Umgeben von grünen Weinbergen fällt die historische Festung Marienberg dem Besucher von Würzburg meist zuerst auf. Die Feste Marienberg thront erhöht am linken Mainufer über der unterfränkischen Stadt Würzburg. Strategisch günstig am Main gelegen, befanden sich nachweislich schon vor etwa 3.000 Jahren Vorgängerbauten am Platz der heutigen Festung Marienberg.
Die Marienkirche im Burghof der Festung wurde bereits um das Jahr 700 nach Christus der Heiligen Maria zu Ehren geweiht. Zu den Innenbauten der Festung zählen das Brunnenhaus und der Hauptturm. Begrenzt wird die Festung Marienberg vom Marienturm, Kiliansturm und dem Sonnenturm. Das Scherenbergtor dient als Zugang zum Innenhof der Festung.
Für viele Jahrhunderte des Mittelalters diente die Festung Marienberg als Sitz der Fürstbischöfe von Würzburg in Unterfranken. Über die Bibratreppe der Festung gelangte man in die Wohngemächer der Fürstbischöfe. Im Bauernkrieg im 16. Jahrhundert wurde die damalige Stadt Würzburg fast völlig zerstört. Die Festung Marienberg hielt jedoch dem Ansturm der bäuerlichen Truppen stand. Zerstört wurde die Festung dann doch durch eine Feuersbrunst im Jahr 1572. Der damalige Würzburger Fürstbischof Julius Echter leitete den Wiederaufbau der Festung ein, im Stil der Renaissance. Anfang des 17. Jahrhunderts entstand schließlich die Echterbastei im Innenbereich der Festung Marienberg.
Schwedenkönig Gustav II. Adolf nahm im Jahr 1631 Würzburg mitsamt der Festung im Zuge des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) ein. Nach der Vertreibung der Schweden wurde die Festung Marienberg zu einer militärischen Festungsanlage im Barockstil umgebaut. Der damalige Würzburger Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn war dabei federführend. Stattliche Mauern wurden errichtet, an der Südseite entstand der mächtige Maschikuliturm, ein Batterieturm, welcher erst Anfang des 18. Jahrhunderts von Balthasar Neumann vollendet wurde. Die Befestigung der Feste Marienberg war nun so perfekt, dass die preußischen Armeen im Jahr 1866 beim Ansturm auf die Festung erfolglos blieben.
Am 16. März 1945 wurde die Festung, wie die gesamte Stadt Würzburg, beim Angriff britischer Bomber stark beschädigt. Der Wiederaufbau der Stadt und der Festung zog sich nach Ende des Weltkrieges viele Jahre dahin.
In den Räumen der Festung befindet sich heute das Museum für Franken, mit herausragenden Zeugnissen der Künste aus Franken, wie auch von Tilman Riemenschneider. In den einstigen Gemächern der Fürstbischöfe befindet sich heute das Fürstenbaumuseum.
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