domen aus dem Mittelalter führt die Straße der Romanik durch Sachsen-Anhalt. Erst im Jahre 1993 wurde dieser kulturhistorische Pfad eingerichtet.

Elbe als Lebensader und der Bergbau

Die Schifffahrt spielt an Saale, Elbe, am Mittellandkanal und am Elbe-Havel-Kanal in Sachsen-Anhalt noch heute eine bedeutende Rolle. Der Binnenhafen von Magdeburg gehört zu den wichtigsten Binnenhäfen im Osten von Deutschland. Die Elbe fließt auf einer Länge von etwa 300 km durch Sachsen-Anhalt, dem Hamburger Hafen und der Nordsee entgegen. Im Mittelgebirge Harz war früher Bergbau weitverbreitet. Silber, Kupfer und auch Braunkohle wurden abgebaut. Dazu wurde noch Salz im großen Stil abgebaut. Halle an der Saale war in früheren Zeiten für den Salzabbau und den Handel mit Salz bekannt. Dazu ist Halle seit 1694 Universitätsstadt. Kulturhistorisch hat Halle für Deutschland eine große Bedeutung, da der Musiker und Komponist Georg Friedrich Händel dort im Jahre 1685 geboren wurde. Gestorben ist der Musiker im fernen London im Jahre 1759. Begraben ist er in der berühmten Westminster Abbey.

Bauhaus-Gebäude in Dessau-Roßlau
Gebäude im Bauhaus-Stil in der Bauhausstadt in Dessau-Roßlau

Magdeburger Börde

Die Magdeburger Börde, westlich der Elbe bei Magdeburg gelegen, erstreckte sich über eine Fläche von etwa 929 km². Dort trifft man auf außerordentlich fruchtbare Böden. Die Landwirtschaft ist dort sehr stark ausgeprägt. So werden dort überwiegend Zuckerrüben, Gerste und Weizen angebaut. Große Betriebe der Nahrungsmittelindustrie haben sich dort angesiedelt. Der überwiegend gute Boden im gesamten Sachsen-Anhalt wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt.

Magdeburger Reiter und Magdeburger Halbkugeln

Eine Berühmtheit aus Stein der Stadt Magdeburg ist der Magdeburger Reiter. Im 13. Jahrhundert entstanden, war es das erste Reiterstandbild nördlich der Alpen. Das Original befindet sich heute Kultur-Museum von Magdeburg. Die Sandsteinskulptur zeigt vermutlich Kaiser „Otto den Großen“. Bis zum Jahre 1966 stand das Original auf dem Magdeburger Alten Markt. Heute steht dort eine Kopie des Magdeburger Reiters. Die„Magdeburger Halbkugeln“ sind ein weiteres wichtiges Kulturgut der Stadt. Das Experiment von Otto von Guericke fand im Jahre 1657 in Magdeburg statt. Otto von Guericke demonstrierte mit den „Magdeburger Halbkugeln“ die Kräfte des atmosphärischen Druckes. Jeweils 8 Pferde auf beiden Seiten ziehend, konnten die Tiere mit ihrer Zugkraft die zusammengeschobenen, hohlen Metallhalbkugeln nicht voneinander trennen.

Prämonstratenserkloster in Jerichow - Sachsen-Anhalt
Kloster Jerichow im Elb-Havel-Winkel, Region Altmark in Sachsen-Anhalt

Anhalt-Wittenberg und Martin Luther

Die religiösen Reformatoren haben in der Region Anhalt-Wittenberg ihre Wurzeln. Neben den kirchlichen Reformatoren stammen weitere kreative Köpfe der deutschen Zeitgeschichte aus der Region Anhalt-Wittenberg. Die Natur in der Region ist äußerst vielfältig. Die Highlights der Natur sind die Naturparks Fläming und Dübener Heide. Weiter befindet sich das Biosphärenreservat „Mittlere Elbe“ in der Region. Die Niederungen der Flüsse Saale, Mulde und Elbe sind ebenfalls sehr reizvoll und sehenswert. Wittenberg, die Lutherstadt, ist eine weitere Sehenswürdigkeit und ein beliebtes Reiseziel von Touristen in Sachsen-Anhalt. Der Reformator Martin Luther war ursprünglich als Hochschullehrer nach Wittenberg berufen worden. Am 31. Oktober im Jahre 1517 schlug Martin Luther seine „95 Thesen“ an der Tür der Schlosskirche an. Damit wurde die Reformation der Kirche eingeleitet, die evangelisch-lutherischen Kirchen entstanden.

Altmark

Die Region der Altmark befindet sich zwischen dem Flusslauf der Elbe und der Grenze zum Bundesland Niedersachsen. Geprägt wird die Altmark von mittelalterlich wirkenden Kleinstädten und vielen Dörfern. Viele romanische Kirchen gibt es in der Altmark in Sachsen-Anhalt zu entdecken. Ein Highlight der Altmark ist die Kaiserresidenz in Tangermünde. Der berühmte Baumkuchen stammt aus der Altmark. Die Altmark wird als die „Wiege Preußens“ bezeichnet. Otto Fürst von Bismarck wurde in der Altmark geboren. Für Freizeitaktivitäten ist die flache Altmark bestens geeignet. Unzählige Wanderwege sind vorhanden. Neben dem Wandern und Radfahren ist das Reiten in der Altmark sehr beliebt. Salzwedel ist eine weitere Stadt der Region.

Winter auf dem Brocken im Harz
Traumhafte Winterlandschaft auf dem Brocken

Elbe-Börde-Heide

Das kulturelle Zentrum der Region Elbe-Börde-Heide ist Magdeburg. Kaiser Otto I. hat in Magdeburg eindeutig seine kulturellen Spuren hinterlassen. Die Natur der Region Elbe-Börde-Heide in Sachsen-Anhalt ist wunderschön und sehr schützenswert. Die Colbitz-Letzlinger-Heide und der Flechtinger Höhenzug gehören neben der Magdeburger Börde und den Elbtalauen zu den Highlights. Viele Schlösser mit schönen Parks und Gärten sind in der Region Elbe-Börde-Heide zu entdecken.

Halle-Saale-Unstrut

Prunkvolle Herrenhäuser, Burgen und Schlösser sind in der Region Halle-Saale-Unstrut zu entdecken. Die bekanntesten sind die Eckartsburg bei Eckartsberga und das Schloss Neuenburg in Freyburg. Das nördlichste Weinanbaugebiet in Europa befindet sich in der Region Halle-Saale-Unstrut. Entlang der Weinstraße in Sachsen-Anhalt entdeckt man die Schönheit und die besten Weine der Region. Händel und Goethe waren zeitweise in dieser Region von Sachsen-Anhalt zu Hause.

Harz und Brockenberg

Der Kernbereich des Harz ist der Brocken mit der Brockenbahn. Wandern ist im wunderschönen, waldreichen Harz sehr beliebt. Im Winter verwandelt sich der Harz zu einer Skiregion. Zentrales Element der Naturregion ist der Nationalpark Harz. Dort ist die Natur vor menschlichen Eingriffen geschützt. Durch den fortschreitenden Klimawandel und den Borkenkäfer wurden große Waldbereiche des Harzes vernichtet. Es ist zu hoffen, dass nun ein widerstandsfähiger Wald im Harz heranwachsen kann.